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Niedersachsen will Massentötung von Eintagsküken stoppen: Bundesagrarminister: Spätestens in zwei Jahren ist Schluss damit

29. März 2015 | Kategorie: Politik

Foto: dts nachrichtenagentur

Hannover – Das Land Niedersachsen will spätestens bis zum Jahr 2020 die Massentötung männlicher Küken aus ökonomischen Gründen stoppen. „Diese verwerfliche Praxis kann so nicht weitergehen“, sagte Niedersachens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) der „Welt am Sonntag“.

Allein in Niedersachsen werden jährlich 27 Millionen männliche Küken am ersten Lebenstag mit Kohlendioxid vergast, weil sie für die Eierproduzenten wertlos und für die Fleischproduktion ebenfalls ungeeignet sind. Bundesweit sind es 40 bis 50 Millionen. Meyer nannte nun erstmals eine Frist für den Ausstieg aus dem postnatalen Selektionsprozess. „Niedersachsen will in drei bis fünf Jahren das Töten männlicher Eintagsküken aus Legehennenlinien beenden“, sagte Meyer und forderte den Bund auf, ein Enddatum vor 2020 rechtsverbindlich ins Tierschutzgesetz zu schreiben.

Bundesagragminister Schmidt.
Foto: dts nachrichtenagentur

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) wird am Montag ein Forschungsprojekt der Uni Leipzig besuche
n, das eine automatisierte Geschlechtsbestimmung im Ei ermöglichen soll.

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) will das Töten männlicher Küken in spätesten zwei Jahren beenden: „Ab Ende 2016 sollen die ersten `tötungsfreien` Bruteier auf den Markt kommen.

Mein Ziel ist es, dass das Küken-Schreddern 2017 aufhört, aber dazu muss die Wirtschaft mithelfen“, sagte Schmidt im Gespräch mit der „Bild“ . „Wir stehen kurz vor dem Abschluss des technischen Verfahrens.“

Sollten alle Prüfungen positiv verlaufen, „müssen dann schnellstmöglich in den Brütereien die entsprechenden Geräte angeschafft werden, damit es kein Schreddern mehr geben wird“. Aktuell werden jährlich bis zu 50 Millionen männliche Eintagsküken vergast und geschreddert, weil sie später keine Eier legen können.

Daher wird an einer Methode geforscht, schon im Ei zu erkennen, ob sich daraus ein männliches oder weibliches Küken entwickelt. So soll verhindert werden, dass die männlichen Küken überhaupt schlüpfen. Erhebliche Preissteigerungen bei Eiern erwartet Schmidt nicht. „Die Methode, die wir fördern, ist die billigste. Der Preis für ein Ei wird um maximal ein bis zwei Cent steigen“, sagte Schmidt gegenüber der Zeitung.(dts Nachrichtenagentur)

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