Türkische Gemeinde gegen Deutsch-Pflicht in Moscheen

14. April 2016 | Kategorie: Nachrichten
Männer beim Gebet in einer Moschee. Foto: dts nachrichtenagentur

Männer beim Gebet in einer Moschee.
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – In der Debatte um ein Islam-Gesetz will sich die Türkische Gemeinde in Deutschland nicht die Sprache Deutsch in Moscheen vorschreiben lassen.

„Deutsch für Predigten in Moscheen festzulegen, ist ein Eingriff in die freie Religionsausübung“, sagte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Gökay Sofuoglu, in einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

„In katholischen Kirchen wird ja auch noch Latein gesprochen.“ Sofuoglu hält ein solches Gesetz zudem für verfassungswidrig: „Das Grundgesetz garantiert die Religionsfreiheit. Es ist verfassungswidrig, für eine einzelne Religion ein Gesetz zu erlassen.“

Es sei falsch, Moscheen unter Generalverdacht zu stellen: „Da wird mit dem Finger auf Muslime gezeigt. Das ist diskriminierend und stigmatisierend.“ Sofuoglu wertet den Vorschlag aus den Reihen der Union als reinen Populismus: „Das ist ein Versuch von CDU und CSU, die AfD rechts zu überholen.“

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde stellte sich aber hinter die Idee, dass in Deutschland aktive Imame auch in Deutschland ausgebildet werden sollten: „Wer hier studiert hat, ist hier sozialisiert und hat einen realistischeren Blick auf die Gesellschaft“, sagte Sofuoglu.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hatte ein deutsches „Islam-Gesetz“ gefordert, CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach unterstützt den Vorschlag. (dts Nachrichtenagentur) 

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2 Kommentare auf "Türkische Gemeinde gegen Deutsch-Pflicht in Moscheen"

  1. Willibald Krötzmann sagt:

    In katholischen Kirchen wird schon ewig kein Latein mehr gesprochen, schon dreimal nicht in der Predigt.

    Eine islam-typische, erlaubte Lüge (genannt Taquiiya) auf ihrem angestrebten Weg zur Weltherrschaft.
    DER ISLAM GEHÖRT NICHT ZU DEUTSCHLAND!

  2. Odradek sagt:

    Die Ditib Moscheen unterstehen direkt der türkischen Religionsbehörde Diyanet , die wiederum direkt Erdogan untersteht. Diese entsendet die in der Türkei ausgebildeten Imame, was auch der Grund ist, warum die Imame in der Regel kein Deutsch sprechen. Wozu auch? Man ist unter sich. Die Türkei wird sich dieses mühsam errichtete Netzwerk, das mittlerweile Stützpunkte in jeder deutschen Stadt hat, nicht vom Teller ziehen lassen. Über das Freitagsgebet ist ein Großteil der hiesigen Türken für Erdogan erreichbar. Es wäre die Frage: Wie politisch sind die Predigten? Hierüber weiß offenbar niemand Bescheid. Es wurde jahrzehntelang gepennt, weil ja nicht sein darf, was nicht sein kann.