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Massive Ausfälle bei der Wein -und Obsternte: Bauern und Winzer zwischen Bangen und Hoffen

Bauernpräsident Hartel beim Erntedankfest in Wallhalben. Foto: [1]

BWV-Präsident Hartelt beim Erntedankfest in Wallhalben.
Foto: BWV

Wallhalben/Mainz. Beim Landeserntedankfest des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV) im südwestpfälzischen Wallhalben sprach BWV-Präsident Hartelt von einem schwierigen Jahr mit großen Herausforderungen.

Das Leben der Bauern und Winzer sei ein Leben zwischen Hoffen und Bangen, aber insbesondere das Jahr 2017 stimme nachdenklich im Hinblick auf die Abfolge extremer Wetterkapriolen.

Nach dem wärmsten März seit Wetteraufzeichnungen kam es zu einem frühen Austrieb der Reben und auch die Obstbäume standen schon Mitte April in voller Blüte.

Eine einzige Frostnacht mit außergewöhnlich tiefen Temperaturen führte dann zu teilweise massiven Ausfällen bei der Wein- und Obsternte. Es folgte eine Phase mit großer Trockenheit und Hitze, die sich negativ auf die Erträge beim Grünfutter und Getreide auswirkte.

Auch wenn die Ernteergebnisse für die meisten Produzenten noch passabel ausgefallen seien, zeigte Hartelt großes Verständnis für die Betriebe, denen es aufgrund der Ausfälle schwerfalle Erntedank zu feiern.

Deutsches Weininstitut: Kleine Erntemenge aber gute Qualität

Das Deutsche Weininstitut (DWI) meldete zwischenzeitlich das frühe Ende der diesjährigen Weinlese, die in vielen Betrieben bereits Ende September vollends abgeschlossen war. Insgesamt gesehen sei vom Jahrgang 2017 mit guten bis sehr guten Weinqualitäten, aber einer relativ kleinen Erntemenge zu rechnen, so das DWI

Die letzten Ertragsschätzungen lassen eine bundesweite Weinmosternte von rund 7,5 Millionen Hektolitern erwarten.

Dies entspräche einem Minus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie dem zehnjährigen Mittel von neun Millionen Hektolitern.

Die Ernteergebnisse unterliegen allerdings regional und einzelbetrieblich sehr großen Schwankungen, je nachdem, wie stark die Weinberge von den Aprilfrösten geschädigt wurden, die als Hauptgrund für die Mengeneinbußen anzusehen sind. Darüber hinaus haben vereinzelte Hagelunwetter sowie notwendige Traubenselektionen in den Weinbergen die Erträge reduziert.

Extreme Witterungsverhältnisse haben in diesem Jahr auch in vielen Ländern Europas zum Teil zu erheblichen Ertragsverlusten geführt. Die EU-Kommission geht aktuell von einer europaweiten Weinmosterntemenge in Höhe von rund 146 Millionen Hektolitern aus. Dies wäre die kleinste europäische Weinmosternte seit dem Jahr 2000. Sie läge damit 23 Millionen Hektoliter (14 %) unter dem Vorjahresergebnis und 22 Millionen Hektoliter (13 %) unter dem fünfjährigen Mittel.

 

Kleine, aber feine Menge. Foto: DWI [2]

Kleine, aber feine Menge.
Foto: DWI

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