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Bis 3. September im Stadtmuseum „Villa Böhm“: Neustadter Firmen und Geschäfte anno dazumal

14. März 2017 | Kategorie: Kultur
 Viele private Leihgaben bereichern die Ausstellung. Foto: Rolf Schädler


Viele private Leihgaben bereichern die Ausstellung.
Foto: Rolf Schädler

Neustadt. Eine neue stadtgeschichtliche Sonderausstellung ist im Stadtmuseum Villa Böhm zu sehen: Die Ausstellung „Neustadter Firmen und Geschäfte anno dazumal“ präsentiert eine Auswahl alteingesessener Firmen und Betriebe aus der Zeit des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Die Besucher der Ausstellung können sich auf eine nostalgische Zeitreise in die Neustadter Geschäftswelt begeben. Das 19. Jahrhundert war die Zeit der großen Fabriken und Firmengründungen. Zu nennen sind hier beispielsweise die Firmen Heid & Co., Mußbach-Metall, Ibag und die Teigwarenfabrik Mack. Der Speyerbach war bestens geeignet, dass sich neben der Papierproduktion (u.a. Papierfabrik Knoeckel) auch die Tuchherstellung in Neustadt ansiedelte (Tuchfabrik Oehlert). Mittelständische Unternehmen wie die Trikotwarenfabrik Friedrich Helfferich (gegr. 1852) und die Mechanische Trikotwarenfabrik Jean Beugel (gegr. 1891) produzierten in Neustadt hochwertige Unterbekleidung.

Auf mehr als 20 Wandtafeln und durch über 100 Schauobjekte werden Neustadter Firmen und Geschäfte und ihre meist wechselvolle Geschichte von ihrer Gründung, über die Zeit der beiden Weltkriege bis hin zu ihrer Schließung bzw. zum Abriss des Fabrik- oder Geschäftsgebäudes vorgestellt – nur wenige Betriebe existieren bis in heutige Zeit.

Aussagekräftig sind die historischen Firmen-Briefköpfe aus der Sammlung des Stadtarchivs. Diese grafisch aufwendig gestalteten Blätter tragen das Firmenlogo und geben das Firmenanwesen in kunstvollen Zeichnungen und werbetechnisch leicht übersteigerten Dimensionen wider.

Firmenschilder, alte Kassen- und Auftragsbücher, Visitenkarten und Werbeanzeigen aus der damaligen Tagespresse oder Adressbüchern belegen die Neustadter Geschäftswelt anno dazumal. Nostalgische Waren wie z.B. das Trikotunterkleid für die Dame (Fa. Beugel), der elegante Chapeau Claque (Fa. Schöning-Scheppler), der immer noch perfekt funktioniert, der filigrane Elfenbeinschmuck hergestellt vom Elfenbeinschnitzer Johann Carl Kreuder oder die stabile Milchkanne aus Aluminium (Deutsche Metallwerke „Demeta“) überzeugen von der Qualität der in Neustadt hergestellten Produkte. Historische Fotografien zeigen Außen- und Innenansichten von Fabriken und Einkaufsläden und geben Einblicke in den damaligen Arbeitsalltag. Die Ausstellung ermöglicht einen Streifzug durch die Neustadter Geschäftswelt und stellt eine Auswahl von großen und kleinen Firmen, Handwerksbetrieben und Einzelhandelsgeschäften wie Bekleidungs-, Geschirr- und Kolonialwarenläden etc. vor.

Die liebevoll zusammengestellten Objekte stammen zum Großteil aus Museums- und Archivbestand. Durch private Überlassungen in den letzten Jahren stehen einige schöne, seltene, aber auch ausgefallene Exponate für die Ausstellung zur Verfügung. Zu nennen sei hier beispielhaft eine Karaffe mit eingelegten Früchten aus der Zeit um die Jahrhundertwende von der Konservenfabrik Faller. Aber auch private Leihgaben bereichern die Ausstellung, wie zum Beispiel Original-Utensilien aus dem Bestand der Fridericus-Drogerie.

Die Ausstellung ist bis zum 3. September 2017 im Stadtmuseum Villa Böhm (Villenstraße 16 b / Maximilianstraße 25, 67433 Neustadt an der Weinstraße) zu sehen.

Die Öffnungszeiten sind:

Mittwoch und Freitag von 16 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 11 bis 13 Uhr bzw. von 15 bis 18 Uhr. Informationen gibt es unter der Telefonnummer der Museumsverwaltung 06321/855-540 (Mo.-Fr.).

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