Rheinaue und Sumpfschildkröten: deutsch-französisches Projekt nach vier Jahren fertig

13. April 2014 | Kategorie: Elsass Oberrhein Metropolregion, Kreis Germersheim, Regional

Es ist soweit: Günter Roitsch, Ortsbürgermeister von Berg, Verbandsgemeindebürgermeister Reinhard Scherrer, Landrat Dr. Fritz Brechtel, Jean-Michel Fetsch, Vizepräsident des Conseil Général du Bas-Rhin und Bürgermeister von Lauterbourg, und Arnika Eck, Vorsitzende des Ortsvereins Neuburg und Bürgermeisterkandidatin, durchtrennen das Band.
Fotos: Claudia Seyboldt

Kreis Germersheim/ Bas-Rhin – Die Informations- und Beobachtungseinrichtungen des deutsch-französischen „Sumpfschildkrötenprojekts“ bei Neuburg und Berg sind fertig.  Nach mehr als vier Jahren wurden die Arbeiten des Interreg-Projekts beendet.

An Tafeln und Aussichtspunkten können sich Besucher jetzt über die Rheinauen und die Tier- und Pflanzenwelt und natürlich besonders über die Europäische Sumpfschildkröte informieren.

Auf neun Thementafeln werden die Besonderheiten der Sumpfschildkröte und ihre Bedeutung als Schirmart für die heimische Tier- und Pflanzenwelt der Auen dargestellt. Entlang der Gewässer gibt es einen Informationsweg mit fünf Beobachtungs- und Informationspunkten, darunter ein Beobachtungsturm und eine Beobachtungsinsel.

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit des Landkreises Germersheim mit dem Conseil Général du Bas-Rhin und in Kooperation mit der Stadt Lauterbourg sowie den Gemeinden Neuburg und Berg durchgeführt.

Die Beobachtungseinrichtungen wurden mit der Einweihung an die Gemeinde Neuburg übergeben. Für die Gemeinde Neuburg betonte Arnika Eck, wie bedeutsam das Projekt für den südlichen Kreis sei: „Die Gemeinde Neuburg freut sich über die Auswahl als Standort und wird die hochwertigen Einrichtungen zweckgebundene pflegen und unterhalten.“

Der Verbandsbürgermeister von Hagenbach, Reinhard Scherrer, sieht in dem Kooperationsprojekt eine gelungene Inwertsetzung der Landschafts- und Naturausstattung mit besonderem touristischen Potenzial.

 „Das Projekt ist eines der bedeutendsten Natur- und Artenschutzprojekte in unserem Landkreis, von dem viele seltene und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten unserer Rheinauen profitieren. Der Landkreis Germersheim ist um eine Besonderheit reicher“, freut sich Landrat Brechtel, „Von Nord nach Süd gibt es nun zahlreiche sehens- und erlebnisreiche Angebote.“

Schwerpunkt des grenzüberschreitenden Gemeinschaftsprojekts war die Verbesserung der Biotop- und Vernetzungssituation in der Lauterniederung im Bereich zwischen Neuburg, Berg und dem angrenzenden Elsass. „Dafür wurden auf deutscher Seite vor allem auch Wasserlebensräume neu angelegt und reaktiviert sowie der Lehrpfad entlang dieser Gewässer angelegt“, erklärte der 1. Kreisbeigeordnete Benno Heiter.

Ende letzten Jahres wurde direkt über der Grenze auf französischer Seite Sumpfschildkröten mit hohem Aufwand in ihrem natürlichen Lebensraum angesiedelt. Darauf wies Jean-Michel Fetsch, Vizepräsident des Conseil Général du Bas-Rhin und Bürgermeister von Lauterbourg hin.

Über den Lehrpfad hinaus wird das Thema Sumpfschildkröte über eine Wanderausstellung und einen pädagogischen Schulkoffer zu den Menschen gebracht. Die Eröffnung der Wanderausstellung ist in kommenden Wochen vorgesehen.

Der Landkreis Germersheim übernahm mit Unterstützung durch das Umweltministerium rund 800.000 Euro, auf die französische Seite entfielen ca. 500.000 Euro. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf ca. 1,3 Mio. Euro, die zu 50% von der Europäischen Gemeinschaft und vom Land Rheinland-Pfalz finanziert werden.  (red)

Benno Heiter, Reinhard Scherrer, Dr. Fritz Brechtel und Arnika Eck mit einer Info-Tafel.

Beobachtungsturm

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