NSU-Prozess: Das Kreuz mit dem Kreuz – Ärger über Forderung von türkischem Politiker

8. Mai 2013 | Kategorie: Nachrichten, Panorama

Kreuz mit Christusdarstellung. Foto: Walter Hochauer/wikimedia commons

München – In der Debatte um ein Kreuz im Gerichtssaal beim NSU-Prozess am Oberlandesgericht München haben sich jetzt auch deutsche Politiker eingeschaltet.

So sagte CDU/CSU-Bundestagsfraktionsvize Günter Krings: „Das Kreuz symbolisiert Nächstenliebe und Toleranz und ist Ausdruck unserer christlich-abendländischen Wurzeln. Es ist gut und richtig, auch im Gericht daran erinnert zu werden.“

Auch der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, forderte: „Das Kreuz gehört dahin, wo es hängt: in den Gerichtssaal.“

Und der CSU-Abgeordnete Johannes Singhammer: „Es gilt die deutsche Rechtsordnung. Das Kreuz bleibt.“

Zuvor hatte der türkische Politiker Mahmut Tanal (52), Abgeordneter der Republikanischen Volkspartei „CHP“ und Mitglied einer türkischen Beobachter-Delegation, beim NSU-Verfahren das Münchener Oberlandesgericht aufgefordert, das Kreuz aus dem Sitzungssaal zu entfernen.

„Das Kreuz muss sofort verschwinden“, hatte der Prozessbeobachter verlangt. Religiöse Symbole hätten in einem Rechtsstaat nichts zu suchen. Das Kreuz sei eine Bedrohung für Nichtchristen.

Scharfe Kritik an Tanal kommt auch vom Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD). ZMD-Chef Aiman Mazyek sagte: „Für ein Kruzifix im Gerichtssaal spricht aus unserer Sicht grundsätzlich nichts. Die deutsche Gerichtsbarkeit ist ohnehin der Neutralität verpflichtet. Ein Prozessbesuch darf jedoch nicht zu Wahlkampfzwecken missbraucht werden. Herr Tanal möchte sich mit seiner Belehrung der deutschen Justiz etwas zurückhalten.“ (red/dts Nachrichtenagentur)

NSU-Prozess: Der türkische Politiker Mahmut Tanal fordert die Entfernung des Kreuzes aus dem Gerichtssal. Teilen Sie uns Ihre Meinung mit: Soll das Kreuz entfernt werden?

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