Speyerer Osterhasen entsetzt: Hunger, Armut und Kinderarbeit in fast jedem Osterei

30. März 2015 | Kategorie: Allgemein, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

Die Speyerer Osterhasen setzen sich für fairen Schokoladenanbau ein.
Foto: red

Speyer. Osterhasen gingen am Samstag auf dem Platz vor der Alten Münze in Speyer gegen Hunger, Armut und Kinderarbeit in der Kakaoproduktion auf die Straße.

Trotz Versprechungen der Schokoladenindustrie lebt die Mehrheit der insgesamt 5,5 Millionen Kakaobauern weiterhin in bitterer Armut. Das wollen die Osterhasen nicht länger hinnehmen und haben sich deshalb der Kampagne Make Chocolate Fair! des INKOTA-Netzwerkes angeschlossen.

Mit der Sammlung von Unterschriften für die Kampagnenpetition fordern sie die Schokoladenunternehmen auf, sich für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Kakaobauern und das Ende ausbeuterischer Kinderarbeit einzusetzen.

„Immer noch müssen eine halbe Millionen Kinder auf Kakaoplantagen in Westafrika für unsere Schokohasen und Schokoeier schuften!“, empört sich der Sprecher der Osterhasen. „Kinderarbeit ist eine direkte Folge davon, dass die Kakaobauern mit dem Kakaoanbau nichts verdienen. Eine siebenköpfige Familie in der Elfenbeinküste verdient durchschnittlich gerade mal 2,70 Euro am Tag mit dem Anbau von Kakao. Wie soll man davon leben?“

Der Weltladen Speyer unterstützt mit der Osterhasen-Aktion die Kampagne Make Chocolate Fair! des INKOTA-Netzwerkes, die dazu aufruft, vor Ostern so viele Unterschriften wie möglich für die Kampagnenpetition zu sammeln.

„Die Schokoladenunternehmen müssen sich endlich ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung stellen“, erklärt Gunter Grünenthal von der Initativgruppe Eine Welt e.V., der Trägerin des Weltladens. „Mit der Unterschriftensammlung sorgen wir für den nötigen Druck, damit sie die Interessen der Verbraucher ernst nehmen.“ Gesammelt wird noch bis Ende des Jahres, dann werden die Unterschriften an Vertreter der Schokoladenindustrie in Brüssel überreicht.

In zehn weiteren Städten in Deutschland haben Aktive Aktionen vor Ostern angekündigt, um den Forderungen von Make Chocolate Fair! nach besseren Arbeits- und Lebensbedingungen von Kakaobauern Nachdruck zu verleihen.

„Viele Unternehmen versprechen zwar, dass sie bis 2020 zu 100 Prozent nachhaltig zertifizierten Kakao für ihre Schokolade beziehen wollen. Doch Zertifizierung allein wird das Problem nicht lösen“, erklärt Evelyn Bahn, Kampagnenkoordinatorin von Make Chocolate Fair!. „Die Schokoladenhersteller müssen dazu beitragen, dass Kakaobauern und ihre Familien ein menschenwürdiges Einkommen erwirtschaften können. Nur so können Armut und ausbeuterische Kinderarbeit nachhaltig überwunden werden.“

Zum Osterfest seien aber auch die Verbraucher gefragt. „Jeder einzelne kann sich mit seiner Unterschrift für faire Schokolade stark machen“, so Bahn weiter. Außerdem empfiehlt sie, bei der Füllung der Osternester auf faire und nachhaltig zertifizierte Schokolade zu achten. Im Weltladen Speyer erhalten Sie ein Sortiment von fairen Osterhasen und Schokoladen. (red)

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