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Pfalz-Express-Serie in Kooperation mit dem Luftwaffenausbildungsbataillon Germersheim: „Eine Kaserne – ein Team – individuelle Gesichter“: Kevin Schrief

28. August 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Hauptgefreiter Kevin Schrief arbeitet im Vorzimmer des Kommandeurs und ist der Fotograf des Bataillons.
Fotos: Luftwaffe/Wiedemann

Germersheim – Über 200.000 Menschen arbeiten aktuell für die Bundeswehr. Das bedeutet: Die deutschen Streitkräfte sind einer der größten Arbeitgeber in der Bundesrepublik.

Nicht alle, die dort arbeiten, sind jedoch Soldaten – auch für zivile Mitarbeiter gibt es eine Fülle abwechslungsreicher Aufgaben. Für die Soldaten wiederum bietet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten einer Berufsausbildung oder eines Studiums innerhalb der Truppe.

Am Beispiel des Standorts Germersheim stellt Pfalz-Express alle zwei Wochen ein individuelles Gesicht vor.

Unser Gesicht heute: Hauptgefreiter Kevin Schrief, Geschäftszimmersoldat, Ansprechstelle Kommandeur und der Fotograf des Bataillons.

Kevin Schrief , 25 Jahre, geboren in Witten in Nordrhein-Westfalen, ist seit Januar 2013 Angehöriger des Luftwaffenausbildungsbataillons in Germersheim. Seine berufliche Laufbahn begann er jedoch fernab der Bundeswehr bei der Westfälischen Allgemeinen Zeitung (WAZ) als Bildjournalist.

Dennoch hatte er schon früh eine Affinität zur Bundeswehr. Das Thema Militär war, im Gegensatz zu vielen anderen Familien, kein Tabuthema. Die Notwendigkeit der Bundeswehr und die „schönen Seiten des Militärs, wie etwa der große Zapfenstreich“, wurden im Elternhaus schon früh vermittelt, erzählt Schrief.

Als die WAZ-Redaktion Ende 2012 schließen musste, war für Kevin Schrief eine Bewerbung bei der Bundeswehr erste Wahl.

„Humaner Arbeitgeber“

Er wurde zur Grundausbildung nach Germersheim einberufen – und war überrascht. „Man hat sehr schnell gemerkt, dass die Armee ein sehr humaner Arbeitgeber ist. Das war ein äußerst positiver erster Eindruck.“

Schrief wurde in der Grundausbildung zu einer der drei Vertrauenspersonen der Kompanie gewählt, war Ansprechpartner, wenn es mal Probleme gab, und Vermittler bei Meinungsverschiedenheiten.

In dieser Eigenschaft hatte er die Gelegenheit, mit dem Kommandeur des Bataillons, Oberstleutnant Dietmar Hinze, zu sprechen.

Dabei muss Kevin Schrief wohl einen guten Eindruck hinterlassen haben, denn der Kommandeur fragte nach, ob er nicht in Germersheim bleiben wolle. Schrief wollte.

Seither hat er zwei Aufgabengebiete: Er sitzt im Vorzimmer des Kommandeurs, und er ist der Fotograf des Bataillons.

Im Vorzimmer ist er die Ansprechstelle des Kommandeurs, nimmt Telefonate an, schaut Post durch, organisiert Termine und Dienstreisen, denkt an Unterlagen und geht dem Kommandeur in vielen Dingen zur Hand. Gefragt sind dabei Organisationstalent und dezente Durchsetzungsfähigkeit.

Experte mit der Kamera

Was Kevin Schrief besonders gut gefällt: „Ich kann das Fotografieren weiterhin betreiben. Auch Dienstreisen sind bestens mit der Fotografie zu kombinieren.“

Nicht nur Gelöbnisse oder Abschiede deutschlandweit fängt Schrief mit der Kamera ein. Er fertigt auch Passfotos für Truppenausweise, liefert Bildmaterial für Berichte an die Pressezentren in Köln und Berlin oder dokumentiert die Ausbildung.

Bei Letzterem steht er auch schon mal bis zum Bauch im Wasser oder bis zu den Knien im Schlamm – und hat Freude dabei: „Es macht mir sehr viel Spaß. Ich habe Abwechslung vom Büro und komme raus“, versichert der Hauptgefreite.

Schrief benutzt sein eigenes, hochwertiges Kamera-Equipment unentgeltlich für seine Arbeit – dementsprechend professionell sind die Ergebnisse.

Auch sonst legt er ein überdurchschnittliches Engagement an den Tag, arbeitet oft bis in die späten Abendstunden. Dafür hat er unlängst mehrmals Anerkennung bekommen. Er findet daran nichts Besonderes: „Dafür ist man Soldat.“

Im weiteren Verlauf seiner Dienstzeit strebt Kevin Schrief die Offizierslaufbahn an. Dafür muss er sich bei der Offiziersbewerberprüfzentrale in Köln bewerben. In der Zwischenzeit hat er schon mal ein Fernstudium der Politikwissenschaften begonnen. Er hoffe sehr, dass er genommen werde, sagt Schrief.

Sollte es klappen mit der Offiziersausbildung, könnte er sich eine spätere Tätigkeit in der Luftwaffensicherungstruppe oder im Presse- und Informationszentrum vorstellen.

Derweil fühlt er sich jedoch in Germersheim ausgesprochen wohl: „ Ich kann hier ziemlich frei arbeiten für meine Empfindung, kann das machen, was mir Spaß macht und dazu auch noch gute Bekanntschaften und Freundschaften knüpfen. Militär ist eben was Schönes!“ (cli)

Gute Zusammenarbeit: Oberstleuntnant Dietmar Hinze verlässt sich in vielen Dingen auf seinen Hauptgefreiten Kevin Schrief.

 

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