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Rülzheimer VG-Bürgermeisterkandidat Michael Braun: Alle kommen mit – von Tür zu Tür die Bürger kennenlernen

12. Mai 2014 | Kategorie: Allgemein, Kommunalwahl 2014, Politik regional

Verbandsgemeindebürgermeisterkandidat Michael Braun von den Aktiven Bürgern: Ständig auf Achse, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Fotos: SEK

Rülzheim – Ein Vereinsmensch ist er, der Michael Braun von den Aktiven Bürgern in Rülzheim, der am 25. Mai als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rülzheim kandidiert. Bereits seit einem Vierteljahrhundert ist der Mitglied im Tennisverein, inzwischen sogar Vorstand. Kein Wunder, dass er zum Gespräch mit dem Pfalz-Express (PEX) die „Tennistaverne“ vorschlägt.

Bereits seit Mai 2013 ist er in Sachen Wahlkampf unterwegs, hat seither über 500 Termine wahrgenommen, vor allem, um die Menschen näher kennenzulernen und von ihrem Alltag zu erfahren.

Sein Motto: ‚Alle kommen mit‘ soll eben mehr sein als bloßer Wahlkampf-Slogan. Er hat sich zum Ziel gesetzt, alle Bürger seiner Verbandsgemeinde einmal zu treffen. So nahm er Kontakt zu Jubilaren auf und war inzwischen mehr als 200 Mal gratulieren. „Nicht nur zum Kontakte knüpfen, sondern weil ich interessante Informationen bekomme, den Blick der älteren Generation kennenlerne.“

So geht es dann um Themen wie barrierefreies Wohnen, Rollatoren und den Nahverkehr – Themen mit denen ein 30-Jähriger ansonsten eher weniger anzufangen weiß.

Die mittlere Generation lernt er auf Festen und anderen Aktivitäten kennen, denn „Politik muss die Schwelle gering halten und soll keine Barriere aufbauen“, meint er.

Dank sozialer Netzwerke ist er aber auch Ansprechpartner für Jüngere, so hat er gerade knapp 800 Erstwählerbriefe verschickt. „In meinem Erstwählerbrief stelle ich mich als Bürgermeisterkandidat und meine Ziele für junge Menschen vor. Sie sind unsere Zukunft: Unsere Verbandsgemeinde braucht junge Menschen.“

Als engagierter Ansprechpartner geht er momentan in den Gemeinden auf Hausbesuche und hört sich die Anliegen der Bürger direkt an. „Ich möchte mit ihnen ins Gespräch kommen, ihre Lebenswelt kennenlernen. Manche reagieren erst reserviert, wenn ich komme. Ich erkläre dann, dass ich nichts verkaufen möchte und nutze meine Chance, im Gespräch die Erwartungshaltung aufzuweichen. Denn wenn ich gewählt werde, bin ich für alle da.“ Mit dieser Offenheit geht er auf die Menschen zu.

Ein solcher Ansprechpartner ist er auch in seinem Beruf als Lehrer an der berufsbildenden Schule (BBS) Landau, wo er zudem Vertrauenslehrer ist. Unter anderem unterrichtet er Sozialkunde, um den Schülern Politik näher zu bringen. „Interesse ist schon da, aber das mediale Bild muss geändert werden.“

Ähnlich wie in seinem Amt als Lehrer mimt er bei den Aktiven Bürgern den Moderator, „um Meinungen raus zu kitzeln.“ Dabei ist er realistisch: „Ich will Experten an einen Tisch bringen, bin der Vermittler, denn ich weiß ja, dass ich mit 30 Jahren noch nicht alles kann.“

Seit 2006 ist er politisch aktiv. Damals rief ihn der Vater eines ehemaligen Schulfreundes an – Reiner Hör, amtierender Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Er ist es, der Michael Braun zu den Aktiven Bürgern bringt.2009 wird er Fraktionsvorsitzender im Ortsgemeinderat und stellv. Fraktionsvorsitzender im Verbandsgemeinderat. „Ich erkannte, dass man mit allen zusammen etwas bewegen kann, dass man gemeinsam etwas Tolles schaffen kann.“

Reiner Hör mit seiner gradlinigen Meinung sei dabei stets Vorbild für ihn: „Er steht zu seinem Wort, ist keine Fahne im Wind.“ Dieses Verhalten imponiert Michael Braun.

Das politische Engagement hat er wohl von seinem Großvater geerbt – Helmut Braun war bis 1991 Bürgermeister in Rülzheim, aber in der CDU. Michael Braun erkannte, dass für ihn die Aktiven Bürger etwas sind. „Ich habe dort viel menschliche Unterstützung erfahren, fühle mich getragen. Außerdem ist mir Parteidenken auf Kommunalebene zu eng.“

Oft bekommt er gesagt, dass sein Engagement frischen Wind bringen würde.: „Belebung ist das – nicht Konkurrenz.“ So gefällt ihm das Motto eines Kollegen: „Demokratie ist das Ringen um den besten Weg.“

„Von Mensch zu Mensch“

Um diesen zu finden, geht er nun „von Haus zu Haus, von Mensch zu Mensch“, hilft auch mal bei seinen Hausbesuchen einem älteren Herrn, den Fernseher zu reparieren oder zwei jungen Damen nach einer Party das Leergut wegzubringen. „Ich gehe nicht nur zu Festen, sondern auch dahin, wo es kracht, wo Leute auch mal unzufrieden sind.“ Täglich redet und erklärt er dann, was Politik ist, welche Maßnahmen anstehen oder bereits umgesetzt wurden.

Daher auch sein Motto ‚Fit für 2020‘. „Die Zahl 2020 ist absichtlich gewählt, denn in diesem Jahr stehen keine Wahlen an. Denn Politik nach Termin schafft Verdruss bei den Bürgern. Die sagen dann ‚Jetzt sind die Wahlen rum, dann kommt keiner mehr‘.“ Er möchte aber immer engagiert bleiben: „Dauerhaft oder gar nicht.“

Daher nimmt er momentan auch viele Nachtschichten in Kauf: „Ich gebe alles! Wenn ich wo bin, nehme ich mir Zeit für Gespräche.“ Nach dem Unterricht in der Schule geht es dann weiter zu Wahlaktivitäten, abends wird dann der Unterricht vorbereitet.

„Eine 87-Jährige meinte einmal ‚Ich halte Sie doch bloß auf‘, aber ich nehme mir die Zeit für die Menschen, hake sie nicht nur ab.“

Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit sind ihm besonders wichtig, „denn man muss sich ja im Spiegel angucken können“, und auch das Lernen voneinander. So lässt er sich Technisches von seinen Berufsschülern erklären, gibt dafür sein Wissen weiter.

Seine Familie ist ihm dabei eine Unterstützung, bietet ihm Rückzugsmöglichkeit und Kraftreserven. Auch wenn die Generation seiner Eltern die politischen Aktivitäten des Großvaters nicht weiterbetrieb, erkannte er dank Reiner Hör, dass „Politik auch anders geht.“ Als junger Mensch kriege er auch oft „schonungslose Kritik, aber ich brauche diese Denkprozesse, denn andere haben mehr Erfahrungen als ich. Daher beziehe ich auch immer alle mit ein.“

Wenn er am 25. Mai zum Verbandsbürgermeister gewählt würde, so möchte er regelmäßige Sprechtage einrichten, um noch näher am Bürger und seinen Anliegen dran zu sein. „Ich will täglich mein Bestes geben, andere entscheiden, ob es gut genug war. Ich bin selbst gespannt, ob ich die Chance kriege.“ (sek)

 

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