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Spektakuläre Aktion in Germersheim: Neue Brücke „Am Unkenfunk“ in einer halben Stunde eingeschoben

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DB-Streckenmanager Albrecht Götz (li.), Germersheimer Bürgermeister Marcus Schaile: „Ingenieurtechnische Meisterleistung, Punktlandung.“
Fotos: pfalz-express.de/Licht

Germersheim – In einer spektakulären Aktion wurde gestern (5. September) in Germersheim das letzte Puzzleteil zur Aufweitung der Eisenbahnunterführung „Am Unkenfunk“ beendet.

Die Deutsche Bahn hatte den Brückenneubau Anfang des Jahres im Auftrag der Stadt direkt neben der alten Bahnbrücke errichten lassen. Mit hydraulischen Pressen wurde das Bauwerk dann in die Lücke geschoben und am Brückenkörper befestigt – alles passte exakt.

Die Bahntrasse musste dazu 72 Stunden gesperrt werden. Seit Montag (7. September) rollen die Züge wieder, in der Zwischenzeit hatte die Bahn Busse eingesetzt.

Eigentlich sollten die Bürger teilhaben am letzten Teil der Arbeiten – die Stadt hatte eingeladen, gegen 9.30 Uhr den Einschub zu beobachten. Die DB Netz AG war jedoch schneller: Um 4.30 Uhr war alles gelaufen, die Brücke passgenau eingeschoben.

Durch das neue Brückenteil ist die Durchgangsbreite mit 13,80 Metern nun fast doppelt so groß wie zuvor. Die Durchfahrtshöhe beträgt 4,40 Meter.

Eine ingenieurtechnische Meisterleistung sei das, „und eine terminliche Punktlandung“, sagte Bürgermeister Marcus Schaile bei der kleinen Bürgerfeierstunde. „Ein schönes neues Tor zur Stadt und zum Rhein.“

1.100 Tonnen wurden von drei Leuten innerhalb einer halben Stunde über zehn Meter bewegt, erklärte Albrecht Götz, Streckenmanager der Bahn: „Da passte ein Rädchen ins andere.“ Vier Stunden seien für das Vorhaben geplant gewesen, „aber wir haben es in einer halben Stunde geschafft.“

Das schmale Brückenbauwerk mit der engen Unterführung wurde dem heutigen Verkehrsaufkommen vom und zum Rhein nicht mehr gerecht. Auch der neu gebaute Bahnhaltepunkt Germersheim Mitte/Rhein direkt daneben hat das Auto-, Radfahrer- und Fußgängeraufkommen erhöht.

Deshalb sei die Erneuerung und Aufweitung der Eisenbahnüberführung und die Ergänzung der Geh- und Radwege erforderlich geworden, so Schaile.

Über die 1878 errichtete und 1966 umgebaute Brücke führt die Bahnstrecke von Rheinsheim über Germersheim nach Rohrbach/Saar.

Die Gesamtkosten betragen rund 1,8 Millionen Euro, an denen sich das Land mit bis zu 650.000 Euro beteiligt. Die DB Netz AG wird sich als Baulastträgerin des Schienenverkehrs mit einem Betrag von 505.500 Euro an dem Vorhaben beteiligen. (cli)

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