Dienstag, 16. April 2024

Muslimen-Zentralrat kritisiert Debatte über sexuelle Übergriffe

3. Januar 2018 | Kategorie: Politik
Gläubige Muslime beim Gebet in einer Moschee. Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Gläubige Muslime beim Gebet in einer Moschee.
Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Berlin – In der Debatte über islamfeindliche Tweets der AfD hat der Zentralrat der Muslime vor einer fehlgeleiteten Diskussion in Deutschland über sexuelle Übergriffe und die Herkunft der Täter gewarnt.

Sexueller Missbrauch sei nicht von der Nationalität und Religion der Täter abhängig, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

„Bei einigen ist die `MeToo`-Debatte wirkungslos vorbeigerauscht. Das sieht man hier wieder sehr deutlich“, sagte Mazyek. Die „MeToo“-Bewegung habe gezeigt, dass Missbrauch in allen Gesellschaftsschichten und Ländern vorkomme. „Man muss diese Taten von allen Seiten beleuchten. Es ist inhaltlich egal, welche Herkunft die Täter haben. Das ändert die Qualität des Verbrechens nicht“,so Mazyek.

Der Zentralrats-Vorsitzende kritisierte die AfD-Führung: „Das eigentliche Problem dieser Leute ist nicht, dass sie rassistisch und stereotyp unterwegs sind, sondern dass ihnen das Schicksal der Opfer egal ist und sie lieber den Missbrauch des Missbrauchs vollziehen.“

Sie würden „diese schrecklichen Schicksale instrumentalisieren, damit sie ihrem Weltbild, das mit geballten Vorurteilen behaftetet ist, entsprechen“. Um eine objektive Bekämpfung dieser Verbrechen gehe es dabei kaum. (dts Nachrichtenagentur)

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3 Kommentare auf "Muslimen-Zentralrat kritisiert Debatte über sexuelle Übergriffe"

  1. Johannes Zwerrfel sagt:

    Der gute Mann scheint seine eigene Religion und die Vorschriften nicht zu kennen. Wenn bereits in der Religion selbst die Minderwertigkeit der Frau verankert ist und die Verpflichtung, dem Manne untertan zu sein, dann kann sich jedes simple Gemüt vorstellen, welches Frauenbild daraus erwächst. Wenn die Religionshüter Gesichts- und Körperkäfige vorschreiben , um die sündige Frau als Verführerin des Mannes fernzuhalten, braucht man auch nicht lange über einen Zusammenhang zwischen Missbrauch und Religion nachzudenken.

  2. Philipp sagt:

    Für einen rechtgeleiteten Muslim sind auch die in den Hadithe beschriebenen Aussagen und Handlungen des Propheten unbedingt zur Nachahmung vorgegeben.
    Die zivilisierte Welt kann froh sein, dass sich so wenige Muslime von den Hadithe „rechtleiten“ lassen, denn der dort beschriebene Umgang mit Frauen, Mädchen und „Ungläubigen“ allgemein ist unvorstellbar.
    Das, was die Welt vom IS erlebt hat, gibt wohl eine ungefähre Vorstellung davon.

  3. Philipp sagt:

    Warum kommt vom „Zentralrat der Mulime“ (hat der sich selbst eingesetzt?) nicht die dringende Aufforderung:
    „Das was im Koran und den Hadithe beschrieben ist, waren schreckliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
    Lassen wir das als Zeugnisse aus einer finsteren Vergangenheit Vergangenheit sein und zeigen wir, dass Muslime in Frieden mit ihren Mitmenschen leben können. Sexuelle Übergriffe und Gewalt – egal gegen wen – sind durch nichts zu rechtfertigen!“
    Mit so einer Äußerung könnte man den „Zentralrat der Muslime“ als konstruktives Mitglied unserer Gesellschaft akzeptieren.
    Mit solchen Verlautbarungen wie oben beschrieben wird aber nur versucht, eine Opferrolle für die Muslime herbeizureden und die Schuld für die Kriminalität den „Ungläubigen“ in dieSchuhe zu schieben.
    So ein Gremium kann kein Ansprechpartner für die Suche nach einem friedlichen Miteinander sein!