Tag der Deutschen Einheit in Mainz erfolgreich verlaufen – Malu Dreyer wirbt für neue Diskussionskultur

4. Oktober 2017 | Kategorie: Regional, Rheinland-Pfalz
Ökumenischer Gottesdienst im Mainzer Dom. Foto © Staatskanzlei RLP / Jülich

Ökumenischer Gottesdienst im Mainzer Dom.
Foto © Staatskanzlei RLP / Jülich

Mainz – Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat beim Festakt am Tag der Deutschen Einheit in Mainz für eine neue Diskussionskultur geworben.

„Deutschland braucht den konstruktiven Streit, der Probleme wirklich erkennt, benennt und fair löst. Es ist an der Zeit, aus gewohnten Mustern herauszutreten“, sagte die Ministerpräsidentin in der Rheingoldhalle mit 1.200 Gästen aus Politik und Gesellschaft.

Darunter waren Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundeskanzlerin Angela Merkel oder der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle. Die Festrede zum 27. Jahrestag der Deutschen Einheit hielt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

„Zu oft prallen die immer gleichen Positionen unversöhnlich aufeinander. Oft sind Klicks wichtiger als Argumente, wird die Erregung zum Maß des Erfolgs, nicht der Fortschritt in der Sache. Wir haben die besten Chancen, eine gute Zukunft zu gestalten, wenn wir das, was uns gemeinsam angeht, miteinander und nicht gegeneinander aushandeln“, so die Ministerpräsidentin.

Zusammenhalt gelinge, wenn man sich den Herausforderungen gemeinsam stelle, das zeige auch die Grunderfahrung von Rheinland-Pfalz. Als das Land vor genau 70 Jahren gegründet wurde, musste es erst zusammenwachsen. „Die Menschen hier haben bewiesen, dass man viel erreichen kann, wenn man an einem Strang zieht und wenn Tradition und Moderne zusammen finden. Der Rhein hat einen bunten Migrationshintergrund“, sagte Dreyer in Anspielung auf die von Michael Pietsch gestaltete Puppe „Vater Rhein“, die die Dramaturgie des Festakts bestimmte.

Festakt in der Rheingoldhalle. Foto © Staatskanzlei RLP / Pulkowski

Festakt in der Rheingoldhalle.
Foto © Staatskanzlei RLP / Pulkowski

Beim Festakt hatten neben den professionellen Künstlern auch Mainzer Bürger verschiedenen Alters und unterschiedlicher Nationalität mitgewirkt.

Die Ministerpräsidentin verwies in ihrer Rede auf die Symbolik der Farben „Schwarz, Rot, Gold“, die seit dem Hambacher Fest für demokratische Bewegungen stehen. Die Farben haben auch beim Abschluss und Höhepunkt des großen zweitägigen Bürgerfests, der spektakulären Abendshow mit Feuerwerk auf dem Rhein, eine große Rolle gespielt.

Großer Andrang, kaum Probleme

Alle Veranstaltungen innerhalb der Festmeile, insbesondere die Show-Bühnen des ZDF und SWR, waren gut besucht. Reges Interesse herrschte an den Angeboten der Blaulichtmeile in der Bauhofstraße und der Ländermeile in der Ludwigsstraße. Die Stimmung in der Stadt war gut.

Aus polizeilicher Sicht verliefen die beiden Festtage weitestgehend störungsfrei. Der Eintrag ins „Goldene Buch“ der Stadt Mainz, der anschließende Gottesdienst im Dom und der offizielle Festakt in der Rheingoldhalle wurden programmgemäß gefeiert.

Bundespräsident Fank-Walter Steinmeier beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mainz. Foto © Staatskanzlei RLP / Pulkowski

Bundespräsident Fank-Walter Steinmeier beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mainz.
Foto © Staatskanzlei RLP / Pulkowski

Das „Bad in der Menge“, bei dem hochrangige Politiker die Nähe zur Bevölkerung auf dem Marktplatz vor dem Mainzer Dom suchten, fand ebenfalls großen Zuspruch.

Rund 7.000 Polizeibeamte waren im Einsatz. Die Kundgebung am Hauptbahnhof unter dem Motto „ATTAC – diesem Deutschland keine Feier“ verlief zunächst ohne Vorkommnisse. An der Demo nahmen etwa 150 Personen teil. Später musste die Polizei rund 50 Teilnehmer aus dem Veranstaltungsbereich begleiten, eine Person wurde in Gewahrsam genommen, weil sie einem Platzverweis nicht nachgekommen war.

Auch die Verkehrsbeeinträchtigungen hielten sich laut Polizei in Grenzen. Viele Besucher nutzten öffentliche Verkehrsmittel. Die genaue Anzahl der Besucher ist noch nicht bekannt.

Einsatzleiter Werner Reichert war „erleichtert und erfreut“ über den insgesamt gelungenen Einsatz, der eine große Herausforderung für alle sicherheitsverantwortlichen Behörden gewesen sei. (red/pol)

Foto: © Staatskanzlei RLP / Jülich

Foto: © Staatskanzlei RLP / Jülich

 

Besuch der Polizei und Rettungskräfte in der Einsatzzentrale. Foto © Staatskanzlei RLP / Sell

Besuch der Polizei und Rettungskräfte in der Einsatzzentrale.
Foto © Staatskanzlei RLP / Sell

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3 Kommentare auf "Tag der Deutschen Einheit in Mainz erfolgreich verlaufen – Malu Dreyer wirbt für neue Diskussionskultur"

  1. Johannes Zwerrfel sagt:

    „Malu Dreyer (SPD) wirbt für neue Diskussionskultur“
    ———————
    „Arschlöcher“ und „in die Fresse“ sind aktuelle SPD-Beiträge für diese neue Diskussionskultur?
    Merkel-Legos.
    Strassensperren.
    Schöne neue Altparteien-Merkelwelt.

    Abwählen!

  2. GGGGGGKKKKKKEEEE sagt:

    „Es gibt für mich deshalb gar keinen Grund, mich in eine Elefantenrunde zu setzen, in der die AfD anwesend ist, obwohl sie nicht Mitglied im Landtag ist.“ – Malu Dreyer, Januar 2016
    Soviel zur Diskussionskultur der Malu Dreyer …

    Putzig auch, dass sich Verfassungsrichter Voßkuhle unter die Verfassungsbrecher Merkel & Co begibt. Ein Tag der deutschen Gewalteneinheit …

  3. Johannes Zwerrfel sagt:

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    Heiko Leimbach

    Bundespräsident Steinmeier beklagt kryptisch – also, ohne „den Wahlerfolg der AfD direkt anzusprechen“, wie der SPIEGEL sekundiert, dass in Deutschland „neue Mauern“ entstanden seien. „Hinter diesen Mauern wird tiefes Misstrauen geschürt, gegenüber der Demokratie und ihren Repräsentanten.“ Sollte es dem Herrn Bundespräsidenten entgangen sein, stellen wir gern noch einmal klar: Wir, die AfD, SIND Repräsentanten dieser Demokratie. Zuvorderst unsere Bundestagsfraktion, die am 24. September mit einem Ergebnis von 12,6% als drittstärkste Kraft in den Deutschen Bundestag eingezogen ist. Und in der Tat wird gegen unsere Repräsentanten „tiefes Misstrauen geschürt“: Uns wird das Anrecht auf die Leitung von Ausschüssen streitig gemacht. Unserem Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten wird die Verfassungstreue abgesprochen. Und selbst die Sitzordnung im Plenum wird zum Politikum hochstilisiert.Wir müssen dem Präsidenten einmal beipflichten: Da entstehen leider neue Mauern. Nur – ob er das so gemeint hat?