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Landtagswahlkreis 42: Vier CDU-Kandidaten für die Landtagswahl stellten sich vor

27. Mai 2015 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Politik regional, Regional

Die Kandidaten:v.l. Ernst Ohmer, Alexander Graf, Claudia Albrecht und Dirk Herber. Am Pult Ingo Röthlingshöfer.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt-Diedesfeld. Die Landtagswahl 2016 wirft ihre Schatten voraus. CDU-Landtagsabgeordnete Brigitte Hayn wird für den Wahlkreis 42 nicht mehr kandidieren. Nun sucht die CDU entsprechendes Personal, denn „die Wahl verspricht, eine Schlüsselentscheidung für die Entwicklung unseres Bundeslandes zu werden“, wie es die „Speyerbach-CDU“ (CDU-Kreisverband Neustadt, CDU-Ortsverband Haßloch und CDU-Gemeindeverband Lambrecht) in der Einladung formulierte.

Vier Kandidaten, Claudia Albrecht, Alexander Graf, Dirk Herber und Ernst Ohmer haben ihr Interesse an einer Kandidatur bekundet und stellten sich gestern Abend in der gut besetzten Diedesfelder Festhalle persönlich vor. Tobias Meyer, 1. Beigeordneter Hasslochs, übernahm die Moderation des Abends.

„Das wird eine spannende Wahl, weil die Chancen noch nie so gut standen, die Mehrheit im Land zu gewinnen“ sagte Ingo Röthlingshöfer, Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Neustadt. Er weiß aber auch: „Landtagsmandate werden nicht geschenkt, wir müssen  kämpfen“, so Röthlingshöfer.

Alle Bewerber konnten sich anschließend in einem Impulsvortrag vorstellen. Die Reihenfolge wurde durch Brigitte Hayn ausgelost- die Kandidaten, die sich noch nicht vorgestellt hatten, waren nicht im Raum.

Nach dem Vortrag beantworteten alle die gleichen Fragen. Was sind die Stützpfeiler, auf die Sie ihr Mandat gründen wollen? Was sind die drängendsten Aufgaben eines MdL? Wie sehen Sie ein kooperierendes Mittelzentrum Neustadt- Hassloch? Wie stehen Sie zu den Schulstandorten und warum sollte man  Sie zum Landtagsabgeordneten wählen?

Alle Kandidaten schlugen sich tapfer, manche wirkten etwas engagierter als andere. Freie Rede kam bei den Anwesenden besonders gut an und am Ende des Abends hatte sich schon der eine oder andere für seinen Favoriten entschieden.

Der Wunsch nach einem Regierungswechsel treibt alle Kandidaten um, dafür möchte man sich vehement einsetzen. Auch das christlich-konservative Wertebild ist für die Kandidaten unabdingbar.

 

Ernst Ohmer.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Ernst Ohmer, 50,  ist Leiter des Caritas-Zentrums  St. Ulrich. Ein wichtiger Themenschwerpunkt ist für ihn der demografische Wandel. Er wolle sich, im Falle seiner Wahl, mit Brigitte Hayn zusammensetzen um weitere Themen zu besprechen.

Mittelzentrum: Neustadt und Haßloch sollten ihre jeweiligen Stärken herausarbeiten. Wird er nominiert, wolle er alle Beteiligten an einen Tisch bringen. „Ich bin der Richtige, weil ich für einen Wechsel stehe“.

 

Dirk Herber.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Dirk Herber, 35, im Polizeidienst tätig und Mußbacher Ortsvorsteher, möchte gesellschaftliche Werte wie Patriotismus, Familie, Nächstenliebe verteidigen gegen eine zu linkslastige Politik. Er setzt auf soziale Marktwirtschaft. Fehler habe die Landesregierung in der Bildungspolitik gemacht und falsche Prioritäten gesetzt. Er würde sich speziell der Innenpolitik, Sport und Infrastruktur sowie Kindern und Jugendlichen widmen.

Etwas zu tun gäbe es bei der Flüchtlingsproblematik, die Polizei müsse gestärkt werden.  Die Schullandschaft entwickle sich lebhaft- der Trend gehe immer mehr zur Einheitsschule.

„Ich bin der Richtige, weil es Zeit ist, die Stimme eines jungen Konservativen zu hören!“

 

Claudia Albrecht.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die einzige Frau im Kandidaten-Kleeblatt, Claudia Albrecht, 50, ist Gimmeldinger Ortsvorsteherin, beruflich im Marketing zu Hause. Sie versteht sich als serviceorientierte Dienstleisterin, die als Ortsvorsteherin 24 Stunden erreichbar ist. Zur Politik kam sie durch Christine Schneider, der sie seit Jahren politisch zuarbeite.

Die Flüchtlingsproblematik sei ein drängendes Problem. Nötig seien Spielregeln sowie eine Sprachförderung, die auch über gesellschaftliche Normen aufkläre. „Wir sind Teil der Metropolregion Rhein-Neckar und haben die Deutsche Weinstraße. Wir müssen die Gesamtregion stark machen“, so Albrecht. Schulstandorte: Hier müsse man nach Schulentwicklungsplan differenzieren.

„Gestalten ist mein Thema“ beantwortet sie die Frage nach dem Motto ihrer Kandidatur.

Alexander Graf.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Der 57-jährige Alexander Graf ist als Ingenieur selbstständig, seit elf Jahren im Ortsbeirat von Lachen-Speyerdorf und war sechs Jahre lang stellvertretender Ortsvorsteher dort.

Die Stärken im Land würden vernachlässigt, beklagt er. Ehrenamtliche würden verprellt und nicht unterstützt. Im Tourismusbereich müsse mehr passieren.

Es müssten klare Regeln für die Energiewende geben,  Infrastrukturmaßnahmen gesichert sein. Kitas und Asylpolitik dürften nicht auf Kosten der Kommunen finanziert werden. Graf definierte Begriffe wie Soziale Marktwirtschaft und Wirtschaft allgemein. „Industrie 4.0 ist scheinbar ein Fremdwort für die Landesregierung“, betonte er ärgerlich.

In der Schulpolitik dürfe man keine Schnellschüsse starten und keine neuen Experimente starten. Wo es mit der Realschule plus hingehe, könne man jetzt noch nicht sagen.

„Man sollte mich wählen, weil ich mit Ernsthaftigkeit, Freude und Fleiß an der Gesundung Rheinland-Pfalz mitarbeiten möchte.“

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung gab es noch Gelegenheit, sich mit den Kandidaten weiter auszutauschen.

Wie geht es weiter? Am 23. Juni wird es beim Kreisparteitag in Geinsheim noch mehr Infos zu den Kandidaten geben. Unabhängig von allen Infomöglichkeiten entscheidet letztlich über die Landtagskandidatur eine Wahlkreisdelegiertenkonferenz, die am 9. Juli ab 19 Uhr in Haßloch stattfinden wird. (desa)

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