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Politischer Aschermittwoch der FDP in Bretten mit Gastredner Steffen Weiß – Sanierung der Rheinbrücke und aktuellen Planungsstand beleuchtet

17. Februar 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Nordbaden, Politik regional

Sprachen sich für eine bessere Verkehrs-Infrastruktur in der Region Karlsruhe aus (v.l.:): FDP-Kreisvorsitzender Heiko Zahn, Steffen Weiß (Vorsitzender des Aktionsbündnisses Zweite Rheinbrücke) und FDP-Bundestagsabgeordneter Dr. Christian Jung (Karlsruhe-Land).
Foto: AS

Landkreis Karlsruhe /Landkreis Germersheim: Seit über drei Jahrzehnten ist das Aschermittwochs-Treffen eine feste Institution der Freien Demokraten im Landkreis Karlsruhe.

Beim traditionellen Heringsessen der Liberalen in Bretten nahm der Bundestagsabgeordnete Dr. Christian Jung, Mitglied im Bundestagsausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur, vor allem die Verkehrsprojekte in der Technologieregion Karlsruhe ins Visier.

An erster Stelle steht die Zweite Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth. Unverständnis äußerte Jung bei der Veranstaltung gegenüber der Haltung des Karlsruher Oberbürgermeisters Dr. Frank Mentrup (SPD), der sich „aufgrund politischer Abhängigkeiten“ gegen den Bau der Brücke stelle. „Solche Infrastrukturbremser schaden der Zukunftsfähigkeit unserer Region und kosten Arbeitsplätze. Die Bürgerinnen und Bürger der Fächerstadt sollten dies bei der Abstimmung über das nächste Karlsruher Stadtoberhaupt berücksichtigen“, sagte Jung.

Die Freien Demokraten auf beiden Rheinseiten unterstützen den Bau der Rheinbrücke („des wichtigsten Infrastrukturprojekts der Region“) mit Anschluss an die Bundesstraße B36 bereits seit vielen Jahren.

Mit Blick auf die geplante Südwest-Umgehung der Stadt Bretten prognostizierte Jung eine Zunahme des LKW-Verkehrs um 100 Prozent in den nächsten sieben Jahren: „Was hier auf uns zurollt ist ein absoluter Verkehrsinfarkt“. Heute schon seien die Verkehrsprognosen für das Jahr 2020 längst übertroffen.

Zum Thema sprach Hauptredner Steffen Weiß aus Wörth, Vorsitzender des „Aktionsbündnisses Zweite Rheinbrücke e.V.“. Er lieferte aktuelle Hintergründe zur Sanierung der Rheinbrücke, die voraussichtlich Ende Juli 2018 beginnen wird.

Bei dieser Maßnahme sollen experimentelle Verfahren zum Einsatz gebracht werden, deren tatsächliche Wirkung und Erfolg nach Meinung von Weiß nicht abschätzbar sind. „Bei einer Operation am offenen Herzen experimentelle Verfahren zu erproben, ist grob fahrlässig“, so Weiß. „In diesem Zusammenhang sei vor allem an den Tunnelbau bei Rastatt erinnert.“

Mögliche Komplikationen müssten dann wieder die Menschen in Wörth, Maximiliansau und Karlsruhe ausbaden, deren Ortslagen heute schon regelmäßig vom Ausweich- und Schleichverkehr kollabierten.

Im Hinblick auf den Bau der Zweiten Rheinbrücke sei auch die Rolle einiger Naturschutzverbände kritisch zu betrachten.

Die Interessen von Tieren würden mit einem eigenen Klagerecht, zusätzlich zu den ohnehin schon üblichen Verfahrensschritten berücksichtigt. „Keine Berücksichtigung finden hingegen die Interessen von Pendlern oder Anwohnern, die sich durch Dauerstau und Verkehrsfrust stark belastet sehen.“

Steffen Weiß forderte mehr öffentliche Diskurse zu diesem Thema: „Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Baden und der Pfalz unterstützt den Bau der Zweiten Rheinbrücke“. Die kilometerlangen Staus belegten täglich aufs Neue, die Notwendigkeit einer intelligenten Verkehrsinfrastruktur in der Technologieregion mit einer weiteren Brücke über den Rhein. (red)

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