Freitag, 19. April 2024

„Malvina, Diaa und die Liebe“ – Hessischer Rundfunk verteidigt umstrittene Kika-Dokumentation

12. Januar 2018 | Kategorie: Nachrichten, Panorama
Die Wand der Liebenden in Verona: Mit Sicherheit sind auch viele Online-Paare dabei. Foto: pfalz-express.de

Symbolbild: Pfalz-Express

Frankfurt – Der Hessische Rundfunk hat sich gegen die Kritik an der Kika-Dokumentation über ein junges deutsch-syrisches Liebespaar gewehrt.

In der KiKa-Reihe „Schau in meine Welt“ wurde der Film „Malvina, Diaa und die Liebe“ ausgestrahlt, der die Konflikte einer Beziehung zwischen der hessischen Schülerin Malvina (16) und dem syrischen Flüchtling Diaa (damals 19) thematisiert. Das Alter des syrischen Flüchtlings wurde in der Sendung mit 17 Jahren angegeben. Später stellte sich heraus, dass der Darsteller schon älter ist.

Unkommentiert bleiben in der Sendung, die sich an Kinder und junge Jugendliche richtet, auch Diaas Aussagen wie „Sie gehört mir und ich gehöre ihr. So ist die Regel bei mir“, oder Diaas Ablehnung gegen kurze Röcke, Schweinefleisch oder eine harmlose Umarmung von Malvinas besten Freund.

Tanja Nadig, betreuende Redakteurin beim Hessischen Rundfunk, sagte dazu der „Welt“: „Viele Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Unsere Töchter und unsere Söhne werden sich in Menschen verlieben, die nicht deutsch sind, und es wird immer häufiger gemischte Paare geben.“ Das sei nicht erst seit der Flüchtlingskrise der Fall.

Auch die Kritik an der Auswahl der beiden Protagonisten weist Nadig zurück: „Wir wollen niemanden vorführen, und wir haben keinen pädagogischen Zeigefinger.“ Das Ziel sei es gewesen „eine Liebesgeschichte zu zeigen“. Dabei habe man auch die Probleme der Beziehung offenbart: „Es war uns ganz wichtig, nichts zu beschönigen.“

So habe die Dokumentation auch die Sorgen der Eltern thematisiert – zum Beispiel, dass die 16-jährige deutsche Protagonistin sich nicht selbst treu bleibe.

Nadig zeigt sich nach der großen öffentlichen Aufmerksamkeit besorgt um die beiden Protagonisten: „Die beiden haben ja nichts getan. Wir müssen sehen, dass wir die beiden schützen.“ (dts Nachrichtenagentur/red)

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3 Kommentare auf "„Malvina, Diaa und die Liebe“ – Hessischer Rundfunk verteidigt umstrittene Kika-Dokumentation"

  1. Joachim sagt:

    Der Film eignet sich hervorragend für den Einsatz in der Schule. Mit einem sinnvollen Fragenkatalog ausgestattet, könnten Schüler zu eigenen Erkenntnissen kommen:
    – Wer von den beiden hat eher feste Maßstäbe und wer passt sich eher an?
    – Welche Wirkung hat die Musikuntermalung?
    – Welche Wirkung könnte sich bei der Auswahl anderer Musik ergeben?
    – Welche Szenen wirken besonders romantisch und gefühlsbetont?
    – Warum setzen die Filmemacher wohl Weichzeichner ein?
    – Wie deutest du Mohammeds Körpersprache, als er zu Aleppo gefragt wird?
    – Wie zeigt Mohammed Interesse, am Wiederaufbau Syriens mitzuhelfen?
    – Würdest du Malvina das Kopftuch empfehlen, um Mohammeds Wunsch zu entsprechen?
    – Warum soll Malvina keine anderen Jungs mehr berühren?
    – Was könnten die grauen Haare Mohammeds bedeuten? …

  2. Laura-Roswitha Neuhoff sagt:

    Programmbeschwerde | Kritik an KiKA – Malvina, Diaa und die Liebe

    Für ein Kinderfernsehen ohne dialogische Augenhöhe zur frauenfeindlichen Gehorsamspflicht und Gesetzlichkeit der Scharia

    Von Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH).

    Link entfernt – bitte beachten Sie die neuen Kommentarregeln – die Red.

  3. Yolanda sagt:

    – Zitat –

    Erfurt – Prof. Hans Pistner, CDU-Stadtrat, hat bei der Erfurter Staatsanwaltschaft Strafanzeige und Strafantrag gegen die Verantwortlichen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders “KiKA” (für Kinderkanal) gestellt. Hintergrund ist der Beitrag “Malvina, Diaa und die Liebe” (…) Nach Paragraph 180 Strafgesetzbuch wird die Förderung sexueller Handlungen von Minderjährigen in Deutschland unter Strafe gestellt (…) Pistner: “Das Alter der 14-jährigen Jugendlichen bei Drehbeginn ist eindeutig belegt.” Das Alter des Mannes wurde bei Drehbeginn mit 17 Jahren angegeben. Offensichtlich sei er aber äter als 30 Jahre (…)

    aus: CDU-Stadtrat Pistner stellt Strafanzeige gegen KiKA | THÜRINGEN.jetzt