Sozialer Brennpunkt: AfD-OB-Kandidat macht den Dörrenberg zu „Landauer Thema“

16. Mai 2015 | Kategorie: Allgemein, Landau, Politik regional

 

Manfred Kassner im Gespräch mit Dörrenberger Anwohnern.
Foto: red

Landau. Der Dörrenberg gilt als sozialer Brennpunkt. Die Bewohner des Dörrenberg gelten in Landau als Außenseiter, das Gebiet um die Straßen „In der Steinbäckerei“ und „In den Lerchenwiesen“ steht in einem schlechten Ruf. Viele der Bewohner sind im Schrotthandel tätig.

Der Landauer OB-Kandidat Kassner (AfD) besuchte kürzlich den Dörrenberg, führte Gespräche mit den Anwohnern und informierte sich über deren Probleme.

Aktuell hat die Stadt Landau die Bewohner bei einem Infoabend darüber informiert, dass ein Wohnblock dort errichtet werden soll.

Die Bewohner befürchten, dass ihnen eine ähnliche Situation wie beim Bürgergraben droht.

Ein weiteres Problem, das den „Dörrenbergern“ zu schaffen macht, ist der Wohnungsmangel, der in der Siedlung herrscht. Viele wohnen zu viert oder fünft in kleinen 2-3 Zimmer Wohnungen und suchen anderen Wohnraum. Einige wären bereit auch in andere Stadtteile Landaus zu ziehen. Ihre Wohnungssuche gestaltet sich in der Regel jedoch erfolglos.

Die Bewohner fühlen sich von den Verantwortlichen im Stich gelassen.

Manfred Kassner kündigt eine entsprechende Anfrage der AfD für die nächste Stadtratssitzung an und will den Dörrenberg zu einem „Landauer Thema“ machen. „Dies ist das Mindeste, was wir tun können“, so Kassner.

Zugleich fordert er die Mitbewerber um das Amt des Oberbürgermeisters dazu auf, sich ebenfalls einen eigenen Eindruck von der aufgebrachten Stimmung am Dörrenberg zu machen. (desa)

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2 Kommentare auf "Sozialer Brennpunkt: AfD-OB-Kandidat macht den Dörrenberg zu „Landauer Thema“"

  1. Glaskopf sagt:

    Grundsätzlich ist es sehr begrüssenswert, daß das Thema Dörrenberg auch mal diskutiert und angegangen wird.

    Allerdings halte ich die reisserische Aussagen „Brennpunkt“ und “ Abgrenzung von „bekanntlich einer gehobenen Wohngegend, wo Besserverdiendende, sogenannte urbane Leistungsträger wohnen (= Zitat aus der AfD Mitteilung)“ für nicht der Realität entsprechend. Gerade das heutige Zusammenleben zwischen dem eher akademisch geprägten Quartier Vauban und den „Schrottlern (positiv gemeint)“ der Dörrenberg-Siedlung ist positiv und hat beiden Seiten gut getan. Wer das nicht glaubt, soll sich gerne mal die integrative Gemeinschaft der Grundschule Süd anschauen-gerade die hier so arrogant beschriebenen Kinder des „besseren“ Viertels sind durchaus gut vernetzt mit den Kindern des Dörrenbergs.

    Und niemand im Quartier Vauban würde Kinder aus der Dörrenberg-Siedlung von den Spielplätzen vertreiben. Leider hält sich hier nicht jeder an die Regelungen – und so ist es schon ein Problem, wenn Jugendliche sich abends auf den Spielplätzen mitten im Wohngebiet treffen, mit Mopeds durch Siedlung rasen und sehr viel Lärm erzeugen. Grundsätzlich kann ich dabei die Jugendlichen sogar gut verstehen – anscheinend fehlt es in Landau einfach an Plätzen wo Jugendliche unter sich sein können, Lärm machen dürfen und einfach für sich sein können. Und solche Plätze müssen einfach auch im Umkreis liegen und nicht weit entfernt sein.

    Das zweite Problem, der erwähnte Wohnblock, ist eigentlich wieder typisch Landauer Politik ‚a la Herr Schlimmer. Es wird einfach selbstherrlich von oben entschieden, dass hier ein Wohnblock hin muss ohne auch nur einmal die Anwohner nach ihrer Meinung zu fragen. Ähnlich lief es mit dem Studentenwohnheim im Nachbarviertel. Grundsätzlich war gegen ein solches Wohnheim überhaupt nichts zu sagen, aber so selbstherrlich von oben verfügt ist das schon sehr vielen übel aufgestossen.

    Eine wirkliche Änderung in dieser Politik ist leider trotz OB Wahlen nicht in Sicht (wobei ich die Hoffnung habe, dass sich vielleicht dennoch etwas ändert – wünschenswert wäre das).

    Leider ist kein Kandidat eine wirkliche Alternative zu dem Gespann CDU/SPD – wirklich traurig weil wir wahrscheinlich weitere 8 Jahre mit einer selbstherrlichen Politik leben müssen.

    Noch ein Wort zur AFD: Anscheinend glaubt man in den Bewohnern des Dörrenbergs hier neue Wähler zu finden. Ich finde das schade, weil man gerade diese Menschen ausnutzt für doch eine sehr einfach UND polemisch geprägte Politik – hier zeigt sich doch deutlich, daß die AfD keine klare Linie hat.

    • David Nizzaras sagt:

      Ich finde es schade, dass Sie als Kommentator den Menschen im Dörrenberg keine eigene Meinungsbildung zutrauen. Zeigt sich hier etwa doch ein kleines bisschen die Bildungsbürgerarroganz des Anwohners aus dem Quartier Vauban? Es ist schon traurig, wie heutzutage viele Bürgerinitiativen, aus der Motivation heraus nur persönlichen, egoistischen Interessen dienend, entstehen. Warum sollte man z.B. Bewohner eines innenstadtnahen Viertel zu einem Studentenwohnheim mit einbeziehen. Wird nichts mehr von „oben herab“ entschieden, kann bei uns nur eines entstehen. Das Wort heißt „Stillstand“.