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Rege Diskussion: Annweiler Wochenmarkt ganztägig?

25. November 2017 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße
Blick in die prominent besetzte Teilnehmer-Runde, die aufmerksam die Ergebnisse der Marktbefragung als Diskussionsgrundlage zur Kenntnis nimmt. Foto: hi

Blick in die prominent besetzte Teilnehmer-Runde, die aufmerksam die Ergebnisse der Marktbefragung als Diskussionsgrundlage zur Kenntnis nimmt.
Foto: hi

Annweiler. Für Diskussionsstoff war reichlich gesorgt, als das Wochenmarkt-Team des Vereins Zukunft Annweiler am vergangenen Mittwoch im Hohenstaufensaal (Gewölbekeller) den Zuhörern die Ergebnisse der Wochenmarkt-Befragung vorstellte.

Unter den Teilnehmern waren auch Bürgermeister Thomas Wollenweber, der 1.Beigeordnete, Viktor Schulz sowie der Landtagsabgeordnete Thomas Weiner (CDU).

200 Fragebogen waren ausgewertet worden, darunter die Ergebnisse von mehr als 50 persönlichen Interviews mit Marktbesuchern.

Knapp Dreiviertel der Befragten waren aus Annweiler. Aus den umliegenden Orten der Verbandsgemeinde kamen rund 10 % der Marktbesucher. Insgesamt kaufen in erster Linie ältere, nicht berufstätige Frauen auf dem Wochenmarkt ein, wie Anna Botham-Edighoffer und Michael Schindler in ihrer Präsentation erläuterten.

Wichtigstes Ergebnis: Die Besucher sind ganz überwiegend mit dem derzeitigen Markt zufrieden. Das Ambiente in der historischen Altstadt gefällt ihnen, die Auswahl der angebotenen Produkte entspricht weitgehend den Einkaufswünschen und die Qualität der Waren wird durchweg mit gut bis sehr gut bewertet. Man geht zum freitäglichen Wochenmarkt, weil man soweit wie möglich vom Bauern und Produzenten beziehungsweise vom Händler seines Vertrauens einkaufen will.

Und man schätzt es, dass man dort Freunde und Bekannte trifft und mit anderen Menschen in Kontakt kommt. Auch die Marktbeschicker ihrerseits kommen – häufig schon seit vielen Jahren – gerne auf den Freitagsmarkt in Annweiler. Sie kennen ihre vielen Stammkunden und schätzen das kommunikative Ambiente auf dem Marktplatz.

Gleichwohl ergaben sich aus der Befragung der Marktbesucher auch Anregungen, wie die Attraktivität noch gesteigert werden kann. Jeder Siebte wünscht noch mehr regionale Bio-Produkte und saisonale Erzeugnisse von Kleinbauern.

Eine Bereicherung des Warenangebots wäre insbesondere auch der Verkauf von Wildfleisch. Zudem sollten abwechselungsreiche Imbiss-Stände in flexibler Weise in das Marktgeschehen integriert werden. Vermisst werden Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ohne Verzehrzwang.

Die Bedeutung derartiger marktbelebenden Elemente unterstrich auch MdL Thomas Weiner mit Verweis auf seine Beobachtungen auf anderen Wochenmärkten und regte an, dass man jüngere Mütter stärker zum Gang auf den Wochenmarkt motivieren würde, wenn dort auch kindergerechte Unterhaltung vorhanden wäre.

Aber vor allem wurde eine Verlängerung der Marktzeit (derzeit von 7-12 Uhr) in den Nachmittag hinein als dringlich angesehen. Zu diesem Punkt gab es eine längere und lebhafte Diskussion darüber, wie ein Marktgeschehen am Freitagnachmittag organisiert werden könnte.

Dafür müssen andere Akteure gewonnen werden, denn „die Marktbeschicker sind aus vielerlei Gründen nicht in der Lage ihre Präsenz über die aktuelle Marktzeit hinaus auszuweiten“ wie der Chef des Wochenmarkts, Bauhofleiter Timo Eckerle, darlegte.

Hinzu kommt, dass es einen fliessenden Übergang vom „Morgenmarkt“ zum „Nachmittagsmarkt“ geben muss. Einig war man sich darin, dass eine Ausweitung des Marktgeschehens auf den Freitagnachmittag keinesfalls zu einer wirtschaftlichen Schwächung des traditionellen Annweiler Wochenmarkts führen darf. Walter Herzog, Vorsitzender des Vereins Zukunft Annweiler, dazu: „Wir sind zufrieden mit dem Markt, so, wie er ist.

Um zusätzliche neue Besucher und Käufer zu gewinnen, muß der Markt durch werbliche Anstrengung mehr ins Gespräch kommen. Dabei kann ein zweiter Markt mit Event-Charakter am Nachmittag als Ergänzung zum Versorgungsmarkt am Vormittag hilfreich sein“.

Klar wurde in der Diskussion aber auch: Da der Abbau der Marktstände sich erfahrungsgemäss bis nach 14.oo Uhr hinzieht, wird man den Diakonissenplatz zwischen Kirche und Rathaus bei einem ganztägigen Wochenmarkt am Freitag mit einbeziehen müssen. (hi)

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