Landauer Grünen-Stadtrat Hartmann: „CDU reduziert Wohnraumpolitik auf Einfamilienhäuser“

15. September 2015 | Kategorie: Allgemein, Landau, Politik regional

Hartmann: „CDU reduziert Wohnraumpolitik auf Einfamilienhäuser.“
Foto:Pfalz-Express/Ahme

Landau. Grünen-Fraktionsvorsitzender Lukas Hartmann reagiert auf eine „sachlich unkorrekte Erwiderung“ der Landauer CDU-Stadtratsfraktion auf eine Grünen-Pressemitteilung vor cirka zwei Monaten.

„Die Reduktion des Themas Wohnraumpolitik auf Einfamilienhäuser durch die CDU verhindert eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen an Wohnraum und Wohnformen“, so Hartmann.

„Zunächst: Wir haben niemals die Besitzer von Einfamilienhäusern als „kleine, wohlhabende Bevölkerungsschicht“
bezeichnet, sondern jene, die bei einem knappen Angebot und den damit verbundenen Preisen in der Lage sind, sich jetzt noch ein neues Einfamilienhaus in Landau zu ermöglichen. Landau ist, nach Daten der Landauer Verwaltung, die auch der CDU Fraktion zur Verfügung stehen, die kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz mit dem höchsten Anteil an Einfamilienhäusern am gesamten Wohnraumbestand – und zwar mit 65,8 Prozent.“

Vor diesem Hintergrund, zu dem noch die begrenzten finanziellen Ressourcen der Stadt und die wenigen noch zur Verfügung stehenden Flächen hinzukämen, bedeute „vernünftiger Mix“ nicht den „Zubau einer energetisch in der Regel ineffizienteren, mit einem höheren Flächenverbrauch verbundenen und für unsere älterwerdende Bevölkerung ungeeigneteren Wohnform „Einfamilienhaus“, sondern den Bau barrierefreier Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen“.

Man wolle Wohnraum für die finanziell Schwächsten der Solidargemeinschaft, Alleinerziehende, Rentner, Auszubildende, Studierende, Menschen mit Beeinträchtigungen und Arbeitsuchende schaffen und damit „bedarfsgerecht“ Bedürfnisse „großer Teile der Bürger“ unterstützen, argumentiert Hartmann.

Die dörflichen Strukturen der Landauer Stadtdörfer zu erhalten sei ein erstrebenswertes Ziel, das die Grünen unterstützen möchten. Die Frage stelle sich, wie dies zu erreichen sei.

„Unserer Meinung nach nicht mit Einfamilienhäusern in Neubaugebieten im Außenbereich auf der grünen Wiese. Dieses Instrument, dass die CDU einzusetzen hofft, um die Altersstruktur zu verjüngen, bedroht aber eben diese dörflichen Strukturen: Die Fläche wird immer weiter ausgeweitet, womit der Dorfkern an Bedeutung verliert, Anreize zur Sanierung und Nachverdichtung werden unterbunden, die Kosten steigen mit der zusätzlichen Infrastruktur und nach zehn bis zwanzig Jahren sind die vermeintlichen Vorteile in der Altersstruktur wieder verschoben, was das nächste Neubaugebiet nötig machen würde“, meint der Grünen-Fraktionsvorsitzende.

„Die von den Konservativen für Landau und seine Stadtdörfer verfolgte Wohnraumpolitik der letzten Jahrzehnte ist gescheitert, benachteiligt die Unprivilegierten unserer Gesellschaft und verkennt die notwendigen Veränderungen in der Gegenwart für die Zukunft. Es wäre Zeit, etwas zu ändern, damit Landau nicht eine Stadt nur für die wird, die es sich noch leisten können.“ (red)

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