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Landau hat jetzt einen „Ernst-Gutting Platz“: Eröffnungsfeier mit Weihbischof Otto Georgens

13. Mai 2015 | Kategorie: Allgemein, Landau

 

Eine Gruppe der  Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Diözesanverband Speyer war ebenfalls bei der Einweihung anwesend.
Foto: Schmalenberg

Landau. Bei strahlendem Sonntagswetter an einem ganz gewöhnlichen Dienstagmorgen hat Weihbischof Otto Georgens  in Landau einen neuen „Ernst-Gutting-Platz“ gesegnet und gemeinsam mit Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer und Dekan Axel Brecht offiziell der Öffentlichkeit übergeben.

Das freundliche, quadratisch angelegte Fleckchen Erde – das bald noch mit Sitzbänken komplettiert werden soll – liegt an sehr prägnanter Stelle in einem ehemaligen Arbeiterviertel zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der Cornichonstraße und damit genau am Eingangsbereich des neuen Wohnparks „Am Ebenberg“. So ist es auch ein symbolisches Bindeglied zwischen der bisher empfundenen Stadtgrenze an den ehemaligen Militärgebäuden und dem künftigen Stadtviertel, das zurzeit auf und um dem Landesgartenschaugelände im Rahmen eines umfangreichen Konversionsprojektes entsteht.

Der kleine Platz gehört auch zum Pfarrbezirk der Kirchengemeinde St. Maria, in der Ernst Gutting von Oktober 1950 bis Juni 1954 als Kaplan wirkte. 1919 in Ludwigshafen geboren zog Gutting mit seiner Familie 1937 nach Offenbach an der Queich, das zu Landau gehört, machte am Altsprachlichen Gymnasium Abitur und kam nach seiner Priesterweihe im Jahr 1949 und Kaplansjahren in Pirmasens zurück in seine Wahlheimatstadt, wo er durch sein bescheidenes Wesen und überzeugendes Wirken nicht nur die Katholiken beeindruckte und beeinflusste.

Dass der klein gewachsene Geistliche mit dem großen Herzen und liebenswürdigen Humor allen Mitgeistlichen und Mitbürgern auch im Amt des Speyerer Weihbischofs, das er von 1971 bis 1994 als Vorgänger Otto Georgens bekleidete, stets eng verbunden blieb, spiegelte sich in den sehr persönlich gehaltenen Ansprachen der kirchlichen und politischen Vertreter genauso wider, wie in den angeregten Gesprächen der Gäste, darunter auch eine Gruppe der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Diözesanverband Speyer.

Als Kämpfer für Bildung und Teilhabe, Frauenrechte und Jugendchancen, aber auch als (Pfarr)Erneuerer und Mitbegründer und Mentor des Segelflugvereins, habe Ernst Gutting diesen Platz inmitten seines ehemaligen Wirkungskreises und an der räumlich markanten Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne als ehrendes Andenken wahrhaft verdient. „Ich denke, er wäre mit uns und mit diesem Tag zufrieden gewesen“, konnte Otto Georgens nach seinem Segensspruch gerade noch sagen, da kommt ein starker Windstoß von oben herab und hat das weiße Tuch, das das Namensschild des Platzes verhüllte, ganz ohne menschliche Hilfe weggeweht.

„Das war jetzt richtig mystisch“, sagte eine Dame fast ein bisschen erschrocken, und ein Mann gab lachend zur Antwort. „Des war jetzt unsern Ernschd“. Text/Foto: Brigitte Schmalenberg

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