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Landau: Mehr Einnahmen, noch mehr Ausgaben: Stadt stellt Haushaltsentwurf 2018 vor

Stellten gemeinsam den Entwurf des Haushalts der Stadt Landau für 2018 vor: Christine Baumstark, Leiterin des städtischen Hauptamts, Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Martin Messemer, Leiter der städtischen Finanzverwaltung, Kurt Degen, Leiter der städtischen Kämmereiabteilung, Christian Hans, stellvertretender Leiter der städtischen Kämmereiabteilung und Michael Götz, Werkleiter des städtischen Gebäudemanagements (v.l.). Foto: Stadt Landau [1]

V.li.: Christine Baumstark, Leiterin des städtischen Hauptamts, Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Martin Messemer, Leiter der städtischen Finanzverwaltung, Kurt Degen, Leiter der städtischen Kämmereiabteilung, Christian Hans, stellvertretender Leiter der städtischen Kämmereiabteilung und Michael Götz, Werkleiter des städtischen Gebäudemanagements (v.l.).
Foto: Stadt Landau

Landau – Die Haushaltslage der Stadt bleibt angespannt.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch hat zusammen mit Martin Messemer, Leiter der städtischen Finanzverwaltung, und Michael Götz, Leiter des städtischen Gebäudemanagements (GML), den Entwurf des Haushalts und des GML-Wirtschaftsplans für 2018 bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Rathaus vorgestellt.

Der Kernhaushalt sieht im Ergebnis ein Defizit von rund 12,2 Millionen Euro vor. Die Einnahmen belaufen sich auf rund 140 Millionen Euro; die Ausgaben auf rund 152,2 Millionen Euro. Stadtvorstand, Stadtverwaltung und Ältestenrat haben das Zahlenwerk erstellt.

„Unser Ergebnishaushalt befindet sich wie bei den meisten rheinland-pfälzischen Städten in einer strukturellen Schieflage“, sagte Hirsch. Gründe seien vor allem eine chronische Unterfinanzierung des Sozial- und Jugendetats und eine unzureichende Finanzausstattung.

„Trotz bester wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und steigender Erträge, etwa durch Steuern, kann es daher nicht gelingen, die Lücke zwischen Aufwand und Ertrag zu schließen – egal, welche Sparanstrengungen die Stadt auch unternimmt“, so Hirsch. „Die Ursache für das strukturelle Defizit liegt maßgeblich im pflichtigen, nicht gestaltbaren Bereich.“

So lägen die Ausgaben für die Bereiche „Jugend“ und „Soziales“ im 2018er Haushalt zusammen bei rund 72,3 Millionen Euro. Der städtische Anteil belaufe sich auf rund 40,2 Millionen Euro.

Kernhaushalt und GML-Wirtschaftsplan setzen die im Haushaltsjahr 2016 festgelegten Vorgaben fort, beispielsweise die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Fortentwicklung der Bauland- zu einer Wohnraumversorgungsstrategie, die Zukunftsentwicklung der Stadtdörfer und die Sicherung und Fortentwicklung der Verkehrsinfrastruktur- und konzeption.

Der 2018er Haushalt sei ein „Haushalt der Kontinuität“, sagte der Stadtchef. Gleichzeitig müsse man aber auch größtmögliche Flexibilität an den Tag legen. Der Grund: Da im laufenden Jahr Bewilligungs- und Zuschussbescheide des Landes ausstanden, mussten Großprojekte wie etwa der Bau der Sporthalle West in das (Haushalts-)Jahr 2018 verschoben werden. „Durch die verschobenen Maßnahmen wird es für die Verwaltung eine Herausforderung, das Investitionsprogramm im kommenden Jahr umzusetzen“, so der OB.

Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen von Stadt und GML beläuft sich auf rund 29,3 Millionen Euro. Die Gelder sollen neben dem Bau der Sporthalle West unter anderem in die Erweiterungen der Grundschulen Süd und Dammheim, die weitere Modernisierung der Berufsbildenden Schule, die energetische Modernisierung der Grundschule Horstring, die Erschließung des Gewerbegebiets D10, die Sanierung und Umgestaltung der Bornbachstraße, die Maßnahmen zur Entwicklung des Ostparks inklusive des Schwanenweihers und die Realisierung des dritten Bauabschnitts der Ostbahnstraße zwischen Rosenplatz und Reduitstraße, fließen.

Als eine der ersten Städte in Rheinland-Pfalz wird Landau im kommenden Haushaltsjahr die Fördergelder aus dem „Kommunalen Investitionsprogramm (KI) 3.0“, Kapitel 1, vollumfänglich ausgeschöpft haben. Im Zug von Kapitel 2 erhält die Stadt weitere rund 4,7 Millionen Euro an Mitteln. Die Verwaltung werde dem Stadtrat einen Vorschlag unterbreiten, wo diese Gelder eingesetzt werden sollten, so Hirsch.

Niederschlag im Haushalt findet unterdessen auch das Thema Saatkrähen. Die Stadt hat 35.000 Euro eingestellt – 6.000 Euro, um ein Vergrämungskonzept erstellen zu lassen, und weitere 29.000 Euro, um (wenn der Stadtrat zustimmt), im Winterhalbjahr 2018/2019 erste Baumpflegemaßnahmen durchführen zu können.

Ebenfalls im 2018er Haushalt zu finden sind der Ansatz zur Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplans, der den künftigen personellen und technischen Bedarf der Feuerwehr ermitteln soll, sowie Mittel zur Erneuerung der Beschilderung der Landauer Radwege.

Der Haushaltsentwurf liegt bei der Kämmereiabteilung in Zimmer 114 des Rathauses aus. Bürger haben bis zum 27. November die Möglichkeit, Vorschläge zu dem Entwurf zu machen. Ausgelegt bleibt der Haushaltsentwurf bis zur Beschlussfassung im Stadtrat am 19. Dezember. Zusätzlich zur öffentlichen Auslegung bei der Kämmereiabteilung ist Haushaltsentwurf auch auf der städtischen Internetseite www.landau.de [2] zu finden. (red/LD)

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