„Ovaler Tisch“ will Ausbildungs- und Berufschancen für Jugendliche verbessern

11. Juni 2013 | Kategorie: Politik Rheinland-Pfalz, Rheinland-Pfalz

Die MItglieder des „Ovalen Tischs“ stehen den Schulen für gespräche zur Verfügung. Foto: stk.rlp.de

Mainz  – Ministerpräsidentin Malu Dreyer ruft die weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz auf, am 18. November einen Elternabend zum Thema „Berufsorientierung“ zu veranstalten.

Die Mitglieder des von ihr geleiteten „Ovalen Tisches für Ausbildung und Fachkräftesicherung“ haben sich bereit erklärt, den Schulen für diesen Elternabend als Botschafter für die duale Ausbildung zur Verfügung zu stehen. Bis zu den Sommerferien können sich die Schulen um die Persönlichkeiten des Ovalen Tischs bewerben.

Ministerpräsidentin Dreyer: „Wir wollen mit den Partnern am Ovalen Tisch erreichen, dass alle jungen Menschen eine qualifizierte Ausbildung abschließen. Um den zukünftigen Fachkräftebedarf abdecken zu können, sollten wir allen Jugendlichen in unserem Land zu einem Berufsabschluss verhelfen und darüber hinaus Jugendliche aus dem Ausland für eine duale Ausbildung gewinnen.“

Schweitzer: Ungenutzte Potenziale entdecken

Diese Ansätze sollen auch in die landesweite Fachkräftestrategie einfließen, auf deren Handlungsfelder sich der Ovale Tisch geeinigt hat. „Angesichts der Herausforderungen, vor denen wir stehen, müssen wir an vielen Stellen gleichzeitig ansetzen. Hierzu gehören neben der Nachwuchssicherung auch die Erschließung bislang ungenutzter Potentiale sowie der Erhalt und Ausbau vorhandener Kompetenzen in den Betrieben“, erläuterte Arbeitsminister Alexander Schweitzer.

Fehlentscheidungen vermeiden

„Zur Milderung des absehbaren Fachkräftemangels müssen wir bereits vor Beginn der Berufsausbildung ansetzen, um Fehlentscheidungen bei der Berufswahl so weit wie nur möglich zu vermeiden“, betonte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU), Dr. Gerhard Braun. „Denn die gesellschaftlichen Kosten wie auch die erlebte Frustration beim Ausbildungsabbruch sind immens. Mit unseren „Schulewirtschaft“ -Fortbildungen leisten wir hierzu einen Beitrag“.

Auch wenn es für eine Zwischenbilanz für das bis Ende September laufende Ausbildungsjahr noch zu früh sei, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer, gebe es deutliche Signale, wo der Ovale Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung ansetzen muss.  Erster Ansatz zur Gewinnung von Fachkräften bleibt weiterhin die frühzeitige berufliche Orientierung und Beratung.

Zweite Chance für Abbrecher

Eine bessere Ausschöpfung des Ausbildungspotenzials wird aber auch bei ungelernten jungen Erwachsenen gesehen. Heidrun Schulz, die Leiterin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit: „In Rheinland-Pfalz sind aktuell fast 18.000 junge Männer und Frauen zwischen 25 und 34 Jahren ohne abgeschlossene Ausbildung arbeitslos. Hinzu kommen noch viele ungelernte junge Erwachsene, die zwar eine Beschäftigung haben, die aber weit hinter ihren persönlichen Möglichkeiten zurückbleibt. Die Gründe, warum diese jungen Leute keinen beruflichen Abschluss erworben haben, sind dabei sehr unterschiedlich. Ihnen eine zweite Chance zu geben, ist nicht nur vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels notwendig, sondern bietet ihnen auch die Möglichkeit, sich langfristig eine von Sozialleistungen unabhängige Existenz aufzubauen.“

Ausbildungspotential bieten aber auch die unversorgten Ausbildungsplatzbewerber oder Auszubildenden, deren Vertrag vorzeitig gelöst wurde – bundesweit jeder vierte Jugendliche. In den Blick genommen werden auch die derzeit jährlich 15.000 Jugendlichen in Rheinland-Pfalz, die nach der allgemeinbildenden Schule in den Übergangsbereich zwischen Schule und Beruf gehen. (red)

 

 

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