Schüler des Trifels-Gymnasiums Annweiler beschäftigten sich im Planspiel mit Europäischer Asyl- und Flüchtlingspolitik

6. Oktober 2017 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße
Die Schüler des Trifelsgymnasiums übten sich in Rollenspielen. Foto: red

Die Schüler des Trifelsgymnasiums übten sich in politischen Rollenspielen.
Foto: Friedrich-Ebert-Stiftung Rheinland-Pfalz/Saarland

Annweiler. „Ich konnte mich mit der Zeit immer besser in meine Rolle des euroskeptischen Abgeordneten hineinversetzen.

Ich kann die Argumentation jetzt viel besser verstehen und kann mir vorstellen, warum zum Beispiel in Deutschland leider so viele Menschen AfD wählen“, erklärt Henry, Schüler des Evangelischen Trifels-Gymnasiums Annweiler und für einen Tag Abgeordneter der Konservativen und Reformistischen Fraktion im Europäischen Parlament.

Am 27. und 28. September durfte er mit seinen 60 Mitschülern in die Rollen der politischen Akteure der Europäischen Union schlüpfen.

Als Mitglieder der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Ministerrats oder als Interessen- und Pressevertreter gestalteten die Teilnehmenden in Eigenregie die europäische Politik. Alle waren mit Elan bei der Sache und spürten, wie schwierig es sein kann, die unterschiedlichen Meinungen und Vorstellungen der politischen Lager in einem Kompromiss zu vereinen.

Als besonderes Highlight des Planspiels bekamen die Schüler am ersten Tag der Veranstaltung Besuch des rheinland-pfälzischen Landesbeauftragten für Migration und Integration Miguel
Vicente, an den diese ganz direkt Ihre persönlichen Fragen zur Asyl- und Flüchtlingspolitik stellen konn-
ten.

Da sich die Teilnehmenden bereits zuvor in ihre zugeloste Planspielrolle einfinden mussten, stellten
viele auch konkrete Fragen zur ihrer politischen Rolle. Eine Stunde lang ergab sich dadurch eine interes-
sante Diskussion, die die Schüler nutzen, sich zur realen Politik der Europäischen Kommission, der Flüchtlings- und Integrationssituation in ihrer Heimat und dem aktuellen Rechtsruck in Europa zu informieren und mit dem Landesbeauftragten darüber zu debattieren.

Gemeinsam verhandelten die Teilnehmer im Anschluss deshalb besonders hitzig verschiedene Probleme, mit denen die europäischen Länder durch die Flüchtlingswelle konfrontiert sind.

Debattenschwerpunkt war dabei vor allem die Frist zur Umsetzung der Richtlinie sowie Grenzkontrollen
an den EU-Außengrenzen und die Ausgestaltung einer Flüchtlingsquote. Beiden Seiten war eine gerech-
te Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen in den EU-Ländern wichtig. Beim Leitartikel einigten sie die Teilnehmer darauf, bei dem Gesetz eine menschenwürdigere Versorgung der
Flüchtlinge gewährleisten zu können.

Vor allem deshalb wurden ein kurzfristiges Relocation-Programm und eine langfristige Flüchtlingsquote in Artikel 1 beschlossen, um die Situation in den Mittelmeerstaaten zu entspannen. Darüber hinaus wurde eine Einreise nur mit nachweisbarer Identität und Registrierung festgelegt. In Artikel 2 einigten sich die beiden Gremien auf ein Integrations- und Qualifikationsprogramm sowie eine Schul- und Jobpflicht.

Als großer Streitpunkt zeigte sich die Umsetzungsfrist. Nach intensiven Auseinandersetzungen konnte aber ein Kompromiss mit einem sehr zeitnahen Inkrafttreten gefunden werden. (ld)

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Ein Kommentar auf "Schüler des Trifels-Gymnasiums Annweiler beschäftigten sich im Planspiel mit Europäischer Asyl- und Flüchtlingspolitik"

  1. Johannes Zwerrfel sagt:

    Dr. Jan Bollinger (AfD) attestiert Landesintegrationsbeauftragtem Realitätsverlust

    „Es zeugt von massivem Realitätsverlust, wenn Vicente angesichts dieser desaströsen Zahlen von „positiven Effekten“ spricht. Besonders bedenklich wird seine Schönfärberei, wenn er vor „Bedrohungsszenarien“ warnt. Ausweislich der polizeilichen Kriminalstatistik sind Zuwanderer bei Vergewaltigungen mehr als sechsmal und bei Tötungsdelikten mehr als siebenfach überrepräsentiert!

    Maß und Mitte geht anders: Ja zur Hilfe für politische Verfolgte und Kriegsflüchtlinge, aber Hilfe vor Ort bei gleichzeitiger Verhinderung der irregulären Migration und des Missbrauchs unserer Sozialsysteme. Wirksame Hilfe, die unsere Ressourcen optimal verwendet und Belastungen unserer Bürger vermeidet, aber auch Belastungen der Migranten, die von Schleppern um ihr Geld gebracht und auf eine gefährliche Reise gelockt werden, bei der nicht wenige zu Schaden oder gar zu Tode kommen.“

    „Das ist die Position der AfD, das ist vernünftig, das ist verantwortlich, das ist Maß und Mitte!“

    Dr. Jan Bollinger ist parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.

    http://www.afd-rlp-fraktion.de/asyl/dr-jan-bollinger-afd-attestiert-landesintegrationsbeauftragtem-realitaetsverlust-mass-und-mitte-liegen-bei-afd