Militärhistoriker wirft Von der Leyen „historischen Exorzismus“ vor

14. Juli 2017 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Symbolbild: Pfalz-Express

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Berlin  – Der Militärhistoriker Sönke Neitzel wirft Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen „historischen Exorzismus“ vor.

Die CDU-Politikerin habe aus „Angst um ihr Amt“ eine Debatte über die Tradition der Bundeswehr vom Zaun gebrochen, die sie „ziemlich kenntnisfrei“ führe, kritisiert der Autor der Bestseller „Abgehört“ und „Soldaten“ in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“.

Nach dem Auffliegen des mutmaßlichen Rechtsterroristen Franco A. hatte von der Leyen die Liegenschaften der Bundeswehr nach Nazi-Devotionalien durchsuchen lassen. Wenn man die Liste der konfiszierten Gegenstände sehe, fasse man sich „an den Kopf“, sagt Neitzel, es sei sogar ein Modellbaupanzer darunter.

In der Bundeswehr dienten „fast ausnahmslos aufgeklärte Bürger“, urteilt der Wissenschaftler, „aber manche tun so, als ob wir immer noch mit einem Bein im ‚Dritten Reich‘ stehen.“ (dts Nachrichtenagentur)

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4 Kommentare auf "Militärhistoriker wirft Von der Leyen „historischen Exorzismus“ vor"

  1. Haardtriechel sagt:

    …wann bekommen wir denn endlich mal Franco A. zu Gesicht? Was ist der Stand der Ermittlungen? Der Typ hat ja angeblich Waffen in einer Flughafentoilette versteckt und Terroranschläge geplant. (Da fällt das bisschen Asylmissbrauch ja gar nicht mehr groß ins Gewicht.)
    Bin gespannt, wann uns Flinten-Uschi das komplette Ausmaß dieser enooormen Bedrohung offenlegt. Weitere Details gibt’s wahrscheinlich erst nach der Wahl.

  2. GEEEEKEEEEE sagt:

    Man muss solche Dinge immer schön in der Schwebe halten, denn nur so kann man die Deutschen unter rechtsextremen Generalverdacht stellen!

    Man betrachte nur den NSU-Prozess in München. Der Prozess begann am 6. Mai 2013 und nun wurden schon vorsorglich Verhandlungstermine bis August 2018 vorgesehen. Nun sind diese Taten komplett verabscheuungswürdig, nur gibt es auch nach 4 Jahren Prozess keinerlei eindeutige Beweise für die Täterschaft von Mundlos und Böhnhardt. Bei 10 Morden und etlichen Banküberfällen gibt es nicht einen einzigen DNA-Nachweis … schon komisch!

  3. Chris sagt:

    Ist es üblich dass man Festgenommene vorzeigt?

    • Haardtriechel sagt:

      …nicht zwingend, da stimme ich zu. Wobei Du das Antlitz einer Zschäpe, eines Amri oder des Würzburger Axt-Attentäters wahrscheinlich auch kennst. Nach Bekanntwerden, kam es hier umgehend zur Veröffentlichung, bzw. tauchten Bilder und Videos in den sozialen Medien auf (auch ohne finale Verurteilung, wie aktuell noch im Falle Zschäpe)
      Was mich am Fall Franco A. irritiert, ist die mediale Schweigsamkeit bei einem doch angeblich eindeutigen Fall und einem mutmaßlichen Täter, dessen Personalien den Behörden als Berufssoldat bestens bekannt sein sollten. Man war sich sogar so sicher, dass die Causa Franco A. als Ligitimation für einen Bildersturm, dem anfänglich auch Altkanzler Schmidt zum Opfer gefallen ist, herhalten musste und da hätte ich zumindest erwartet, dass man mehr über den Fall und den Täter erfährt im Nachgang.
      Naja, vielleicht ja dann im Oktober.