Landau: Matinee zu Selma Meerbaum-Eisinger am 5. November

25. Oktober 2017 | Kategorie: Kultur, Landau
Das "Frank Loebsche-Haus" in Landau. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das „Frank Loebsche-Haus“ in Landau.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. In Czernowitz, früher zu Rumänien, heute zur Ukraine gehörend, lebten bis zum 2. Weltkrieg Rumänen, Polen, Ruthenen, Ukrainer, Moldawier und Deutsche einträglich zusammen.

Mehr als ein Drittel davon waren Juden. Angeregt von der kulturellen Vielfalt entstand ein reiches geistiges Leben, in dem vor allem die jiddische und die deutsche Literatur brillierte. Paul Celan ist dabei als erster zu nennen, aber auch seine um vier Jahre jüngere und nicht weniger begabte Cousine Selma Meerbaum-Eisinger.

Während er den Holocoust überlebte und sein großes Werk schuf, war dies Selma nicht beschiedenen. Das jüdische Leben in Czernowitz wurde durch die Nationalsozialisten vollständig ausgelöscht. Sie selber kam am 16. Dezember 1942 in einem Arbeitslager der SS 18-jährig ums Leben.

Es grenzt an ein Wunder, dass immerhin 57 ihrer Gedichte erhalten sind. Sie wurden 1980 zum ersten Mal veröffentlicht und lösten durch ihre Qualität Verblüffung und Begeisterung aus. Es sind Verse eines übermütigen jungen Mädchens, das oft mit Anne Frank gleichgesetzt wird und wie sie seine Lebensfreude dem immer bedrohlicher werdenden Antisemitismus entgegen setzte.

Unter dem Titel “ Tausend Sterne in der Hand“ lesen daraus Elke Moning und Hans Martin Rieger am Sonntag, 5. November, um 11 Uhr, im Frank-Loebschen Haus in Landau.

Zur szenischen Lesung zum Gedenken an die Reichspogromnacht laden der Verein für Volksbildung und Jugendpflege zusammen mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit ein.

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