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Science-Fair-Preisverleihung mit Prof. Michael Buback im Gymnasium Herxheim

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Erfolgreicher Abschluss des Wissenschaftswettebewerbs: Die Teilnehmer mit Prof. Michael Buback und der Schulleitung.
Fotos: pfalz-express.de/Kunze
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Herxheim – Montag war ein besonderer Tag für das Gymnasium in Herxheim. Über die Forschungsausstellung „Science-Fair“ konnten Schüler der Mittel- und Oberstufe ihre Projekte vorstellen und ihre Ideen präsentieren.

Für die Kategorien Mensch & Gesellschaft und Natur & Technik fanden sich 32 Projekte. In den unterschiedlichen Stationen auf dem Schulgelände konnte sich jeder informieren und sich mit den Schülern austauschen.

Um 17:30 Uhr begrüßte Schulleiter Lothar Bade in der Aula die Gäste. Von Seiten der Politik waren es Thomas Hitschler, Dr. Thomas Gebhart und Marcus Ehrgott, die gekommen waren.

Besonders erfreut zeigte sich Bade über die Anwesenheit von Prof. Dr. Michael Buback. Der renommierte Universitätsprofessor hatte sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Zudem sollte er mit einem Preis für Zivilcourage ausgezeichnet werden.

Bade schilderte die Entstehung des Gedankens zu dieser Forschungsausstellung nach einem amerikanischen Konzept. Damit würde ein breites Spektrum aller Begabungen gefördert werden. Es sei ein „großartiges Organisationsteam“ aus Lehrern und Schülern entstanden.

Die Schülersprecherin des Gymnasiums, Miriam Bellaire, stellte die Jury vor, die über die Preisvergabe entscheiden sollte. Unabhängig davon stand noch die Verleihung eines Publikumspreises an.

Sprudelnde Ideen

Nach der Eröffnungsrede konnten die Projektstände auf dem Schulhofgelände und den Unterrichtsräumen besichtigt werden. Die Fülle der Ideen reichte von „Verschlüsselten und geheimen Kommunikationsmethoden“ über eine „Drohne im Eigenbau“ bis zur „Gebärdensprache und Blindenschrift“.

Die Begeisterung für ihre Projekte, mit denen so mancher möglicherweise schon Weichen für die Zukunft stellt, war den Schülern deutlich anzumerken.

Teilweise arbeiteten die jungen Forscher bereits ein Jahr an ihren Exponaten. Die damit verbundenen Problematiken und ungelösten Aufgaben konnten sie augenscheinlich nicht stoppen.

Gerne erklärten sie ausführlich ihre Ideen. Lars Thunecke und Nicolai Rachul, von der Mittelstufe – Natur und Technik –  arbeiten an den „Bedini-Zellen“. Ihr Ziel ist es, elektrische Energie umweltfreundlich herzustellen und vor allem zu speichern.

Mit einfachsten Mitteln haben sie bisher versucht, diesem Ziel näher zu kommen.

Das Überleben unseres Planeten und damit uns selbst wurde in den Themengebieten „Wenn die Biene stirbt, stirbt der Mensch!“ und „Save the plan(e)t“ bildhaft umgesetzt. Die Folgen menschlichen Verhaltens und Handelns wurden anhand diverser Zeitungsberichte, Collagen und Darstellungen anschaulich übermittelt.

Partnersuche mal anders

Eine sehr sympathische Idee hatten die Schülerinnen Sarah Hust und Jana Fetsch.

Ihr Projekt „Optimierte Partnersuche“ stieß ebenfalls auf ein großes Interesse. Die eigens entwickelte Stadt im Modellbau „Lovehatten“ soll Singles dabei helfen, den passenden Partner zu finden.

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„Lovehatten“

Single-Bänke, Single-Cafes und Single-Camps wären dort mögliche Treffpunkte, um neue Bekanntschaften schließen zu können: Eine interessante Alternative zur virtuellen Partnersuche.

Nach der Sichtung und Befragung durch die Jury kam es zur Preisverleihung.

Ehrung für Zivilcourage an Prof. Michael Buback

Schulleiter Bade ehrte zuerst Schirmherr Michael Buback als Botschafter für Zivilcourage. „Dort hinsehen, wo andere wegschauen und auch mal gegen den Strom schwimmen“, so Bade.

Bubacks Vater Siegfrid Buback war Generalbundensanwalt am Bundesgerichtshof. Er wurde 1977 von Mitgliedern der RAF in Karlsruhe erschossen.

Der Verdacht, dass bei den Verhandlungen Beweise unterschlagen wurden, veranlasste Michael Buback dazu, das Verfahren neu aufzurollen. Er verfasste das Buch „Der zweite Tod meines Vaters“.

Buback bedankte sich für den freundlichen Empfang und stellte fest, dass dies selten geworden sei, gerade auch in der Politik, seit dem er angefangen habe, kritische Fragen zu stellen. Den Gegenwind hätte er bisher ausgehalten, auch wenn der Widerstand sehr hart sei.

„Einen Gedanken denken, den man nicht mag“. Seiner Ansicht nach hätte es einen Täter gegeben, für den es wohl eine schützende Hand gab.

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Er sei ein Mensch, der neu gewonnene Erkenntnisse ständig überprüfe, so Buback. Ihm sei klar geworden, dass Geheimdienste durchaus in der Lage sind, Ermittlungen zu beeinflussen und sogar zu bremsen, wenn geheime Mitarbeiter involviert wären. Er sehe Ähnlichkeiten mit dem laufenden NSU-Verfahren.

Professor Buback sprach davon, dass Deutschland grundsätzlich ein ordentlicher Rechtsstaat sei, der hier und dort verbessert werden könne. Doch sollte man immer kritisch bleiben, gerade angesichts der deutschen Geschichte.

Bubacks humorvoller Vorschlag für das Schulprojekt des nächsten Jahres war die Entwicklung eines Kühlsystems für die Schule. Die hochsommerlichen Temperaturen ließen die Idee indes nicht ganz abwegig erscheinen.

Der Professor lobte das wunderbare Projektangebot. „Eine tolle Schule. Hier wird verwirklicht, was in vielen Schulen gemacht werden sollte, durch eine begeisterte Lehrerschaft nahegebracht“.

 Übergabe der Science-Fair-Siegerurkunden 2014 durch Prof. Buback

Danach wurden die Siegergruppen 2015 durch die Mitglieder der Jury bekannt gegeben.

1. Platz in der Kategorie Mensch und Gesellschaft – Mittelstufe erhielt die „Optimierte Partnersuche“.

Diese wurde wunderbar präsentiert. Die Schülerinnen hätten vielfältig recherchiert, Fragebögen ausgearbeitet, Artikel zu dem Thema gelesen und ein sehr anschauliches Modell erstellt.

1. Platz in der Kategorie Mensch & Gesellschaft – Oberstufe ging an die „Programmierung einer Hausaufgaben-App“.

1. Platz Natur und Technik – Mittelstufe war „Die Bedini-Star Cell als alternative Energie“.

Auch ein sehr zeitgemäßes Projekt, in dem die Innovation im Vordergrund steht.

Ebenso bei dem 1. Platz Natur und Technik – Mittelstufe. „Save the plan(e)t“.

Mit ihren Möglichkeiten und ihren Potenzialen beeindruckten die Schüler durch ihre Teamarbeit und dem Herzblut, mit dem sie bei der Sache waren.

Der 1. Platz Natur & Technik – Oberstufe bekam „Schuld sind immer die Reaktionsgleichungen“.

Dieses Projekt hatte einen besonderen Eindruck hinterlassen.

Die Schülerinnen Franziska Geiz und Jana Detzel haben eine mathematische Methode als einen universellen Lösungsweg für chemische Reaktionsgleichungen gefunden.

Schulleiter Bade sprach hier von einer Leistung, von der die Schule noch lange profitieren werde und die Eingang in die Lehrbücher finde: „ Es sind würdige Preisträger mit einem hohen Innovationspotenzial“.

Am Ende der Veranstaltung wurde noch der Publikumspreis verliehen, der ebenfalls an die „Optimierte Partnersuche“ ging.

Bade betonte, dass es keine Verlierer gäbe. Jedes Projekt sei ein Gewinn. „Ihr alle seid die Gewinner des Herzens heute Abend.“  (Gabi Kunze)

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