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„Militärischer Aufmarsch“ in Karlsruhe: DFB ermittelt gegen Dynamo Dresden – De Maizière: „Martialische Szenen“

15. Mai 2017 | Kategorie: Nachrichten, Nordbaden, Sport Regional
DFB-Zentrale in Frankfurt. Foto: dts nachrichtenagentur

DFB-Zentrale in Frankfurt.
Foto: dts nachrichtenagentur

Karlsruhe/Dresden  – Der Aufmarsch der Fans von Dynamo Dresden in militärischen Uniformen beim Auswärtsspiel am Sonntag in Karlsruhe wird für den Zweitligisten Konsequenzen nach sich ziehen.

In Karlsruhe hatten am Sonntag etwa 1500 Dresden-Fans beim Marsch zum Stadion randaliert. Am Eingang überrannten sie in einer gezielten Aktion Ordner und Sicherheitskräfte und plünderten unter anderem Imbiss-Stände. Die Fans waren im Militärlook erschienen und hatten Camouflage-Shirts mit dem Aufdruck „Football Army Dynamo Dresden“ getragen. Außerdem stand auf einem Banner „Krieg dem DFB“, das beim Marsch zum Stadion präsentiert wurde.

„Wir werden uns des Falles annehmen und versuchen, zu einem sachgerechten Ergebnis zu kommen“, sagte Hans E. Lorenz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, der „Welt“.

Verkleidete oder vermummte Fußballfans seien zwar längst keine Seltenheit mehr, doch die Dresdner sorgten nun für eine Premiere, die das Strafmaß beeinflussen könnte: „Dieser militärische Anstrich ist eine neue Komponente, die wir in unsere Überlegungen einzubeziehen haben.“

Ein Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses wird für Ende des Monats erwartet, mögliche Sanktionen würden dann in der kommenden Saison greifen.

De Maizière verurteilt Fan-Krawalle in Karlsruhe

Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Krawalle verurteilt: „Die martialischen Szenen vor dem Spiel Karlsruhe gegen Dresden sind völlig inakzeptabel“, sagte er der „Heilbronner Stimme“. „Begriffe wie `Krieg` haben mit sportlichen Wettbewerb nichts zu tun. Wer Ordner und Polizisten attackiert ist in Wahrheit kein Fußballfan und gehört nicht ins Stadion, sondern hinter Schloss und Riegel. Ich hoffe auf eine schnelle und harte Reaktion der Justiz, damit alle wissen, was ihnen droht, wenn man sich so verhält. Die Täter schaden ihrem Verein und sie schaden dem gesamten Fußball.“

(red/dts Nachrichtenagentur)

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