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Netzwerktreffen der EnergieAgentur Speyer–Neustadt/Südpfalz: Energieformen vorgestellt und besprochen

2. März 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Welche Energieformen bieten sich an? Beim Netzwerktreffen wurde ausgiebig darüber diskutiert.
Foto: v. privat

Rülzheim – Am 26. Februar fand das diesjährige Netzwerktreffen der EnergieAgentur Speyer-Neustadt / Südpfalz im Sitzungssaal des Rathauses Rülzheim statt.

Der Vorsitzende der EnergieAgentur, Hans-Joachim Ritter (Rülzheim), kritisierte in seiner Begrüßung die Entscheidung des Umweltministeriums, die Windenergienutzung im Pfälzer Wald auf Eis zu legen. „Ich bedauere ausdrücklich, dass ein und dieselbe Landesregierung mit zwei Stimmen spricht“, so Hans-Joachim Ritter wörtlich.

Auf dem Sektor der Entwicklung von Energie-Speichern könne Rheinland-Pfalz viel vom Nachbarland Baden-Württemberg lernen. Dort sei ein attraktives Förderkonzept aufgestellt worden, das in RLP fehle, um die Energiewende in einem entscheiden Punkt voran zu bringen.

Inhaltlich geprägt war das Netzwerktreffen von zwei „Werkstattberichten“ von Netzwerkpartnern. So stellte Dietmar Kurz von der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Neustadt deren Sanierungskonzepte für Altbauwohnungen vor. Nahezu 60% seien seit 1995 energetisch saniert worden, so Kurz.

Auch im Bereich der „sozialen Stadtentwicklung“ ist die WBG stark aktiv. So wird im Stadtteil Branchweiler etwa neben der Sanierung der Wohnanlagen auch ein Angebot von Streetworkern aktiv umgesetzt.

Dr. Alexander Kuhn, Geschäftsführer der MVV Enamic Regioplan GmbH, stellte deren Beratungstätigkeit im Bereich energetischer Quartierskonzepte vor. Energetische Sanierungen sollten demnach nicht vom einzelnen Gebäude her betrachtet werden, sondern ganze Gebäudekomplexe bzw. Umgebungsbebauungen in die Betrachtungen einbeziehen, so Kuhn. Attraktive Förderungen seien möglich, so dass hier ein großer Beitrag zur Stärkung der Energieeffizienz geleistet werden könnte.

Im Rahmen des Erfahrungsaustauschs mit den anwesenden Netzwerkpartnern verwiesen die Gemeindewerke Rülzheim auf die Inbetriebnahme des neuen Blockheizkraftwerks in Rülzheim. Dies leiste, so der 1. Beigeordnete der Ortsgemeinde Rülzheim, Toni Rieder, einen wichtigen Beitrag zur energieeffizienten Nahversorgung in Rülzheim. Der kaufmännische Werkleiter der Gemeindewerke, Alexander Götz, berichtete, dass die Straßenbeleuchtung in der Verbandsgemeinde Rülzheim bereits komplett auf LED umgerüstet sei.

Ortsbürgermeister Reiner Hör bekräftigte die Position der Gemeinde in Sachen Erdwärme: Hier sei man angesichts der negativen Erfahrungen in anderen Kommunen an einer Nutzung dieser Energieform in Rülzheim nicht weiter interessiert.

Für Hans-Joachim Ritter hingegen bleibt die Geothermie grundsätzlich eine gute Möglichkeit der Wärmegewinnung: „Wenn sich die technische Entwicklung fortsetzt, brauchen wir diese Energieform nicht abzuschreiben“, forderte der Vorsitzende.

 

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