Freitag, 26. April 2024

Polizei verteidigt umstrittenen Einsatz an Flüchtlingsheim in Clausnitz

20. Februar 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Foto: dts Nachrichtenagentur

Foto: dts Nachrichtenagentur

Chemnitz  – Die Polizei hat ihren umstritten Einsatz bei fremdenfeindlichen Protesten an einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Clausnitz verteidigt.

In Clausnitz hatten am Donnerstag rund 100 Menschen einen Bus mit Flüchtlingen blockiert. Darin befanden sich auch Kinder, die vor Angst in Tränen ausbrachen.

Erst nach mehreren Stunden konnten die Flüchtlinge in die Unterkunft gebracht werden. Am Freitag war dann ein Video aufgetaucht, das Kritik am Vorgehen der Polizei ausgelöst hatte.

Man habe befürchtet, dass aus der Menschenmenge Steine oder Böller in Richtung des mit Flüchtlingen besetzten Busses geworfen werden könnten, sagte der Chemnitzer Polizeipräsident Uwe Reißmann am Samstag.

Daher sei es notwendig gewesen, die Flüchtlinge schnell in die Unterkunft zu bringen. Die Businsassen seien jedoch „auch nach intensiven Verhandlungen mit einem Dolmetscher“ nicht zu bewegen gewesen, den Bus zu verlassen.

Bei einigen Flüchtlingen sei der Einsatz von „einfachem unmittelbaren Zwang“ notwendig gewesen.

Im Vorfeld habe man keine Störungen erwartet. „Aus jetziger Sicht eine Fehleinschätzung“, so Reißmann. Mit Konsequenzen für die Polizei rechnet er allerdings nicht.

Ermittelt werde gegen einige Protestteilnehmer und gegen Businsassen, die durch Gesten dazu beigetragen hätten, die Stimmung weiter anzuheizen.

(dts Nachrichtenagentur/red)

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3 Kommentare auf "Polizei verteidigt umstrittenen Einsatz an Flüchtlingsheim in Clausnitz"

  1. FrankyBoy sagt:

    Naja, diese Haltung gegenüber Ausländern ist ja nun nicht etwas ganz neues da unten in der Ecke. Hier mal ein „aufschlussreiches“ Interview aus den 1990er Jahren:

    http://goo.gl/DYNNqO

  2. Ed sagt:

    Ermittelt werde gegen einige Protestteilnehmer und gegen Businsassen, die durch Gesten dazu beigetragen hätten, die Stimmung weiter anzuheizen.

    „Laut Reiner Wendt, dem Vorsitzenden der DPolG, habe der Jugendliche davor aus dem Bus heraus die Demonstranten massiv provoziert, ihnen mehrfach den Stinkefinger gezeigt und ihnen bedeutet, dass er ihnen den Kopf abschneiden wolle. Die Stimmung sei extrem aufgeheizt gewesen auch eine der moslemischen Frauen habe die Kopfabschneidergeste gemacht, berichtet Wendt und kritisiert die mediale und politische Vorverurteilung der Beamten als klaren Verstoß gegen die geltende Unschuldsvermutung, scharf.“

  3. JohnnyB sagt:

    Heute auf Focus online:
    Interner Polizeibericht zeigt, wie der Flüchtlingseinsatz in Clausnitz ablief
    Dann habe sich die Situation weiter zugespitzt, heißt es in dem Bericht. „Eine Businsassin spuckte von innen an die Frontscheibe des Busses und zeigte das sinnbildliche Abtrennen des Kopfes mit der Hand, ein Jugendlicher zeigte den Mittelfinger und ebenfalls die Geste des Abtrennens des Kopfes“, zitiert die „Bild“ aus dem Dokument.

    Natürlich sind nur wieder die bösen bösen Nazies vom „Pack“ dran Schuld….