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Rheinzabern: Höhepunkt der Kampagne mit Rathaussturm und Fasenachtsumzug

Test für den Rathaussturm: Kinder der KiTa Mühlgasse ließen sich vom Ortschef den Rathaussturm erklären und durften vom Balkon das berühmte Rhe-Na rufen. Foto: Kita Mühlgasse [1]

Test für den Rathaussturm: Kinder der KiTa Mühlgasse ließen sich vom Ortschef den Rathaussturm erklären und durften vom Balkon das berühmte Rhe-Na rufen.
Foto: Kita Mühlgasse

Rheinzabern. Die Römerdorf-Narren nähern sich dem Finale ihrer Jubiläumskampagne 6×11, denn traditionell bedeutet der Fasenachtsdienstag in Tabernae Höhepunkt und Ausklang der Narretei zugleich.

Nach drei Prunksitzungen, einem Hofball zu Ehren des Prinzenpaars, einem Kinderkostümfest sowie einem Kneipenbummel am Rosenmontag, heißt es für die Rheinzaberner Jecken, nochmals alle Kräfte anzuspannen.

Nach einem gemeinsamen Frühstück geht es zur Eroberung der Straßen und Institutionen, die an diesem Tag offen haben. Zunächst erstürmen die Narren die KiTas, ehe sie sich gegen ¼ 11 Uhr dem Rathaus nähern, wo es dem Ortsbürgermeister an den Kragen gehen soll.

Zur Kapitulation gibt es dann keine Alternative. Angepeitscht von Marschmusik der Hofkapelle „Lyra“ erobern die Narren das Gemeindehaus im Sturm. In der Festschrift 6×11 heißt es dazu: Beim Humba, humba erklirren die Scheiben, beim Täterä wackeln die Wände. Beim Ritz-am-Bä erbleichen die Gesichter der Gemeindebediensteten.

Die Rathaustreppe ächzt unter den stampfenden Schritten der zackigen Garden. Im Nu entehren diese mit ihren Allerwertesten die Tische der honorigen Ratsherren. Es riecht nach Revolution im Raume. Revolution rückwärts. Vorsichtigen Schrittes sickern Elferräte ein, verteilen sich unauffällig im Saal, besetzen alle Türen und Fenster.

Dann wird er hereingeführt. Irgendwo im Hause hat man den Vertreter der bürgerlichen Republik aufgegriffen. Jetzt soll ihm die Macht der närrischen Monarchie demonstriert werden. Da er weiß, dass Lachen die beste Art ist, seinen Feinden die Zähne zu zeigen, ergibt er sich widerstandslos der Kraft des Faktischen.

Auch seine Narrenkappe schützt ihn nicht vor Häme und Spott. Artig trägt er ein Begrüßungsgedicht vor, überreicht Gastgeschenke ans Prinzenpaar und tanzt sogar mit der Prinzessin einige Runden, als wollte er sagen: „Seht, ich bin doch gar nicht so schlimm, wie ihr mich hinstellt!“, nicht ohne heimlich zu beobachten, wie so mancher Narr weich wird.

Gegen ½ 11 Uhr muss dann der abgesetzte Ortsbürgermeister noch eine weitere Demütigung über sich ergehen lassen, wenn er die zugefügte Schmäh auch noch öffentlich proklamieren muss.

Anschließend schalten die Jecken einen Gang zurück, stärken sich im Hof der Ratsapotheke mit rezeptfreiem Ramazotti, ehe es zum Start des großen närrischen Defilés durch Rheinzaberns Hauptstraßen geht.

Um 14.30 Uhr startet ein närrischer Lindwurm aus 42 Wagen und Gruppen und ca. 1000 Teilnehmern. Petrus verspricht das richtige Wetter, so dass mit einem heiteren Fest zu rechnen ist. Die Kulturgemeinschaft und die Ortsgemeinde laden herzlich ein. (gb)

Dienstag, 13.2.2018 in Rheinzabern:

10.15 Uhr: Sturm aufs Rathaus

10.30 Uhr: Öffentliche Proklamation auf der Rathaustreppe

14.30 Uhr: Großer Fasenachtsumzug

Symbol für die Kraft der Fasenacht: Die bullige Dampflok des Elferrats. Foto: Beil [2]

Symbol für die Kraft der Fasenacht: Die bullige Dampflok des Elferrats.
Foto: Beil

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