Thomas Gebhart zieht Klimakonferenz-Zwischenfazit

21. November 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional

Bei einem Treffen mit einer Vertreterin des Tschad und einer Vertreterin der Philippinen wurde nochmals deutlich, welche Auswirkungen der Klimawandel heute schon auf viele Menschen hat. Auf den Philippinen gilt: Wirbelstürme und Taifune könnten durch den Klimawandel in Zukunft noch stärker werden. Der Tschad hat mit extrem hohen Temperaturen, Dürren und Wüstenbildung zu kämpfen. Auch hier werden unmittelbare Zusammenhänge zum Klimawandel hergestellt.

Warschau – Als „schleppend“ bezeichnet der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart (CDU) den bisherigen Verlauf der Klimakonferenz in Warschau.

Gebhart ist Teil der deutschen Delegation und nimmt an der Weltklimakonferenz in Polen teil. Mögliche Ergebnisse werden, wenn überhaupt, für die letzten Stunden der Konferenz, bei den Verhandlungen auf Ministerebene erwartet. Es bleibt jedoch zu zweifeln, dass die polnische Präsidentschaft dabei sonderlich hilfreich sein wird.

„Das Hauptziel besteht darin, den weiteren Verhandlungsprozess auf Staatenebene bis zum Jahr 2015 möglichst klug zu strukturieren,“ so Gebhart. Hierbei gehe es vor allem darum, wie man es am besten organisieren kann, dass Länder verbindliche Zusagen über die Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen machen.

Dass die Konferenz in Warschau nur ein Zwischenschritt sein würde, war bereits vor der Konferenz klar. 2015 soll, so das Ziel, ein weltweites verbindliches Abkommen über den Klimaschutz vereinbart werden. Inwieweit die bisherigen Verhandlungen etwas bewirken, wird sich wohl erst im Jahr 2015 zeigen.

Folgendes Grundproblem zeige sich auch in Warschau: „Der Klimawandel ist ein weltweites Problem, folglich braucht es weltweite Lösungen. Diese können jedoch nur im Konsens erzielt werden,“ erläutert Gebhart. Leider gäbe es noch viele Länder, die dabei versuchen zu verzögern und zu blockieren.

Neben den Bemühungen um ein weltweites Abkommen ist auch ein weiterer Punkt entscheidend, so die Überzeugung Gebharts: „Wir brauchen vor allem technologische Innovationen, die es ermöglichen, Umwelt- und Klimaschutz auf der einen Seite und Wohlstand und Wachstum auf der anderen Seite miteinander in Einklang zu bringen. Dazu gehören bspw. Effizienztechnologien, neue Antriebstechnologien im Transportbereich, neue Materialien sowie erneuerbare Energien.“

In allen Gesprächen mit Delegationen und Vertretern anderer Länder sei erneut das riesige Interesse an „the German Energiewende“ deutlich geworden. Inwiefern Deutschland mit der Energiewende als Modell für andere Länder dienen kann, wird jedoch vom Gelingen der Energiewende abhängen.

Gebhart dazu: „Nur wenn wir es schaffen, den Ausbau der erneuerbaren Energien so zu gestalten, dass die Preise bezahlbar bleiben und die Wirtschaft und die Industrie in Deutschland stark bleiben, wird die Energiewende auch für andere Länder zunehmend attraktiv werden.“ Würden wir jedoch Teile der Industrie aus dem Land vertreiben, würden wir nicht nur Arbeitsplätze in Deutschland gefährden, sondern den Klimaschutz weltweit einen Bärendienst erweisen, zeigt sich Gebhart überzeugt.

Besorgt haben den südpfälzischen Bundestagsabgeordneten auch in diesem Jahr die Berichte von den Menschen aus Ländern, die heute schon auf unterschiedlichste Weise vom Klimawandel betroffen sind. Eine Vertreterin der Philippinen hat etwa eindrucksvoll geschildert, wie dramatisch die Situation in ihrem Land nach dem Taifun ist.

Ihr Plädoyer: Neben einem effektiven Klimaschutz müssten wir uns auch an die heute schon spürbaren Folgen des Klimawandels anpassen. (red/Fotos: v. privat)

Die deutsche Delegation hat sich auch mit Vertretern chinesischer Nichtregierungsorganisationen getroffen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie es in China mit der Energiepolitik weitergeht. Was viele sicherlich nicht wissen und vermutet hätten: In China wird derzeit mehr in erneuerbare Energien investiert als in konventionelle Kraftwerke. Die erneuerbaren Energien werden auch dort als wesentlicher Wirtschaftsfaktor verstanden.

 

 

 

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