Leerstände in Neustadt: Willkomm fordert „Der Analyse Taten folgen lassen“

14. Januar 2016 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer
Neustadt an der Weinstraße: Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt an der Weinstraße: Die Unternehmervereinigung Willkomm Gemeinschaft zeigt sich besorgt über die vielen Leerstände in der Stadt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt. Die Neustadter Unternehmervereinigung Willkomm Gemeinschaft teilt die Sorge der Geschäftsführerin der WEG Neustadt, Anna-Lena Schatten, um die Entwicklungen in der Innenstadt.

Auf die zunehmende Zahl der Leerstände von Einzelhandelsflächen auch in „guten“ Lagen hat die
Willkomm Gemeinschaft seit einiger Zeit wiederholt hingewiesen. „Wir freuen uns, dass die Stadt
Neustadt nun offensichtlich die sich abzeichnende Entwicklung erkannt hat und stellen gerne unsere
Vorschläge zur Verbesserung der Situation erneut vor“, kommentiert Willkomm-Vorstand Stephan-
Marc Solomon die aktuellen Medienberichte. Dabei sei klar, dass Neustadt mit seinen
Fussgängerzonen und Plätzen und vielen interessanten Handelsgeschäften das Potenzial zu einem
guten Handelsstandort habe, so Solomon.

Für die betroffene Unternehmerschaft seien die Ursachen für die aktuelle Entwicklung seit längerem
bekannt. „Die Mieten liegen, von einigen wenigen Ausreißern abgesehen, auf einem mit Städten wie
Landau und Speyer vergleichbaren Niveau. Die Hauptursachen sind v.a. Rahmenbedingungen, die
von der Stadtpolitik und -verwaltung, auch in Zusammenarbeit mit den Objekteigentümern,
angegangen werden müssen“, so Solomon.

Kleine Ladenflächen bei fehlender Flexibilität zur Zusammenlegung von Flächen, Auflagen durch Denkmalpflege und Stadtverwaltung, die nicht immer nachvollziehbar sind und die schlechte Erreichbarkeit der Geschäfte zur Anlieferung sind die Gründe, die von den Geschäftsinhabern genannt werden.

„Vielen Händlern fehlt dazu die Einsicht auf Seiten der Stadtverwaltung und -politik zur Bedeutung von Handel und Dienstleistungen für das städtische Leben und wie ihre Entscheidungen das Wirtschaftsleben zum Guten wie zum Schlechten beeinflussen. Die aktuelle Aktualisierung der Außenwerbesatzung mit extremen Gebührenerhöhungen ist ein Beispiel aus der Stadtverwaltung, wie man den Einzelhändlern das Leben zusätzlich schwer machen kann.“

Bei deutlich sichtbaren Leerständen wie z.B. Hertie, Klemmhof und Alte Sparkasse fordert die
Willkomm die Unterstützung der Wiederbelebung und der Entwicklung tragfähiger Konzepte ein.

„Bereits das Einzelhandelsgutachten, das die Stadt vor mehreren Jahren in Auftrag gegeben hatte,
zeigt, dass zur Ansiedlung attraktiver Ankermieter ausreichend Ladenfläche, Werbemöglichkeiten,
Anlieferungswege und Parkplätze zwingend erforderlich sind.

Die Willkomm freut sich, wenn die Stadtverwaltung hierzu die bereits beschlossenen Konzepte umsetzt und die Gespräche mit der Willkomm z.B. zu Anlieferungsmöglichkeiten wieder aufnimmt.“

Die Befragung der Kunden in Neustadt zeige, dass neben Warensortiment und -auswahl die
Erreichbarkeit der Innenstadt, Parkmöglichkeiten und die Sauberkeit wichtig seien. Von
Geschäftsinhabern und Kunden gleichermaßen würden die Baustellen und das
Baustellenmanagement in Neustadt kritisiert.

Zur Reaktion auf die Veränderungen des Einkaufsverhaltens durch den online-Handel gäbe es in
Neustadt gute Ansätze. Hierzu stellt die Willkomm Gemeinschaft ihren Mitgliedern positive Beispiele
aus den eigenen Reihen vor und arbeitet in einer Arbeitsgruppe an innovativen Lösungsansätzen.

All diese Themen seien seit Längerem bekannt, aus Sicht der Willkomm müssten nun
Lösungsansätze entwickelt und umgesetzt werden. „Die Willkomm Gemeinschaft steht mit ihren
Vorschlägen zur konstruktiven Zusammenarbeit bereit“, so Solomon. (red)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken
Schlagworte: ,

Kommentare sind geschlossen