Donnerstag, 25. April 2024

Rülzheimer Stiftung ernennt Hildegard von Bingen zur Patronin der Ökologie

3. September 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Skulptur der  Hildegard von Bingen.
Foto: Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V.

Rülzheim/Rüdesheim – In der Wallfahrtspfarrei St. Hildegard in Rüdesheim- Eibingen hat die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. aus Rülzheim Hildegard von Bingen als “Patronin der Ökologie” öffentlich proklamiert.

Der Vorsitzende der Stiftung, Hans-Joachim Ritter, würdigte in seiner Rede Hildegard von Bingen (1098 – 1179) als eine der bedeutendsten und faszinierendsten Frauengestalten der Geschichte. Ihr Stichwort sei die „viriditas“, die „Grünkraft“ oder auch die Grundkraft der Schöpfung gewesen, aus der es zu leben gelte.

Ritter bezeichnete Hildegard von Bingen als eine frühe Kronzeugin der Ökologiebewegung. In ihren Büchern über Pflanzen, Tiere und Heilkräuter gebe sie bis heute treffsichere Ratschläge.

Seitens der katholischen Kirche habe Papst Johannes Paul II. mit der Bulle Inter Sanctos vom 29.November 1979 bereits Franz von Assisi zum Patron der Ökologie ernannt. Die Stiftung wolle diese Erklärung keineswegs ersetzen, sondern ergänzen. Somit gebe es jetzt zwei großartige Patrone der Ökologie, nämlich Franz von Assisi und Hildegard von Bingen.

Die Benediktinerin Philippa Rath von der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen, „Ökologia“ – Botschafterin der Ökologie 2013 – beleuchtete in ihrer Rede das ökologische und naturbezogene Wirken der heiligen Hildegard, die schon die damalige Umweltverschmutzung kritisierte.

Die amtierende „Ökologia 2014“, Landrätin Theresia Riedmaier, betonte, dass die ökologische Botschaft der Hildegard von Bingen heute noch Zugkraft habe. Denn die Botschaft der „Ehrfurcht vor der Schöpfung“ sei heute noch so aktuell wie damals. Nicht die Natur brauche den Menschen, sondern der Mensch brauche die Natur.

Über 900 Jahre hinweg wirke noch ihre prophetische Strahlkraft bis heute unverändert und ziehe Menschen in ihren Bann. Sie sei auch ein frühes Vorbild für die Frauenbewegung als unabhängige Frauengestalt gewesen.

Riedmaier bezeichnete die Neugier als Wurzel ihrer Persönlichkeit. Die Neugier schaffe Wissen. Wissen schaffe Einsicht und Einsicht schaffe Fortschritt. (hjr/red)

 

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