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Rülzheim: „Stimmen zum Träumen“ – Guter Zweck trifft auf außergewöhnliches Klangerlebnis

30. November 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kultur
Stimmungsvolle Beleuchtung um Konzert. Fotos: Pfalz-Express/Kunze

Stimmungsvolle Beleuchtung zum Konzert.
Fotos: Pfalz-Express/Kunze

Rülzheim – Am Freitagabend, vier Wochen vor Weihnachten, trafen sich in der Katholischen Kirche in Rülzheim Sängerinnen und Sänger, um für das örtliche Alten- und Pflegeheim „Förderverein der Braun’schen Stiftung“  zu singen.

Schon vor dem Beginn des Konzerts „Stimmen zum Träumen – von Klassik bis Pop“ strömten fast 500 Besucher in die stimmungsvoll illuminierte Kirche. Mit zahlreichen Kerzen in der Kirche und Fackeln, Feuerschalen und Baumbeleuchtung vor dem Gotteshaus haben etliche Hände zur passenden Atmosphäre beigetragen.

Mit der Opernsängerin Bettina Baumann, der Initiatorin des Abends, zogen 14 fantastische Sängerinnen und Sänger ihrer Gesangsklasse unter erwartungsvollem Applaus in eine voll besetzte Kirche ein. Pianist Daniel Kaiser begleitete die Solisten auf höchstem musikalischen Niveau am Klavier. Die Künstler wurden mit Licht und Ton von Hubert Seeliger wunderbar in Szene gesetzt.

Nach der Begrüßung durch den Schirmherrn und Stiftungsratsvorsitzenden Rainer Hör (Ortsbürgermeister von Rülzheim) und Geschäftsführer Wolfgang Kuhn verzauberten die Solisten in einem zweistündigen Programm den Abend mit musikalischen Highlights.

Bettina Baumann führte das Publikum über ihre professionelle Moderation durch die Liedervielfalt. Sie wusste feine Akzente zu setzen hinsichtlich der Präsentation der einzelnen Akteure.

So erfuhr der Zuhörer, dass Daniel Kelkel (Bass-Bariton. „Die Uhr“ Carl Loewe) bei den Südpfalzlerchen gesungen hat, und Helma Gröschel (Sopran), die eigentlich Apothekerin ist und in ihrem Lied „I really like Christmas“ Weihnachten in Australien unter etwas anderen klimatischen Bedingungen besingt.

Martina Knochel (Sopran), die mit ihrem Quartett Melodien im Jazz-Stil spielt, zeigte bei „Fly my to the moon“ und einer Eigenkomposition von „Strawberry Fields“ (Clemens Schuster – Cello) ihr Können. Beeindruckend war auch die Darbietung der erst 15-Jährigen Sarah Stumpf (Sopran). Sie trug in ihrer klaren, hellen Stimme „Ave Maria“ von Franz Schubert vor und den Song „You raise me up“.

Mit seiner berührenden Bassstimme konnte Bernhard Fräulin beeindrucken: „Widmung“ von Robert Schumann und „Somewhere over the rainbow“ aus dem Musical „The Wizard of Oz“.

Das äußerst abwechslungsreiche Programm hatte für jeden etwas zu bieten:

Daria Schmitt (Sopran) mit „Agnus Dei“ aus der Krönungsmesse von W. A. Mozart, Annette Bünger (Sopran) „In mir klingt ein Lied“ (nach Chopin von Alois Melichar) und Vera Kröper (Sopran) „Lieblingsplätzchen“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Mezzosopranistin Gudrun Heller, die vor Kurzem im Vatikan einen Auftritt hatte, zog das Publikum mit „Nasce al bosco“ aus der Oper Ezio von G. F. Händel und „When I am laid in earth“ aus Dido und Aeneas v. H. Purcell in ihren Bann.

Gabi Kunze trug in einer schönen Alt-Stimme ein Lied von Marlene Dietrich vor, in der Fassung Herman van Veens: „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ und eines ihrer selbstverfassten Gedichte – passend zu dem Event – „In kalter Zeit“.

Rülzheim Konzert für Braunsche Stiftung - 2

Elisa Ferrari (Sopran) gelang es, über ihre Interpretation zu Tränen zu rühren. Die Gewinnerin von Klassik im Park 2016 in Herxheim, zog die Register ihres Könnens mit „Rejoice“ aus dem Oratorium Messias von G. F. Händel und „Noel“ von Adolphe Adam.

Im Duett traten Ula Müller (Sopran) und Bettina Baumann (Alt) auf. In „Wenn ich auf dem Lager liege“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy gingen ihre Stimmen Hand in Hand und nahmen den Hörer gefangen.

Sowohl Akteure als auch Besucher, Bewohner des Heims, Veranstalter und Förderverein waren überwältigt von den Darbietungen des Abends und zeigten ihre Begeisterung mit einem lang anhaltenden Applaus.

Allen Beteiligten war es ein Anliegen, auf die Gage zu verzichten. So konnte am Ende der Verein über 2.000 Euro an Spenden in Empfang nehmen.

In der Pause und nach dem Konzert war Gelegenheit bei Glühwein, Sekt und Fingerfood mit den Künstlern in Kontakt zu treten. Damit wurde ein reger Austausch zwischen Veranstaltern, Akteuren und Besuchern ermöglicht.

„Kunst zum Anfassen, das ist ein hohes Gut“, so Bettina Baumann, die mit Elisa Ferrari die Zugabe sang: „Abendsegen“ aus der Oper „Hänsel und Gretel“ von Humperdinck. Baumann konnte durch ihre warme Stimme dem Gesangsstück Raum geben. „Der Mond ist aufgegangen“ bildete das passend ausgewählte Abschlusslied, in das die Besucher mit einstimmten.

In dieser vorweihnachtliche Atmosphäre waren sich die Besucher einig: Es sei ein unvergesslicher Abend gewesen. (gk)

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