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Speyer: Forschung seit über 50 Jahren – wie wächst Gemüse schneller und gesünder?

11. Juli 2013 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer

 

Seit 1958 werden auf dem Forschungsgelände Rinkenbergerhof in Speyer landwirtschaftliche Studien betrieben.
Foto: bv-pfalz

Versuche der LUFA Speyer seit über 50 Jahren  – Werksausschuss des Bezirkstags Pfalz informiert sich auf dem Rinkenbergerhof.

Speyer – Mitglieder des Werksausschusses LUFA (Ausschuss für Landwirtschaft, Forst und Umwelt) des Bezirkstags Pfalz informierten sich auf dem Rinkenbergerhof bei Speyer, wo die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) seit 1958 ein 14 Hektar großes Versuchsfeld betreibt.

Zahlreiche Versuche, oft über Jahrzehnte umfassend angelegt, beispielsweise zur Humusbildung oder Klärschlammanwendung, liefern wertvolle, weil über längere Zeiträume abgesicherte Ergebnisse für die landwirtschaftliche Praxis. Seit 2004 läuft ein Versuch zur Verbesserung der Stickstoffausnutzung im Gemüsebau, mit dem Ziel, Stickstoffdünger einzusparen, ohne die Gemüsequalität zu beeinträchtigen; auch will man das Auswaschen von Nitrat ins Grundwasser verringern.

Nachdem sich die Untersuchungen sieben Jahre lang ausschließlich auf dem Versuchsfeld abspielten, werden sie inzwischen auch in fünf Gemüsebaubetrieben durchgeführt, um die auf dem Versuchsfeld entwickelten Maßnahmen in die Praxis zu übertragen. Dabei geht es unter anderem um Fragen, ob Stickstoff durch eine verbesserte Düngebedarfsermittlung bei der Reihendüngung im Vergleich zur breitflächigen Düngung oder beim Anbau einer Zwischenfrucht mit Sudangras, Roggen oder Zuckerhirse eingespart werden kann, ohne Ertrag und Qualität des Gemüses zu verändern.

Seit 2009 gibt es auch einen Versuch zur Anbaueignung schnellwachsender Baumarten, wie Pappeln, auf dem vergleichsweise trockenen Gelände des Versuchsfeldes. Dabei wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob ihr Anbau möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist, wie sich der Nährstoffvorrat im Boden im Lauf der Jahre verändert und welche Folgen die Kultur auf die Sickerwasserbelastung und die Grundwasserneubildung hat.

Schnellwachsende Baumarten könnten zukünftig eine größere Rolle als alternative Energiequelle spielen. Mit ihren Forschungsaktivitäten unterstützt die LUFA in erster Linie landwirtschaftliche Betriebe; darüber hinaus dienen ihre Erkenntnisse auch dem Umwelt- und Verbraucherschutz. (red)

 

 

 

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