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Lebhafte Diskussion in Herxheim mit Alexander Schweitzer und Staatssekretär Langner: Wie sieht es in 30 Jahren in der Südpfalz aus?

18. Mai 2015 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional

Besprechung mit Staatssekretär David Langner (2.v.re.).
Fotos: v. privat

Herxheim – Mit einem flächendeckenden Zukunftsdialog will die SPD-Fraktion in Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Bürgern Lösungsansätze für die kommenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Rheinland-Pfalz entwickeln.

Bisher fanden schon 70 Veranstaltungen im Land statt, bei denen Ideen gesammelt und dokumentiert wurden. Mitte 2015 werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Umsetzbare Vorschläge und Lösungen der Bürger werden in der parlamentarischen Arbeit aufgegriffen.

Im Rahmen dieser Dialogreihe hatte der Abgeordnete des Landtagswahlkreises Südliche Weinstraße/VG Kandel, Alexander Schweitzer, Bürger zu einer Zukunftswerkstatt nach Herxheim in das Haus der Begegnung eingeladen.

Thema: „Heute das Alter von Morgen gestalten“ zu diskutieren. Erwin Welsch, Vorsitzender der SPD in Herxheim, stellte eingangs die Anstrengungen der Gemeinde für ein gutes Miteinander der Generationen im Großdorf vor.

Zu Gast war außerdem David Langner, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz. Er referierte darüber, wie das Leben in der Südpfalz in 20 bis 30 Jahren aussehen könne.

Es bestehe die Gefahr eines Ärztemangels, da Hausärzte alterten und der Beruf des Hausarztes bisher nicht attraktiv für junge Ärzte sei, so Langner. Ähnlich verhalte sich diese Problematik mit Pflegeeinrichtungen. Um dagegen zu wirken, sei es wichtig, eine kluge Standortpolitik zu betreiben, um „attraktiv und konkurrenzfähig mit anderen Regionen in Deutschland und Europa zu sein.

Die SPD-Fraktion bringe somit Projekte auf den Weg und teste diese, um die gesundheitliche Versorgung in Rheinland-Pfalz sicher zu stellen. Als Punkte nannte Langner familienfreundliche Arbeitsbedingungen für Hausärzte, Förderung der Telemedizin, Ausweitung der Pflegestützpunkte im Land, oder das Projekt „Gemeindeschwester Plus“.

Dann waren die Ideen der Bürger gefragt, der SPD-Landtagsabgeordnete hörte zu. Es gab unter den dreißig Teilnehmern rege Diskussionen zu zwei Fragestellungen. Zum einen stand die Problematik des steigenden Wiederbesetzungsbedarfs der Hausärzte auf der Agenda, also wie die Versorgung in der Südpfalz momentan aussieht und wie man als Region Lösungen angehen kann.

Ideen der Bürger waren beispielsweise, dass die Attraktivität des Berufs des Hausarztes gesteigert werden kann, indem Ärzte in einem Angestelltenverhältnis arbeiten, und somit familienfreundlichere Arbeitsbedingungen haben. Die Teilnehmer empfanden es auch als sehr wichtig, den Pflegekräften eine angemessene materielle Wertschätzung zuzusprechen.

Für das Thema Alter kamen Ideen wie barrierefreie Ärztehäuser und eine ÖPNV-Erreichbarkeit der medizinischen Dienste, aber auch interkulturelle Kompetenzen im Gesundheitswesen zu fördern (konfessionslose und kultursensible Pflege).

Die andere Problematik, die diskutiert wurde, war die Frage, welche neuen Chancen zur Versorgung im Alter für die Region gesehen werden, auch in puncto Barrierefreiheit. Die Ideen waren vielfältig und decken die Bereiche Gesundheitsförderung, Kommunen und Ehrenamt ab. So war ein Vorschlag, Gruppen zusammenzuführen, die sich brauchen, wie Senioren und alleinerziehende Mütter, oder Netzwerke von Senioren in der Region aufzubauen.

Eine andere Idee war die Errichtung eines „Hol- und Bringservice“ von Supermärkten oder Ehrenamtlichen.

„Senioren sind die tragenden Säulen im sozialen Leben, zum Beispiel in Vereinen. Heute werden Senioren in besserer Gesundheit alt und so ist es wichtig, dass im Leben nicht nur das erste Drittel unterstützt und gefördert wird, sondern auch das letzte Lebensdrittel eine starke Förderung bekommt. Heute wurden in einer inhaltlich starken Runde bereits konkrete Lösungsansätze erarbeitet, die ein sehr guter Einstieg in die Gesamtlösung darstellen“, so Alexander Schweitzer nach dem Dialog.  (red)

Alexander Schweitzer

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