Saatkrähen in Landau: Stadt richtet Meldestelle ein – Runder Tisch startet

13. Februar 2017 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional
Die Saatkrähe ist geschützt. Foto: ld

Die Saatkrähe ist geschützt.
Foto: ld

Landau. Saatkrähen sind keine angenehmen Nachbarn. Diese Erfahrung müssen viele Landauer jedes Jahr vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten machen.

Da die Vögel inzwischen auch vermehrt Innenstadtbereiche wie Ost- und Goethepark sowie Waffen- und Pestalozzistraße besiedeln, haben die Beschwerden in den vergangenen Jahren zugenommen, insbesondere im Hinblick auf Lärmbelästigung und Verschmutzung.

„Seit Mitte der 1990er Jahre brütet die Saatkrähe wieder regelmäßig in Landau“, informiert Beigeordneter und Umweltdezernent Rudi Klemm. „Der Bestand der Brutkolonien hat sich dabei stetig erhöht. Im Jahr 2012 wurden 127 Nester gezählt, 2015 waren es bereits 339.“

Da die Tiere den Menschen nicht scheuen und in der Landschaft immer mehr Brutmöglichkeiten, insbesondere hohe Baumbestände, verloren gehen, liegen die Brutkolonien oftmals am Rand oder sogar inmitten von Städten und Dörfern. Dabei stehen die Vögel selbst wie auch ihre Lebensstätten unter Artenschutz – der Handlungsspielraum der Behörden ist daher begrenzt.

Nach der gut besuchten Informationsveranstaltung im November vergangenen Jahres soll den  Bürgern nun die Möglichkeit gegeben werden, einer neu eingerichteten Meldestelle mitzuteilen, in welchen Gebieten der Stadt die Vögel als besonders störend empfunden werden.

Die Meldestelle ist vom 13. Februar bis zum 7. März beim städtischen Umweltamt eingerichtet und telefonisch unter 06341 13 35 03 bzw. per E-Mail an untere.naturschutzbehoerde@landau.de zu erreichen.

Daran anschließend wird es, wie von Umweltdezernent Rudi Klemm angeregt, einen Runden Tisch geben, dem Vertreter aus Verwaltung und Politik, Fachleute zum Thema Saatkrähen sowie Bürger, angehören sollen.

„Nur durch einen regelmäßigen Austausch aller beteiligten Akteure ist es möglich, die Saatkrähen-Problematik langfristig und zu aller Zufriedenheit zu lösen“, erklärt der Beigeordnete.

Einzelmaßnahmen, wie etwa das Kappen von Bäumen, das Herausschneiden von Nestern oder das Aufhängen von CDs würden laut Experten keine Wirkung zeigen.

Einzig das Umsiedeln der unter Naturschutz stehenden Vögel in weniger störende Bereiche habe sich in der Vergangenheit als effektiv erwiesen. „Aus diesem Grund müssen wir Hand in Hand gehen, um den Naturschutz und das berechtigte Bedürfnis der Menschen nach Ruhe und Sauberkeit unter einen Hut zu bringen.“

Bürger haben die Möglichkeit, sich für die Teilnahme am Runden Tisch zu bewerben. Dies kann telefonisch ebenfalls unter 06341 13 35 03 bzw. untere.naturschutzbehoerde@landau.de erfolgen. (ld)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken
Schlagworte: , ,

Kommentare sind geschlossen