Landau. Manfred Kassner heißt der Oberbürgermeister-Kandidat der Landauer AfD. Er wurde am 5. März bei einer Versammlung gewählt, die von Landesvorsitzendem Zimmermann geleitet wurde.
Angetreten waren Martin Hess, Anwalt aus Speyer, 40 Jahre alt, der 23jährige Dian Zimmermann aus Landau, von Beruf Erzieher und Manfred Kassner, 31, ein Ur-Landauer. Nicht zuletzt wohl aus diesem Grund wurde Kassner mit 90 Prozent von den MItgliedern gewählt.
„Ich habe mich über die Bestätigung schon sehr gefreut“, sagt Kassner im Gespräch mit dem Pfalz-Express (PEX). Der Kandidat Schreckenberger, der ursprünglich im Gespräch war, habe sich zurückgezogen. Er war zu der Auffassung gelangt, dass es besser sei, wenn ein Landauer aufgestellt würde. Schreckenberger hatte seine Referendarzeit in Landau gemacht, wohnt jetzt in Mainz.
Es wurden von den Anwesenden, darunter Gäste aus den Kreisverbänden Neustadt, SÜW, GER und Speyer, viele Fragen zur Person, zum beruflichen Umfeld und zu den Zielen der Kandidaten gestellt. Die Stimmung sei sehr gut gewesen, erinnern sich Kassner und Georg Schmalz, Vorsitzender der Landauer AfD.
Kassner ist 31 Jahre alt, hat die Schule in Annweiler besucht und eine Ausbildung zum Bürokaufmann in Paraguay absolviert. Danach verzeichnet sein Lebenslauf diverse Stationen im Vertrieb und in der Logistik. Aktuell arbeitet er als Key Account Manager bei der Firma Mack & Gerstner.
Man habe ein gut aufgestelltes Wahlkampfteam betont Kassner. Auffallend, dass sehr viele junge Leute mitarbeiten (der Altersdurchschnitt des Landauer Kreisverbands beträgt 27 Jahre). Offensichtlich sind sie mit der Politik der etablierten Parteien unzufrieden, wie im Gespräch mit einigen anwesenden AfDlern deutlich wird.
Welche Schwerpunkte würden Kassners Politik als OB bestimmen?
„Mir und der Partei geht es um direkte Bürgereteiligung, der Haushalt wird ein Thema sein. Weitere Stichpunkte kann ich nennen: Bildungspolitik, Freizeitgestaltung, Attraktivität der Stadt, Mittelstandsförderung, Geothermie, Schuldenabbau der Stadt . Und Transparenz ist ganz wichtig“, so Kassner. Was die Mittelstandsförderung angehe, so habe man auch bei der Wirtschaftswoche und bei einer Unternehmerveranstaltung am Samstag konstruktive Gespräche führen können, erzählt Kassner.
Vielen Landauer Bürgern sei gar nicht bewusst, wie hoch die Prokopf-Verschuldung sei. Längerfristig sollte Landau auch touristisch attraktiver und bekannter gemacht werden. Das Asylrecht werde ein Thema sein: „Wir werden das direkte Gespräch mit Asylbewerbern suchen“, kündigt Kassner an.
PEX: „Wie wollen Sie die Erfahrung, die die anderen Kandidaten kommunalpolitisch in vielen Jahren gesammelt haben, kompensieren?“
„Ich habe einen großen Vorteil. Ich habe mich hochgearbeitet und weiß, wovon ich rede. Ich bin energisch, kann meine Ziele verfolgen. Ich werde die Ärmel für die Stadt hochkrempeln. Die Politik steht sich oft selbst im Weg. Sie fragt: „Was kann der Bürger noch tun für die Stadt? Es muss aber heißen : Was kann die Stadt für den Bürger tun?“
PEX: „Werden Sie eine Unterstützungskampagne a la Hirsch starten?“
„Wie wir vorgehen, wird bei der nächsten Landessitzung entschieden. Auf jeden Fall werden wir Stände machen und Manpower aufstellen. Vier Kreisverbände haben uns Unterstützung zugesagt. Wir haben hier ein gutes Team von cirka acht bis zehn Leuten. Wir arbeiten eng zusammen und treffen uns öfters.“
PEX: „Was sagen die anderen Kandidaten zu einem AfD-OB-Kandidaten? “
„Wir konzentrieren uns nicht auf die anderen, sondern auf unsere Arbeit.“
PEX: „Und wie wollen Sie junge Leute aktivieren?“
“ Jeder, der mitdenkt, wird erkennen, dass die AfD zukunftsorientiert arbeitet, das ist schon ein Grund für sich, die AfD zu wählen.“
Nächster großer Termin ist übrigens der 9. Mai, Landesparteitag der AfD. (desa)
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Sehr geehrter PEX,
mit ihrer Frage „…kommunalpolitisch in vielen Jahren gesammelt haben…“ gehen sie davon aus, dass bereits 2 Jahre viele sind? Denn die AfD gibt es erst seit 2 Jahren…
Verehrter Leser,
meine Frage bezog sich auf die kommunalpolitische Erfahrung, die die anderen OB-Kandidaten zum Teil schon vorweisen können und die der AfD-Kandidat eben nicht hat, weil es ja die AfD erst kurz gibt.
Desirée Ahme, PEX-Redaktion und Verfasserin des Artikels