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Mutmaßlicher sexueller Kindesmissbrauch in Germersheim: Opfer leiden schwer unter den Folgen

31. Januar 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional
Sexueller Missbraucht hat fast immer schwere Traumata zur Folge. Foto (bearb.): www.polizei-beratung.de

Sexueller Missbraucht hat fast immer schwere Traumata zur Folge.
Foto (bearb.): www.polizei-beratung.de

Germersheim – Im Fall eines mutmaßlichen Kindesmissbrauchs beginnt im März am Amtsgericht Landau die öffentliche Verhandlung.

Dem Beschuldigten, einem 26-jährigen abgelehnten Asylbewerber aus Afghanistan, wird vorgeworfen, zwei Nachbarskinder im Alter von sechs und acht Jahren in seiner Wohnung sexuell missbraucht zu haben. Der Mann sitzt seit Oktober in Untersuchungshaft. Er hat selbst zwei kleine Kinder, ein drittes ist unterwegs.

Die von dem mutmaßlichen Missbrauch betroffene Familie, eine Mutter mit sechs Kindern, wohnt in dem Mehrfamilienhaus Tür an Tür mit der Familie des Tatverdächtigen. Man kannte sich, hat sich hin und wieder bei der Kinderbetreuung ausgeholfen. Nach dem letzten Aufenthalt der Kinder beim Nachbarn hatte zuerst der damals Sechsjährige seiner Mutter erschreckende Details von sexuellen Handlungen berichtet.

Die Mutter zeigte den Nachbarn an, der Junge wurde gerichtsmedizinisch untersucht. Erst da wagte es auch die ältere Schwester, sich zu offenbaren. Die beiden Kinder wurden von der Polizei in „kindgerechter Art und Weise“ befragt.

Psychische und emotionale Folgen

Seither ist nichts mehr, wie es war. Die beiden Kinder haben Albträume, sind traumatisiert, erzählt die Mutter. Von Aktivitäten in ihren Vereinen haben sie sich zurückgezogen. Der Sohn, der physisch gesehen der noch brutaleren sexuellen Misshandlung ausgesetzt war, weine viel und schwanke zwischen depressivem Verhalten und Aggression. Nachts braucht er wieder Windeln. Ein Glaubwürdigkeitsgutachten zwei Monate nach der mutmaßlichen Tat habe die Kinder aufs neue extrem verstört.

Eine eigentlich dringend notwendige sofortige psychotherapeutische Behandlung lässt auf sich warten: „Die Psychologin sagte uns, es müsse zuerst abgeklärt werden, ob die Behandlung nicht das Verfahren gefährde“, berichtete die Mutter dem Pfalz-Express. Seither ist nichts weiter geschehen.

Die Kosten für die Zugfahrten beispielsweise zur Rechtspsychologin in Heidelberg-Kirchheim musste sie selbst bezahlen. Auch die Windeln kosten viel Geld, das die alleinerziehende Mutter nicht übrig hat.

Dringend Wohnung gesucht

Die siebenköpfige Familie lebt in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Es ist sauber, ordentlich, aber eng. Die sechs Kinder sind adrett angezogen und sozial eingebunden. Ein größere Wohnung wäre dringend notwendig, sagt die Mutter, so dass zumindest sich nur zwei Kinder ein Zimmer teilen müssten.

Besonders die beiden vom Missbrauch schwer mitgenommenen Kinder bräuchten unbedingt Ruhe: „Fünf Zimmer wären wichtig“, sagt sie. „Die Kinder müssen außerdem ständig an der Wohnung vorbeilaufen, in der die Tat geschehen ist.“

Die Suche nach einer neuen Bleibe scheint indes ein schier unmögliches Unterfangen zu sein. Eine alleinerziehende Frau mit sechs Kindern? Für die meisten Vermieter offenbar Grund genug für eine Absage. Dabei sei die Miete doch gesichert, so die 37-Jährige.

Der Gerichtsverhandlung sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen: „Ihm gegenüber zu stehen, wird schwer. Ich möchte ihn eigentlich nicht sehen. Aber ich will, dass er bestraft wird – hart bestraft.“ (cli)

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4 Kommentare auf "Mutmaßlicher sexueller Kindesmissbrauch in Germersheim: Opfer leiden schwer unter den Folgen"

  1. Aufgewachte sagt:

    Ich hoffe, jetzt melden sich viele „Gutmenschen“, die Wohnraum vermieten, und helfen dieser alleinerziehenden Mutter und ihren Kindern unbürokratisch weiter. Was den Missbrauch von Kindern betrifft, habe ich null Verständnis, egal ob dieser Missbrauch von Deutschen oder Migranten verübt wird. Und ich bin der Meinung, dass die Strafen für eines der abscheulichsten Verbrechen außer Mord und schwerer Körperverletzung viel härter ausfallen müssten. Da könnten wir uns ein Beispiel am Strafrecht Singapurs nehmen. Nur durch diese sehr harten Sanktionen klappt dort ein Zusammenleben von unterschiedlichen Kulturen und Religionen ohne die massiven Vorfälle wie bei uns in Europa.

  2. Mia sagt:

    Bitte sagen Sie mir wie ich an die Frau komme.
    Ich würde Ihr gerne überstürzen. Mit dem was ich kann.

    Wenn jeder nur einbischen gibt….gat die Frau und die Kids was davon……
    Die Familie muss jetzt vieles durchmachen….
    Und das Sie selbst die Kosten für Bahn trägt wenn Sie zum Psyholo8 fährt..Ist von unserem Stadtsystem EINFACH UNVERSCHÄMT.

    DER “ Afgane und seine Familie “ werden versorgt aufs Stadtsgelder.

    WIEDERLICH EINFACH.

  3. Weckauf sagt:

    Hat den die Stadt Germersheim keine Wohnung für die Familie?

  4. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Hannoversche Allgemeine, 26.01.2018:

    „Engensen. Es ist ein schicker Neubau aus rot-blauem geflammtem Klinker. „Hier würde ich auch einziehen“, meint eine Engenserin beim Ortstermin. Quadratische Gauben über den Haustüren – groß genug, dass man darin stehen kann – sind das Markenzeichen des Doppelhauses, das die Stadt Burgwedel am östlichen Dorfrand hat hochziehen lassen.

    Dieses Wochenende ziehen dort zwei syrische Familien mit jeweils vier Kindern ein, deren Vertrag für ihre bisherigen von der Stadt angemieteten Wohnungen in Großburgwedel zum Monatsende ausläuft. „