- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

„Malvina, Diaa und die Liebe“ – Hessischer Rundfunk verteidigt umstrittene Kika-Dokumentation

Die Wand der Liebenden in Verona: Mit Sicherheit sind auch viele Online-Paare dabei. Foto: pfalz-express.de [1]

Symbolbild: Pfalz-Express

Frankfurt – Der Hessische Rundfunk hat sich gegen die Kritik an der Kika-Dokumentation über ein junges deutsch-syrisches Liebespaar gewehrt.

In der KiKa-Reihe „Schau in meine Welt“ wurde der Film „Malvina, Diaa und die Liebe“ ausgestrahlt, der die Konflikte einer Beziehung zwischen der hessischen Schülerin Malvina (16) und dem syrischen Flüchtling Diaa (damals 19) thematisiert. Das Alter des syrischen Flüchtlings wurde in der Sendung mit 17 Jahren angegeben. Später stellte sich heraus, dass der Darsteller schon älter ist.

Unkommentiert bleiben in der Sendung, die sich an Kinder und junge Jugendliche richtet, auch Diaas Aussagen wie „Sie gehört mir und ich gehöre ihr. So ist die Regel bei mir“, oder Diaas Ablehnung gegen kurze Röcke, Schweinefleisch oder eine harmlose Umarmung von Malvinas besten Freund.

Tanja Nadig, betreuende Redakteurin beim Hessischen Rundfunk, sagte dazu der „Welt“: „Viele Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Unsere Töchter und unsere Söhne werden sich in Menschen verlieben, die nicht deutsch sind, und es wird immer häufiger gemischte Paare geben.“ Das sei nicht erst seit der Flüchtlingskrise der Fall.

Auch die Kritik an der Auswahl der beiden Protagonisten weist Nadig zurück: „Wir wollen niemanden vorführen, und wir haben keinen pädagogischen Zeigefinger.“ Das Ziel sei es gewesen „eine Liebesgeschichte zu zeigen“. Dabei habe man auch die Probleme der Beziehung offenbart: „Es war uns ganz wichtig, nichts zu beschönigen.“

So habe die Dokumentation auch die Sorgen der Eltern thematisiert – zum Beispiel, dass die 16-jährige deutsche Protagonistin sich nicht selbst treu bleibe.

Nadig zeigt sich nach der großen öffentlichen Aufmerksamkeit besorgt um die beiden Protagonisten: „Die beiden haben ja nichts getan. Wir müssen sehen, dass wir die beiden schützen.“ (dts Nachrichtenagentur/red)

Print Friendly, PDF & Email [2]