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Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Rheinland-Pfalz soll Musterland digitaler Vernetzung werden

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Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Mainz – E-Estonia – mit dieser Bezeichnung wird der bemerkenswerte Weg der Republik Estland zum Vorreiter der Digitalisierung deutlich.

Als Gast der neuen Veranstaltungsreihe der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz, „ZIRP international“, sprach dazu der Botschafter Estlands, Dr. Mart Laanemäe, in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei.

Mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Vertretern von IT-Unternehmen erörterte er die Chancen der Digitalisierung für Wirtschaft und öffentliche Verwaltung.

Dreyer sagte, dass die digitale Entwicklung in Rheinland-Pfalz große Fortschritte mache und man intensiv die kreativen Projekte in Estland beobachte. „Rheinland-Pfalz soll ein Musterland digitaler Vernetzung werden, das hat sich die Landesregierung zum Ziel gesetzt. Die Digitalisierung macht es im modernen Staat möglich, bürgerfreundlich zu kommunizieren, Verfahren zu vereinfachen, Wege zu ersparen und neue Lösungen für alle Generationen anzubieten, die das Leben erleichtern.“

Der Breitbandausbau sei dabei eine wichtige Voraussetzung: „Seit Mitte dieses Jahres haben über 70 Prozent der Haushalte in Rheinland-Pfalz Zugriff auf 50MB/s.“

Estland Vorreiter

Der estnische Botschafter verdeutlichte, warum Estland als Vorreiter der Digitalisierung gilt: In Estland gibt es einen breiten Konsens darüber, dass kostenloses WLAN überall verfügbar sein solle.

Zurzeit ist Estland mit einem 4G-Netz abgedeckt. Jeder Bürger ist im Besitz einer elektronischen Identifizierung ermöglichenden ID-Karte ist.  ID-Kartenlesegeräte sind für alle erhältlich und diverse elektronische Dienstleistungen sind miteinander verbunden.

Die öffentliche Hand habe in Estland für Bürger und Unternehmen ein sehr großes Angebot digitaler Leistungen optimiert, sagte er weiter.

Demnach sei neben der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung eine Vielzahl an Dienstleistungen vernetzt, was beispielsweise Vertragsabschlüsse und Firmengründungen stark vereinfache.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte, sie freue sich, dass mit dem E-Government-Gesetz 2017 auch die Verwaltungsmodernisierung in Rheinland-Pfalz weiter vorangebracht werde: „Ab nächstem Jahr führen wir sukzessive die elektronische Akte in der Landesverwaltung ein“, kündigte sie an.

Dass Rheinland-Platz die Digitalisierung für Land, Bürger und Unternehmen voranbringe, bestätigte Susanne Diehm, Mitglied der Geschäftsleitung von SAP Deutschland: „Wir als SAP freuen uns auch über einen Trendwechsel – nach vielen Jahren Eigenentwicklungen setzen auch die Verwaltungen mehr und mehr auf standardisierte Lösungen, die sich am Markt bewährt haben.“

Auf dem Weg zu einem digitalisierten und modernen Land müsse jedoch jederzeit ein umfassender Datenschutz gewährleistet sein, warnte Ismet Koyun, Gründer und CEO des IT-Unternehmens KOBIL Systems aus Worms: „Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten, beinhaltet aber gleichzeitig viele Risiken. Wenn vertrauliche Daten über uns und unsere Wirtschaft in die falschen Hände geraten, kann dies großen Schaden anrichten.“ Seine Firma hat sich daher auf den Schutz digitaler Identitäten und vertraulicher Daten spezialisiert.

Seit 2012 setzt sich die ZIRP intensiv mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung auseinander. ZIRP international ist ein neues Veranstaltungsformat, in dem Vertreter aus jährlich wechselnden Gastländern internationale Perspektiven auf Themen geben, die für das Land Rheinland-Pfalz wichtig sind.

Weitere Informationen zur ZIRP und zur Veranstaltung auf www.zirp.de [2]

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