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Ministerin Höfken in Landau: Biospährenreservat muss weiter entwickelt werden

26. März 2015 | Kategorie: Landau, Politik regional, Regional

Ministerin Ulrike Höfken traf im Grünen-Büro v.l.: Hans-Peter Klein, Felix Schmidt, Lukas Hartmann und Thomas Petry.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Im Nachgang eines Besuchs von Umwelt-Ministerin Ulrike Höfken in Landau hatte die lokale Presse im Landauer Grünen-Büro noch Gelegenheit, mit der Ministerin zu sprechen. Mit dabei OB- Kandidat Lukas Hartmann, Landesvorsitzender Thomas Petry sowie Hans-Peter Klein, Kreisverband Südliche Weinstraße und Felix Schmidt (Grünen-Fraktion Bezirkstag Pfalz). Thema war unter anderem das Biospährenreservat Pfälzerwald.

Schon als Bundestagsabgeordnete habe Höfken viele Kontakte nach Landau gehabt, die sie  auch weiter pflegen wolle, sagte die Ministerin.
Am Morgen hatte sie unter anderem das Landesgartenschaugelände besichtigt. „Ich bin sehr froh über jetzige Entwicklung“, sagte sie. Man habe „optimiert“, wie es der Rechnungshof verlangt habe und könne jetzt sagen, „das ist für Landau eine sehr positive Entwicklung.“

Grüne in Landau griffen Themen wie Mietraum für Menschen, die sich keine „teuere Penthouse-Wohnung leisten können“ auf . Eine gute Durchmischung, gute Freizeitanlagen, Barrierefreiheit, der Garten der Kulturen – das sei nicht zuletzt ein Verdienst der Grünen-Politik in Landau. „Viele eurer Inputs sind aufgegriffen worden“, so Höfken zu Hartmann.

Biosphärenreservat Pfälzerwald ist ein großes Thema der Region. Wenn man sich an die Landauer Erklärung erinnere, so die Ministerin, sei ja der Erhalt des Prädikats Hauptzielsetzung gewesen. Höfken betonte, dass die Landesregierung den Empfehlungen des MAB-Komitees zur Errichtung von Windkraftanlagen im Pfälzerwald gefolgt sei. Die Unzerschnittenheit des Waldgebietes sei dabei das Hauptkriterium.

Für die B10 seien ähnliche Standards anzulegen. Alle politischen Kräfte haben sich darauf verständigt, das sei Basis. Auch die Bezirkstagsfraktion mache dies zum Schwerpunktthema. Man wolle sich darüber austauschen.

Auf Nachfrage „Ist der B10-Ausbau jetzt vom Tisch? Meint Ulrike Höfken: „Ein weiterer Ausbau ist nicht kompatibel, dazu wird sich das Komitee äußern“.

Und wann? Einen Zeitpunkt kann Höfken nicht nennen. Definiert seien jedenfalls die Kriterien, die das MAB „klar gemacht habe“.

„Das Biospärenreservat wird sich nach vorne entwickeln“. Eine nachhaltige Entwicklung mit Strahlkraft sei viele Jahre nicht realisiert worden, jetzt habe man eine Basis gefunden.

„Wir haben eine lange Todo-liste“, erklärt die Ministerin. Geplant sei neben der Ausweitung der Kernzonen des Biospährenreservats unter anderem einen eigene Regionalmarke um die Vermarktung regionaler Produkte aus dem Pfälzerwald zu stärken. Das Biosphärenreservat werde sich Fragen des Klimaschutzes widmen, Holz und Biomasse, Energiesparkonzepten, vernünftige Mobilität ansprechen.Touristische Angebote sollen verbessert und eine weitere Zerschneidung des Gebiets vermieden werden.

Und noch einmal kommt das Gespräch auf die Windenergie zurück. Wie könnten Alternativen zur Windkraft aussehen? Muss man in die Fläche schauen?Höfken verweist auf „normale Planungsarbeiten der Kommunen“, die ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten müssten.Klimaschutz und wirtschaftliche Aspekte spielten eine Rolle. Erneuerbare Energie sei eine Möglichkeit der Wertschöpfung, wenn die Umsetzung dezentral erfolge.

Hartmann greift hier ein und moniert: „Die CDU ist die letzten vier Jahre eine Antwort schuldig geblieben. Wir haben eine besondere Verpflichtung für zukünftige Generationen eine Nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen“.

Felix Schmidt, Bezirkstagsfraktion der Grünen bekräftigt dies. Als größte Oppositionsfraktion im Bezirkstag wolle man das Thema vorantreiben. Im ersten Jahr der Trägerschaft (2014) sei nur die Windkraft von CDU und SPD thematisiert worden, alles andere sei etwas untergegangen.

Inzwischen liege eine Agenda zur ökologischen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung des Biospährenreservats vor, das die Grünen mit in die Ausschüsse eingebracht hätten. Acht kreisfreie Städte und Kreise seien nun zu koordinieren: „Eine riesen Aufgabe“, so Schmidt.

Nicht gut finden die Grünen, dass die Zentralverwaltung in Kaiserslautern aktuell noch den Geschäftsführer der Naturparkverwaltung stellt. „Das machte sicherlich Sinn, jetzt sollte die Stelle des Geschäftsführers  ausgeschrieben werden, damit ein Verwaltungsexperte an der Spitze steht“, so Schmidt, sieht aber eine solche Umbesetzung offensichtlich noch in weite Ferne gerückt.

Die Grünen Bezirkstagsfraktion plant eine Reihe von Fachgesprächen zum Thema Pfälzerwald, bei denen Ideen zur Weiterentwicklung des Biosphärenreservats gesammelt werden sollen. Sie finden statt am 30. Mai im Biospährenhaus Pfälzerwald-Nordvogesen Fischbach.

Thema Klimaschutzmanagement, nachhaltige Mobilität, am Sonntag 20. September im Haus der Nachhaltigkeit, Thema: Hüttenwesen und Wanderwege im Pfälzerwald und drittes Gespräch Anfang 2016 im Pfalzmuseum Thallichtenberg oder Bad Dürkheim zum Thema Tourismus, Dachmarke Pfälzerwald. Anmelden kann man sich unter gruene.bezirkstag-pfalz@gmx.de (desa)

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