Donnerstag, 18. April 2024

Nach 37 Jahren: Hauptmann Josef Vollmer geht in den Ruhestand

1. Oktober 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim

Händedruck: Oberstleutnant Dietmar Hinze (re.) dankt Hauptmann Josef Vollmer zum Abschied.
Fotos: Kevin Schrief
pfalz-express.de/Licht

Germersheim – 37 Jahre war er im Dienst, nun ist er in den Ruhestand gegangen: Hauptmann Josef Vollmer wurde am 30. September im Pfalzkasino von seinen Kameraden und Weggefährten verabschiedet.

Als er in die Bundeswehr eingetreten sei, war kalter Krieg, es habe der RAF-Terror geherrscht, Helmut Schmidt sei Kanzler, Muhammed Ali Boxweltmeister und Star Wars damals der Kino-Hit gewesen, sagte Vollmer in seiner Abschiedsansprache und Dankesrede.

Wahrlich andere Zeiten von damals bis heute – dazwischen liegt ein ganzes Berufsleben.

Wie jeder Soldat ist Vollmer viel herumgekommen, war an unterschiedlichen Standorten aktiv – auch in den „neuen“ Bundesländern, die er sehr zu schätzen gelernt habe und nun die noch unbekannten Flecken zu bereisen gedenke, sagte Vollmer.

Im März 2005 kam er wieder zurück nach Germersheim und war vier Jahre lang der letzte Dienststellenleiter des im Dezember 2009 aufgelösten Luftwaffenmaterialdepots 42.

Danach pendelte er sechs Monate als Führer des Nachkommandos zwischen Germersheim und Erding.
Im Juli 2010 wurde er dem Kommandeur im Luftwaffenausbildungsbataillon zugeordnet, der gleichzeitig der Standortälteste ist.

In diesem Zeitraum arbeitete er Infrastrukturverbindungsoffizier und Leiter der Kanzlei. Zusätzlich zu diesen Aufgaben vertrat er den Chef des Stabszugs bei dessen Abwesenheit.
Seine primäre Aufgabe war es jedoch, das Bataillon bei sämtlichen Infrastrukturvorhaben am Standort Germersheim zu vertreten.

„Infrastruktur-Papst“

In diesem Zeitraum wurde durch seine Mitarbeit auch das heute gültige Nutzungskonzept für den Standort erarbeitet (Sanierungskette der Unterkünfte, Neubau ZAW-Gebäude, Neubau von Ausbildungsstätten, Sanierung der Standortschießanlage).

Nachdem Vollmer bereits in der Woche zuvor vom Kommandeur Oberstleutnant Dietmar Hinze offiziell verabschiedet wurde, sorgten nun auch die Kollegen für schöne letzte Stunden.

Was man sich eigentlich unter den Tugenden eines Offiziers vorstelle, nämlich Wahrhaftigkeit, Tapferkeit, Höflichkeit – das alles erfülle Joseph Vollmer, der „Infrastruktur-Papst“, der immer für sie da gewesen sei, sagte Oberstabsfeldwebel und Personalratsvorsitzender Leo Seitz.

Tapfer sei an sich schon, dass er es so lange mit ihnen allen ausgehalten habe, witzelte Seitz und überreichte Vollmer eine spezielle Wanderkarte.

Eine große Lücke reiße das Ausscheiden von Hauptmann Vollmer, bedauerte auch Hauptgefreiter Kevin Schrief. Damit der Abschied nicht ganz so abrupt ausfällt, gab es neben einem Kuchen mit Vollmers Konterfei einen Gutschein, der aber nur in Begleitung der Kameraden einzulösen sei, stellte Schrief klar.

Joseph Vollmer selbst konnte als Fazit für sich verbuchen: „Ich bin nach wie vor gerne Soldat: Ich habe den richtigen Beruf gewählt.“ Vermissen werde er das Team, die Arbeitskollegen – überhaupt das gesamte Luftwaffenausbildungsbataillon. (cli)

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