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Polizeiliches Fehlverhalten beim Brand in Lingenfeld: „Das ist mir scheißegal“

 

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Die Polizei sperrte im im Lauf des Abends in Lingenfeld einige Straßen ab.
Fotos: Licht

Lingenfeld – Ein unschönes Verhalten eines einzelnen Polizisten soll sich am Rand des Großbrands in der Altspeyerer Straße in Lingenfeld am 22. Juli abgespielt haben.

Die Polizei hat ebenso wie Feuerwehr, DRK und THW ihren Einsatz beim großen Brand von Lingenfeld vorbildlich geleistet – bis auf eine Ausnahme: Anwohner berichteten dem Pfalz-Expess, dass gegen 18 Uhr ein Mann gehobenen Alters in eine als gesperrt gekennzeichnete Straße fuhr, ohne dies zu bemerken. Daraufhin soll ihm ein Polizist gefolgt sein und zum Anhalten genötigt haben.

Als der PKW-Fahrer ausstieg, soll der Polizist ihn auf „unverschämte Art und Weise“ angeherrscht haben. Der Mann beteuerte mehrmals, dass ihm keine andere Wahl bliebe als in diese Straße zu fahren, da er seine kranke Frau nach Hause bringen müsse. Der Polizist soll diese Argumente jedoch nicht angehört und den Mann ständig unterbrochen haben. Er berief sich auf seine Dienstanweisung und soll im Wortlaut gesagt haben, dass ihm dies „scheißegal“ sei.

Im Auto des Mannes saß dessen Ehefrau, die aufgrund ihrer Multimorbidität nicht im Stande war zu gehen. Der Polizist schickte laut Zeugen den Mann nach Hause, ließ die Schwerstkranke zurück im Auto – bei 35 Grad Temperatur – und räumte das Feld.
Nach circa 20 Minuten kam der Besitzer des Wagens mit einem Rollator zurück, um seine Frau auf die „Abstellfläche“ zu setzen und nach Hause zu schieben.

Die Anwohner, die das Geschehen verfolgen konnten, zeigten sich tiefst erschüttert über das Verhalten des Polizisten.
„Auf spätere Ansprache des Polizisten, ob er dies denn menschlich finde, sagte dieser, dass es ihm egal wäre und er gut mit diesem Gedanken leben könne“, berichtet ein Zeuge. (cli/red)

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