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Sammlung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge – Sammler in Rheinzabern gesucht

25. Oktober 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim

Soldatenfriedhof Langemark bei Ypern in Flandern.
Fotos: Beil

Rheinzabern – der Rheinzaberner Ortsbürgermeister Gerhard Beil bittet die Bevölkerung um Unterstützung bei der diesjährigen Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Gesammlet wird vom 27. Oktober bis 22. November.

„Liebe Rheinzaberner,

hatten sich im vergangenen Jahr Soldaten des Luftwaffenausbildungsbataillons Germersheim im Rahmen der staatspolitischen Erziehung in Rheinzabern als Sammler für die Kriegsgräber zur Verfügung gestellt, so fehlt heuer bei der Bundeswehr das Personal.

Deswegen bitte ich ganz herzlich darum, dass sich freiwillige Sammler bei der Gemeinde melden, um vielleicht im einen oder anderen Ortsteil zu sammeln. Gerade im Gedenkjahr 1914-2014 wäre dies eine sehr schöne Geste. Gesammelt werden kann zwischen 27. Oktober und 22. November 2014.

Näheres im Rathaus Rheinzabern, Hauptstr. 33, Tel. 07272-1098

Im voraus vielen Dank für die Unterstützung.“, schreibt Bügermeister Beil.

Mahnung für den Frieden

„Im Gedenkjahr 2014 erinnern wir uns insbesondere des Kriegsausbruchs 1914, der als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhundert bezeichnet wird. Gerade jüngst weilte eine Studiengruppe der vhs-Rheinzabern auf Schlachtfeldern in Flandern, auf der Loreto-Höhe und an der Somme, wo viele Pfälzer, darunter zahlreiche Rheinzaberner, ihr Leben ließen.

Nicht zuletzt bedurfte es zur „Versöhnung über den Gräbern“ noch eines 2. Weltkrieges, ehe in Europa kein größerer Krieg mehr ausbrechen sollte. Der Erhalt der Soldatenfriedhöfe als Mahner für den Frieden ist deshalb eine ständige große Aufgabe.

Die Bilder stammen vom deutschen Soldatenfriedhof Langemark bei Ypern in Flandern. Ursprünglich hieß er „Studentenfriedhof“, weil auf den Schlachtfeldern von Langemark Zigtausende schlecht ausgebildeter junger Freiwilliger elendiglich und sinnlos umkamen. Hier ruhen fast 45 000 gefallene Soldaten.

Allein im dem Karree eines Sammelgrabes am Eingang liegen die sterblichen Überreste von 25 000 ursprünglich unbekannten Soldaten. Dank der Arbeit des Volksbundes konnten rund 17 000 Namen identifiziert werden. Die Motive zeigen das zentrale Denkmal „Trauernde Soldaten“ (Aufnahme 8/2014) sowie am 7.10.2014 einen Blick über das Massengrab in den Eichenhain der schlichten Kriegsgräberstätte.

Besonders beeindruckend am Fuß des Denkmals: Zwei Kränze aus Mohnblumen, den Poppys, der Symbolblume für die Schlachten in Flanders Fields, mit der Widmung zweier englischen Schulen. Die erste lautete: Separated in battle, but united in sacrifice – Getrennt in der Schlacht, aber vereinigt als Opfer.

Diese Widmung stammt von der Schülerschaft der Stradbroke High School in Suffolk/England. Die zweite Widmung einer nicht festzustellenden englischen Schule lautet sinngemäß: Mögen Eure Seelen ruhen in Frieden. Denkt daran, dass Ihr nicht sinnlos und für Euer Vaterland gestorben seid. Die Menschen werden Euch immer wertschätzen und Euch dankbar sein. Beeindruckend. Jugend von heute.“

Gerhard Beil

Ortsbürgermeister

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