Radweg Steinfeld – Scheibenhardt kommt in die Gänge

23. August 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Regional
Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

SÜW/GER – Jahrelang gab es Verzögerungen und Diskussionen – nun soll der Radweg von Steinfeld über die Bienwaldmühle bis Scheibenhardt im nächsten Jahr in die Beschlussfassung gehen.

Diese Information geht aus einer Antwort des Verkehrsministeriums Rheinland-Pfalz auf eine „Kleine Anfrage“ des Abgeordneten Martin Brandl (CDU) hervor.

Immer wieder hatte das Planfeststellungsverfahren wegen Naturschutzbedenken überarbeitet werden müssen. Nun soll den neuen Plänen noch die Obere Naturschutzbehörde und die Zentralstelle der Forstverwaltung zustimmen. Kommt das OK von den Behörden, kann der Radweg offiziell 2017 zumindest einmal beschlossen werden.

Für den Bau des Radwegs mit einer Gesamtlänge von rund elf Kilometern werden derzeit zwei eigenständige Planfeststellungsverfahren durchgeführt.

Die beiden Teilabschnitte gliedern sich in einen Abschnitt Steinfeld – Bienwaldmühle mit einer Länge von 5,8 Kilometern und in einen Abschnitt Bienwaldmühle – Scheibenhardt mit einer Länge von 4,8 Kilometern.

Voraussetzung für den Baubeginn sind die Schaffung des Baurechts und die Bereitstellung der erforderlichen Mittel im Landeshaushalt (Gesamtkosten rund 4,3 Mio. Euro). Das kostenaufwendige Radewegprojekt soll ab 2018 in ein zukünftiges Investitionsprogramm des Landes aufgenommen werden.

Hintergrund

Eine besondere Problematik ist, dass die Trassenführung durch ein FFH- und Vogelschutzgebiet (spezielle europäische Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz) verläuft.

Konfliktträchtige naturschutzfachliche und wasserrechtliche Probleme kamen hinzu.

Die elf Kilometer Länge haben einen großen Flächenverbrauch,dafür müssen geeignete Ausgleichsflächen nachgewiesen werden – nicht ganz einfach in einem ökologisch sensiblen Umfeld.

Ursprüngliche Planungen sahen vor, den Radweg zwischen Steinfeld, Bienwaldmühle und Scheibenhardt unmittelbar neben der Straße östlich und nördlich neben der Landesstraße 545 zu bauen.

Bei den Planung forderte insbesondere das Forstamt Bienwald, dass der Radweg entlang der wind- und sonnenabgewandeten Süd- und Westseite der L 545 geführt werden solle, um „Windwurfgefahren“ und zu starke „Untersonnung“ der Bestände zu reduzieren.

Die SGD Süd als Obere Naturschutzbehörde als die Landwirtschaftskammer hatten außerdem Bedenken wegen der Flächenversiegelung und forderten deshalb einen Ausbau in Schotterbauweise. Bedenken bestanden auch hinsichtlich des Umfangs und Lage der Ausgleichflächen.

Bereits 2007 hatten die Gremien des Landkreises die Forderung nach einem Radweg von Steinfeld über die Bienwaldmühle nach Scheibenhardt erhoben.

Landrätin Theresia Riedmaier hatte stets die dringende Notwendigkeit dieser Radwegeverbindung betont und sich für eine zügige Projektabwicklung eingesetzt.

Sie bedauere die Dauer des Verfahrens: „Leider sind meine Einfluss- und Wirkungsmöglichkeiten äußerst begrenzt. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass dieser wichtige Radweg durch den Bienwald doch in absehbarer Zweit verwirklicht werden kann“.

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2 Kommentare auf "Radweg Steinfeld – Scheibenhardt kommt in die Gänge"

  1. Angsthas sagt:

    Wieso steht das unter SÜW?
    Beide Gemeinden sind im Landkreis Germersheim.

  2. Redaktion sagt:

    Hallo lieber Leser,
    Vielen Dank für den Hinweis. Sie haben Recht, da hatte sich der Fehlerteufel in die Überschrift eingeschlichen. Es sollte Steinfeld (Kreis SÜW) statt Steinweiler heißen. Wir haben das korrigiert.
    Die Redaktion