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TU Kaiserslautern: Intelligentes Schulbuch fördert Schüler durch neuartige Sensortechnik

Forscher um Professor Dr. Andres Dengel (links) und Professor Dr. Jochen Kuhn entwickeln ein intelligentes Schulbuch für Tablet und Rechner, das mittels Sensortechnik Blickrichtungen erkennt. Foto: Thomas Koziel [1]

Forscher um Professor Dr. Andres Dengel (links) und Professor Dr. Jochen Kuhn entwickeln ein intelligentes Schulbuch für Tablet und Rechner, das mittels Sensortechnik Blickrichtungen erkennt.
Foto: Thomas Koziel

Kaiserslautern – Digitale Techniken haben längst Einzug in den Alltag gehalten, auch in Schulen. Wie sie im Unterricht sinnvoll zum Einsatz kommen, daran arbeiten Forscher aus Kaiserslautern.

Im Projekt „HyperMind“ entwickeln sie ein intelligentes Schulbuch für Tablet und Rechner. Sie nutzen dabei eine Technik, die Blickrichtungen der Leser erkennt und danach analysieren soll. So wird etwa schnell klar, ob die Schüler Lerninhalte verstanden haben. Die Technik hilft dabei, sie individuell zu fördern. Auf der Computermesse Cebit in Hannover stellen die Forscher ihr Projekt vom 20. bis 24. März am Forschungsstand des Landes Rheinland-Pfalz (Halle 6, Stand C17) vor.

„Das Besondere hierbei ist, dass das Buch die Stärken und Schwächen der Schüler mithilfe integrierter Sensoren frühzeitig erkennt“, sagt Professor Kuhn, der daran forscht, moderne Medien wie Tablets und Datenbrillen im Physikunterricht zu nutzen.

Die Technik, die hinter dem intelligenten Schulbuch steckt, ist relativ einfach und daher auch zum Lernen im Unterricht oder zu Hause geeignet: Auf Tablets oder Bildschirmen wird der Inhalt des Buchs angezeigt. Unter dem Display ist ein Eye-Tracker angebracht.

„Dieses System kann die Blickbewegungen der Leser erfassen“, so HyperMind-Projektleiter Dengel, der den Lehrstuhl für Wissensbasierte Systeme an der TU innehat und das DFKI am Standort Kaiserslautern leitet. „Es sieht auf diese Weise, an welcher Stelle er beispielsweise länger verweilt oder was er wiederholt liest.“

In einem nächsten Schritt möchten die Forscher diese Daten genauer analysieren, um daraus etwa Rückschlüsse auf das Lernverhalten und den Lernfortschritt zu ziehen. „Die Technik kann künftig helfen, frühzeitig zu erkennen, ob ein Schüler bei einem Thema beispielsweise Unterstützung braucht, weil er es noch nicht richtig verstanden hat“, erklärt Dengel weiter.

Auf der anderen Seite ermöglicht die Technik, zu sehen, wo bei einem Schüler besondere Interessen liegen. „Blickt er zum Beispiel öfter in der Folge auf ein bestimmtes Wort, könnte das System ihm weitere Informationen dazu liefern, etwa über den Internetbrowser“, ergänzt Kuhn.

Das intelligente Schulbuch helfe dabei, Stärken und Schwächen zu identifizieren und Schüler individuell zu fördern.

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