Start der Fangsaison 2017: LIFE Luchs Projekt – Wo ist Luna?

12. Februar 2017 | Kategorie: Allgemein, Regional, Südwestpfalz und Westpfalz
Fotofallenbild von Kaja. Foto: Copyright © FAWF/SNU.

Fotofallenbild von Kaja.
Foto: Copyright ©FAWF/SNU.

Pfälzerwald. Das EU LIFE Projekt zur Wiederansiedlung von Luchsen im Biosphärenreservat Pfälzerwald geht in die zweite Runde. In diesem Frühjahr sollen weitere Luchse im Pfälzerwald freigelassen werden.

Mit Start der Ranzzeit (Paarungszeit) der Luchse beginnt jetzt die Fangsaison 2017 in der Schweiz und der Slowakei, um weitere Luchse für das Wiederansiedlungsprojekt in Rheinland-Pfalz zu bekommen. Wann die Luchse in der Schweiz und Slowakei gefangen werden, ist nicht vorherzusehen. Je nach Erfolg werden dann noch in diesem Winter oder im kommenden Frühjahr weitere Luchse in den Pfälzerwald umziehen.

In der Slowakei stehen mehrere Kastenfallen für den Fang bereit und es werden Risse von Beutetieren gesucht, an denen Luchse eingefangen werden können.

In der Schweiz wird damit begonnen, die im Vorjahr zu diesem Zwecke sendermarkierten Luchse zu fangen. Nach einem Gesundheitscheck und kurzen Aufenthalt in der neu eingerichteten Quarantäne-Station können die Tiere in den Pfälzerwald gebracht werden.

„Wir freuen uns, dass wir für die Wiederansiedlung bald mit weiteren Luchsen rechnen können. Die Zusammenarbeit mit der Schweiz und der Slowakei funktioniert sehr gut und wir wünschen den Kollegen nun viel Erfolg“, so Sylvia Idelberger, Projektleiterin der Stiftung „bei all der professionellen Vorbereitung benötigt man am Ende doch auch ein wenig Glück, dass der Fang gelingt.“

Im vergangenen Sommer wurden im Pfälzerwald bereits die ersten drei Luchse aus der Slowakei freigelassen. Zwei Weibchen (Kaja und Luna) und das Männchen Lucky. Aktuell beobachtet das Projektteam der Stiftung mit großer Spannung das Verhalten von Lucky und Kaja mit Hilfe der GPS-Daten der Sendehalsbänder.

Der Kuder (männlicher Luchs) und die Luchsin haben sich bereits im Januar immer wieder im selben Gebiet aufgehalten und zu bestimmten Zeitpunkten auch am gleichen Ort. Auch jetzt, Anfang Februar, fand wieder ein Rendezvous über mehrere Stunden zwischen den beiden Luchsen statt. Es wäre ein schöner Erfolg, wenn bereits eine Paarung stattgefunden hätte.

Das Team der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz wird die beiden Tiere weiter beobachten. Luchse haben eine Tragzeit von rund 70 Tagen. Es bleibt aber abzuwarten, ob es im Jahr 2017 bereits zum ersten Luchs-Nachwuchs im Wiederansiedlungsprojekt kommt.

Den Luchsforschern der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft RLP (FAWF) gelang es mit Hilfe von Fotofallen, aktuelle Bilder der beiden zu machen. Gut zu sehen sind das prächtige Winterfell und der gute Ernährungszustand der Tiere.

Die Daten der Tiere werden regelmäßig über GPS-oder Funksignale übermittelt, um den Aufenthaltsort zu bestimmen.

Über die Sendeeinheit des dritten Luchses – Luna – wurden allerdings seit Dezember keine Daten mehr übertragen. Auch über die Suche im Gelände per VHF-Telemetrie konnten keine neuen Erkenntnisse zum aktuellen Aufenthaltsort oder zum Zustand von Luna ermittelt werden. Derzeit besteht aus unbekannten Gründen kein Kontakt zum Halsband. Das Team der Stiftung führt die Suche nach Luna auch im Februar weiter.

Mehr Informationen zum LIFE Luchs Projekt Pfälzerwald der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und ihren Projektpartnern gibt es im Internet auf www.luchsrlp.de.

Beobachtungen von Luchsen, Hinweise zu Luchsspuren oder den Verdacht auf einen Nutztierübergriff durch Luchs bitte umgehend unter der Hotline 06306-911199 oder per Mail an luchs@snu.rlp.de melden.

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