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Nach Brandanschlag auf Asylbewerberunterkunft in Limburgerhof: Erste Bewohner ziehen ein

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Begrüßen die Neuankömmlinge: Bürgermeister Dr. Peter Kern, Landrat Clemens Körner und der Landtagsabgeordnete Martin Haller.

In der Asylbewerberunterkunft Limburgerhof, in der am 6. Mai ein Brand große Bestürzung ausgelöst hatte, sind diese Woche erstmals Asylbewerber untergebracht worden.

Landrat Clemens Körner, der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernent, Landtagsabgeordneter Martin Haller, und die erste Beigeordnete der Gemeinde Limburgerhof, Rosemarie Patzelt, begrüßten zehn Personen in der Unterkunft.

Der Brand in der damals im Bau befindlichen Unterkunft in Limburgerhof [2] hatte bundesweit große Bestürzung und Anteilnahme ausgelöst.

Seither hatte es zahlreiche Solidaritätsbekundungen, Demonstrationen und Besuche von Landespolitikern gegeben – ein Zeichen, dass im Rhein-Pfalz-Kreis und in der ganzen Region Fremdenhass und Anschläge auf geplante Unterkünfte nicht toleriert werden, sagte Körner.

Umso mehr freue man sich, dass es in dieser Woche gelungen sei, Asylbewerber in dieser Unterkunft unterzubringen.

Körner dazu: „Der Brand in der Asylbewerberunterkunft war für uns ein Schock. Aber wir wollten uns nicht beeindrucken lassen und sehen die erstmalige Belegung der Unterkunft als Beweis dafür, dass Fremdenhass und Intoleranz in unserem Landkreis und in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wir stehen in der Pflicht den Menschen, die von Bürgerkrieg und politischer Verfolgung schwer gezeichnet sind, zu helfen. Ich begrüße die Asylbewerber und wünsche ihnen in der Bundesrepublik und insbesondere im Rhein-Pfalz- Kreis ein gutes Ankommen und eine schnelle Integration.“

Der Landrat überreichte den Asylbewerbern als Willkommensgeschenk einen Obstkorb.

In dieser Woche hatte das Bundesinnenministerium die Zahl der zu erwartenden Asylbewerber in Deutschland deutlich nach oben korrigiert [3]. Auch die Landesregierung rechnet für Rheinland-Pfalz mit gut 38.000 Personen, die Asyl beantragen wollen.

In der Folge wird auch der Rhein-Pfalz-Kreis deutlich mehr Asylbewerber aufnehmen müssen. Martin Haller rechnet mit etwa zusätzlich 700 Asylbewerbern: „ Mit den neuen Zahlen aus Berlin und Mainz müssen auch der Kreis und die Kreisgemeinden mehr Asylbewerber als bisher erwartet unterbringen. Unsere bisherige Annahme von 1.000 Asylbewerbern für das Jahr 2015 müssen wir deshalb aller Voraussicht nach auf 1700 Asylbewerber erhöhen. Dies bedeutet gleichzeitig, dass der Kreis mehr als je zuvor auf Wohnraum und die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen ist.“

Mit den politischen Gremien des Kreises und den Bürgermeistern wollen man Anfang September über die neue Situation beraten und Überlegungen anstellen, wie die Asylbewerber unterzubringen seien.

Für die Gemeinden im Kreis wird es immer schwieriger, geeigneten Wohnraum für Asylbewerber zur Verfügung zu stellen. Die erste Beigeordnete der Gemeinde Limburgerhof, Rosemarie Patzelt, sagte, die Gemeinde sei bereits intensiv auf der Suche nach Unterkünften. Gleichzeitig sei sie froh, dass die Unterkunft, die bundesweit für viele Schlagzeilen gesorgt hatte, endlich belegt werden könne.

„Die letzten Wochen und Monate waren für mich und die Gemeinde nicht einfach. Der Brand in der Unterkunft war für uns ein großer Schock. Diesen hätten wir uns gerne erspart. Umso mehr freut es mich, dass wir den Asylbewerbern mit dieser Unterkunft in Limburgerhof Wohnraum bieten können. Wir lassen uns von Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass nicht beeindrucken“, so Patzelt. (red)

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