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Träger der Al Nur-Kita distanziert sich von Ansichten des Predigers Al Arifi

14. Mai 2013 | Kategorie: Politik Rheinland-Pfalz, Rheinland-Pfalz

 

Die Kita Al Nur in Mainz. Quelle: alnur.de/scsh

Mainz – In einem offenen Brief an Kinder- und Jugendministerin Irene Alt bedauert der Arab Nil-Rhein Verein e.V. die Irritationen, die der Auftritt des Predigers Al Arifi im Dezember 2012 in Mainz ausgelöst hat und entschuldigt sich hierfür.

Der Al Nur Kindergarten ist der erste muslimische Kindergarten in Rheinland-Pfalz und besteht seit Februar 2009.
Die Einrichtung ist eine Elterninitiative, die vom Arab Nil-Rhein Verein e.V. getragen wird. Der Kindergarten führt momentan eine Kindergruppe mit 40 Betreuungsplätzen für Kinder zwischen drei und sechs Jahren.

Al Arifi hatte im Rahmen einer Deutschland-Reise in der Al Nur Moschee der Gemeinde gesprochen, die sich im selben Gebäude wie der Al Nur-Kindergarten befindet. Die Gemeinde distanziert sich in dem Brief von allen Äußerungen Al Arifis, durch die er andernorts die Würde des Menschen und die religiöse Toleranz angegriffen hat.

Die Gesamtheit der Ansichten Al Arifis sei dem Verein nicht bekannt gewesen und man habe es versäumt, diese näher zu recherchieren.  In Mainz habe Al Arifi eine gemäßigte Predigt zu guter Nachbarschaft gehalten. Des Weiteren bekennt sich der Verein als Träger des konfessionellen Al Nur-Kindergartens in dem Schreiben dazu, die Kita-Kinder im Sinne der gesellschaftlichen und sprachlichen Integration zu erziehen.

„Diese Klarstellungen des Arab Nil-Rhein Vereins sind wichtig, denn sie zeigen zweierlei: Die Moscheegemeinde schafft Transparenz und distanziert sich von fundamentalistischen Äußerungen Al Arifis. Und sie engagiert sich dafür, die ihr in der Kita anvertrauten Kinder gemäß dem hohen pädagogischen Standard unserer rheinland-pfälzischen Bildungs- und Erziehungsempfehlungen zu  erziehen“, erklärt Kinder und Jugendministerin Irene Alt. In Kürze werde sie gemeinsam mit dem Beauftragten der Landesregierung für Migration und Integration, Miguel Vicente,  ein Gespräch mit dem  Arab Nil-Rhein Verein führen.

„Auch ich kenne den Mainzer Arab Nil-Rhein Verein als eine um Offenheit und Toleranz bemühte Gemeinde, die  den Dialog mit ihren Nachbarn pflegt. Dies tut der Verein im Übrigen auch als Teilnehmer am Runden Tisch Islam. Wir möchten diesen Dialog fortsetzen und dürfen ihn nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Umso wichtiger ist es, dass sich ein solcher Vorfall wie der Auftritt Al Arifis nicht wiederholt“, mahnt der Integrationsbeauftragte Miguel Vicente. (mifkjf)

 

 

 

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