SÜW: Verdacht auf Tierquälerei: Groß-Razzia in Tierarztpraxis – 44 Hunde und 18 Katzen völlig verwahrlost

27. April 2017 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional
Symolbild: Pfalz-Express

Symbolbild: Pfalz-Express

SÜW – Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Donnerstag die Wohn- und Geschäftsräume einer 50-jährigen Tierärztin in Bornheim wegen Verdachts auf Tierquälerei durchsucht.

Die Frau soll Hunde und Katzen nicht artgerecht gehalten und unzureichend versorgt zu haben. Darüber hinaus wird sie verdächtigt, tierärztliche Leistungen abgerechnet zu haben, die sie tatsächlich nicht erbracht haben soll.

Bei der Durchsuchung wurden bislang (Stand 27. April, 16.48 Uhr) 44 Hunde und 18 Katzen und drei Kängurus gefunden. Die Tiere befanden sich in den Geschäftsräumen und laut Polizei in unbewohnten Anwesen der Tatverdächtigen.

Die Räume, in denen sich die Tiere aufhielten, waren massiv mit Schmutz und Fäkalien verdreckt. Die Einsatzkräften konnten die Räume nur mit entsprechenden Schutzanzügen begehen. Die Tiere wurden vom Veterinäramt und mit Hilfe von verschiedenen Tierschutzorganisationen in Tierheimen untergebracht und werden erst einmal auf ihren Gesundheitszustand untersucht.

Um die Kängurus, die sich in der „Obhut“ der Tierärztin befanden, hat sich der Zoo Landau gekümmert. Die Tiere seien gut untergebracht, so Zoodirektor Jens-Ove Heckel dem Pfalz-Express. Es gehe ihnen den „Umständen entsprechend“ gut.

Die Ermittler werten nun die beschlagnahmten Unterlagen und Dateien aus, weitere Zeugen werden vernommen.

Am Freitag hielten sich mehrere empörte Personen vor der Tierarztpraxis auf, die erfahren hatten, dass die Tierärztin wieder praktiziert. Nach einer Überprüfung durch die Polizei verließen sie freiwillig die Örtlichkeit. (red/pol)

(aktualisiert (18.4., 21 Uhr)

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